Künftiger Finanzminister will Nationalbank-Reserven zur Schuldenreduzierung einsetzen

Foto: David Siqueira, Stock.xchng

Der künftige Finanzminister, Andrej Babiš will 350 Milliarden Kronen (etwa 13 Milliarden Euro) Reserven der tschechischen Nationalbank zur Schuldentilgung einsetzen. Die Nationalbank konterte den Vorstoß jedoch mit dem Hinweis, dass eine solche Reserve überhaupt nicht vorhanden sei.

Foto: David Siqueira,  Stock.xchng
Der künftige Finanzminister, Andrej Babiš will 350 Milliarden Kronen (etwa 13 Milliarden Euro) Reserven der tschechischen Nationalbank zur Schuldentilgung einsetzen. Wenn man 1700 Milliarden Kronen Schulden habe und auf den Konten der Nationalbank nicht verzinste 350 Milliarden liegen, müsse man diese zur Schuldenreduktion einsetzen, sagte Babiš dem tschechischen Fernsehen und der Presseagentur ČTK.

Der Sprecher der Nationalbank, Tomáš Zimmermann, wies dies jedoch zurück. Auf den Konten der Bank lägen derzeit fast 51 Milliarden Kronen. Dies seien jedoch keine Reserven, sondern Rücklagen des Staates aus dem vergangenen Jahr, die für die laufenden Kosten verschiedener staatlicher Organisationen vorgesehen seien. So vermeide der Staat unnötige Kredite, erklärte Zimmermann. Die Mittel seien auch keine Reserven, sondern damit werde täglich gearbeitet, fuhr der Banksprecher fort. Er könne sich nicht erklären, wie der künftige Finanzminister auf die Summe von 350 Milliarden gekommen sei, ergänzte Zimmermann.

Andrej Babiš  (Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Babiš erklärte daraufhin, er habe diese Angabe in den Unterlagen des Finanzministeriums gesehen. Er werde sich aber alles genauestens nach seinem Amtsantritt erklären lassen, sagte der Milliardär und Parteichef.