"La Clemenza di Tito" erklang wiedereinmal in Prag
und da festlich elegant gekleidete Menschen, die ausserhalb der Musiksaison in Konzertsäle oder Kirchen strömen. Aber Achtung der Schein kann trügen: Es sind Liebhaber der klassischen Musik, Besucher aus aller Welt, die in Prag in eine wahre Touristenfalle geraten können, wenn sie sich nämlich durch die zahlreichen Plakate die in hohen Tönen, Ave Maria oder ein Requiem preisen in zweitrangige Konzert locken lassen.
So liess man es sich denn auch am Sonntag Abend nicht nehmen die hauptsächlich ausländischen Gäste mit echten Mozartkugeln in die weichen blauen Plüschsessel des Ständetheaters zu navigieren. Was aber folgte, war aber nicht eine mittelmässige Opernproduktion, sondern eine ganz schlichte und schöne Inszenierung von Mozarts "La Clemenza di Tito."
Diese letzte Oper von Wolfgang Amadeus Mozart hatte Weltpremiere am 7. September 1791 an keinem geringeren Ort als im Ständetheater in Prag. Die Opera seria entstand auf Bestellung der böhmischen Stände. Es handelt sich dabei um eine festliche Oper, die Bestandteil der grosszügigen Feierlichkeiten der Krönung Kaiser Leopold II waren.
La Clemenza di Tito wird in Tschechien eher selten aufgeführt und so nahmen die Studenten der Hochschule für Musik und Theater Hamburg die Gelegenheit war, im Rahmen des Projekts Prag - europäische Kulturstadt 2000 in anspruchsvollen Rollen zu brillieren, die sie mit darstellerischer Kraft zu meistern wussten. Es handelt sich also um eine niveauvolle tschechisch- deutsche Opernproduktion, die man sowohl Einheimischen als auch Touristen empfehlen kann. Hören Sie zum Schluss unseres Tagesechos einen Ausschnitt aus der Oper "La Clemenza di Tito."