Leichtathletik-WM 2005: Tschechiens Chefcoach hofft auf drei Medaillen
Für die tschechische Leichtathletik gibt es in der Welt mit großer Sicherheit keinen schöneren Ort als die finnische Hauptstadt Helsinki. Denn immer, wenn in dieser skandinavischen Metropole eine internationale Meisterschaft über die Bühne ging, dann kehrten die Athletinnen und Athleten aus Böhmen und Mähren mit Medaillen dekoriert heim. In diesen Tagen findet in Helsinki mit der 10. Weltmeisterschaft das Leichtathletik-Topevent des Jahres statt. Mit welchen Chancen die tschechischen Sportler diesmal an den Start gehen, dazu mehr von Lothar Martin.
31 Jahre später, bei der ersten Leichtathletik-WM 1983 in Helsinki, war es wieder eine tschechische Frau, die für Furore sorgte: Jarmila Kratochvilova, die weltschnellste 400- und 800-m-Läuferin jener Zeit. Sie siegte nicht nur auf beiden Strecken, sondern trug mit dem zweiten Platz in der 4x400-m-Staffel der Frauen zur bisher besten Medaillenausbeute einer tschechischen bzw. tschechoslowakischen Mannschaft bei einer WM maßgeblich bei. Die damalige CSSR-Auswahl gewann 4x Gold, 3x Silber und 2x Bronze.
Das ist ein Ergebnis, von dem die tschechischen Athletinnen und Athleten der heutigen Generation nur träumen können. Denn die Konkurrenz ist größer geworden, die Weltspitze noch enger zusammengerückt. Daher hofft der tschechische Leichtathletik-Chefcoach Vaclav Fiser zumindest auf drei Medaillen - durch Titel-Mitfavorit Roman Sebrle im Zehnkampf, Hochspringer Jaroslav Baba und Diskuswerferin Vera Cechlova-Pospisilova. Wie hoch die Trauben aber heuer hängen, musste die 97er Weltmeisterin im Dreisprung der Damen, Sarka Kasparkova, erfahren. Am Samstag reichte es für sie nur zu einem enttäuschenden 21. Platz. Umso größer war die Freude über den fünften Platz von Barbora Dibelkova im 20 km Gehen der Damen, den sie in neuer Landesrekordzeit erzielte. Dementsprechend glücklich war die 22-Jährige im Ziel:"Ich habe damit nicht gerechnet, aber ich bin überglücklich. Der Trainer sagte mir, dass ich sehr gut im Rennen liege, aber dass ich so gut platziert bin, das habe ich nicht geglaubt."
Nur 21 Sekunden fehlten ihr am Ende zum Gewinn der Bronzemedaille. Aber Barbora Dibelkova hat ihre große Zukunft sicher noch vor sich.