„Lasst Mišík singen“: Rock-Legende wird 70
Der bekannte Rock-Sänger Vladimír Mišík wurde am 8. März 1947 geboren. Seinen 70. Geburtstag feiert er unter anderem mit der Wiederherausgabe seiner ersten Solo-Platte und mit einer Filmpremiere.
Der Dokumentarfilm hat Witz und bewahrt eine gewisse Distanz. Die Handlung spielt teilweise auf einem Planeten, der 1995 entdeckt und offiziell nach Mišík benannt wurde. Neben der Karriere des Musikers zeigen die Filmemacher aber noch eine spannende Geschichte: Vladimír Mišík hat nie seinen Vater kennengelernt, einen US-Soldaten, mit dem seine Mutter zu Ende des Zweiten Weltkriegs liiert war. Hierzulande hieß es, der Vater sei in Korea ums Leben gekommen. Der Filmstab hat nun die Familie des Vaters in den USA aufgespürt. Regisseurin Jitka Němcová:
„Ich hatte die Suche nach seinem Vater bereits im Drehbuch eingeplant. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn ist immer ein Problem. Ich habe die Ein-Zimmer-Wohnung gesehen, in der Mišík aufwuchs. Er muss das als kleiner Junge manchmal schwer ertragen haben. Deswegen habe ich mich auf die Suche gemacht. Ich habe in Amerika viel Material gedreht, aber genau die richtige Menge im Film gebraucht:“Dadurch weiß Mišík nun, dass er zahlreiche Verwandte in den USA hat. Sein Vater lebte bis 2007 und hat neben dem tschechischen Musiker noch weitere drei Töchter und sechs Söhne. Vladimír Mišík:
„Das war zunächst ein Schock für mich. Dann folgte die Rührung. Ich lasse mich gerne bewegen, wir Künstler sind manchmal empfindlicher. Ich halte dies aber für einen Wunder. Es sollte geschehen, und es ist geschehen. Dass meine Geschwister aufgetaucht sind, ist so, als ob man eine Stecknadel im Heuhaufen findet.“
Zwei der amerikanischen Brüder werden auch zur Filmpremiere nach Prag kommen. Mišík trifft sie dann zum ersten Mal.