Kundgebungen und Demonstrationen am "Tag der Arbeit"

Meeting der kommunistischen Partei in Prag

Von Olaf Barth.

Die diesjährigen Kundgebungen und Demonstrationen zum 1. Mai verliefen nicht nur in Prag sondern auch landesweit friedlich - größere Zwischenfälle blieben weitgehend aus. Lediglich bei den jeweiligen Demonstrationen Rechtsradikaler und Mitgliedern der autonomen Szene kamen es zu einigen, meist vorübergehenden Festnahmen.

Besonders bei den Demonstrationszügen dieser beiden Gruppierungen, die z.T. in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander stattfanden, war im Vorfeld mit Zusammenstößen und Zwischenfällen gerechnet worden. Diese konnten jedoch durch verstärkte und gezielte Polizeipräsenz verhindert werden. Dazu äußerte der Einsatzbeobachter der Polizei, Vlastimil Husak, am Dienstagnachmittag:

"Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat die Prager Polizei den Einsatz ohne Probleme durchgeführt, es kam zu keinen größeren Fehlern. Ich denke, sie hat mit ihrem überlegten und taktischen Vorgehen Zusammenstöße zwischen zwei verfeindeten Gruppen verhindert."

Meeting der kommunistischen Partei in Prag
Elf der rund 15 im Laufe des Tages Festgenommenen wurden umgehend wieder auf "Freien Fuß" gesetzt, die übrigen befanden sich am Dienstagabend noch in Polizeigewahrsam. Sie werden der Verbreitung und Propagierung des Faschismus beschuldigt.

Die meisten Besucher verzeichnete das Meeting der kommunistischen Partei in Prag. Dort versammelten sich 7000 - 10 000 überwiegend ältere Bürger, um u.a. den Worten des Kommunistenführers Miroslav Grebenicek zu lauschen. Dieser forderte die Anwesenden zu einem Massenprotest wegen der unerfreulichen Gesellschaftssituation in der Tschechischen Republik auf.

Autor: Olaf Barth
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