Das wahre Leben als Ferienspaß

AnnaZwerg (Foto: YouTube Kanal von KabelJournal)
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In AnnaZwerg spielen Kinder das Leben in einer echten Stadt nach.

Grit Schmidt  (Foto: Markéta Kachlíková)
Eine fiktive Stadt namens AnnaZwerg entsteht schon bald auf dem Gelände der Waldschlösschenbühne in Annaberg-Buchholz. Deutsche und tschechische Kinder können dort in den ersten beiden Juli-Wochen gemeinsam ihre Zeit verbringen. Veranstaltet wird das Sommercamp vom Kreisjugendring Erzgebirge.

„Wir organisieren alle zwei Jahre eine deutsch-tschechische Kinderspielstadt für 120 Kinder, davon kommen 40 aus Tschechien. Die Kinder spielen praktisch das normale Leben in einer Stadt nach,“ sagt Grit Schmidt vom Kreisjugendring. Und sie beschreibt auch das Leben in der Stadt:

„Die Kinder kommen in der Früh, melden sich beim Einwohnermeldeamt, bekommen einen Ausweis, suchen sich einen Job und gehen dann zu 25 verschiedenen Stationen. Zum Beispiel ins Rathaus, zu den Essenstationen, es gibt Handwerker, einen Notdienst, Feuerwehr, Polizei, also alles wie im wahren Leben. Sie bekommen dort Silberlinge als Währung und können sich dann all das kaufen, was in der Stadt hergestellt wird. Es wird sogar ein Bürgermeister gewählt und Kinder entscheiden selbst, was in der Stadt passieren soll. Es gibt zwei große Feste an jedem Wochenende. Das Camp gibt es schon zum neunten Mal in Folge.“

AnnaZwerg  (Foto: YouTube Kanal von KabelJournal)
Entstanden ist die Idee bereits vor achtzehn Jahren:

„Wir haben immer überlegt, was vielleicht ein bisschen anders ist, wo man demokratische Prozesse einüben kann, wie so eine Stadt funktioniert. Wie geht man zur Arbeit und verdient Geld? Und dadurch entstand der Gedanke, so eine Kinderspielstadt ins Leben zu rufen.“

Mitmachen können Kinder von sieben bis dreizehn Jahre, und zwar nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Tschechien. Die tschechischen Partner kommen aus Podbořany. AnnaZwerg ist daher eine zweisprachige Stadt, in der Deutsch und Tschechisch geredet wird:

Foto: Markéta Kachlíková
„Und es kommen noch tschechische Gymnasiasten mit, die an jeder Station dolmetschen. Dann bieten wir an den Stationen noch Wörterbücher. Die Kinder versuchen ansonsten mit Händen und Füßen miteinander klarzukommen.“

Wichtig sei für die Veranstalter, dass die Kinder nicht nur als passive Konsumenten Informationen und Unterhaltung empfangen, sondern sich aktiv am Leben in ihrer Stadt beteiligen:

„Die Kinder machen auch Filme. Sie haben eine eigene Zeitung, jeden Tag gibt es das Tagesblatt, das berichtet, was in der Spielstadt passiert ist. Es gibt auch ein Gericht, jeden Tag Tanz und Musik, seit dem letzten Jahr haben wir sogar einen Zirkus mit dabei. Die Kinder haben das Geschehen in der Hand. Wir begleiten das nur.“