Letzte Umfragen vor der Europawahl
Der Montag ist der letzte Tag, an dem Umfrageergebnisse zur Europawahl veröffentlicht werden dürfen. Daher: ein letzter Überblick für Sie, bevor Sie am Wochenende von uns die Wahlergebnisse erfahren. Dagmar Keberlova hat das Wort.
Insgesamt 808 Kandidaten gibt es für die 24 Posten, die tschechische Abgeordnete im Europäischen Parlament besetzen sollen. Über 30 bekannte und weniger bekannte Parteien kandidieren in Tschechien, doch die Chance auf einen Erfolg haben nur wenige von ihnen. Laut der neuesten Umfrage, die die Agentur SC&C für den Tschechischen Rundfunk, das Tschechische Fernsehen und die Tageszeitung Mlada Fronta dnes durchgeführt hat, werden maximal sechs Parteien am kommenden Wochenende die Fünf-Prozent-Hürde nehmen. Darunter sind die Bürgerdemokraten ODS an der Spitze mit 10 Sitzen, die Kommunistische Partei mit 5, die Sozialdemokraten mit 4, Christdemokraten und Unabhängige Bewegung jeweils mit 2 Sitzen sowie 1 Sitz für die Koalition Initiative Unabhängiger/Europäische Demokraten. Weitere 25 Parteien, Koalitionen und Bewegungen würden derzeit die Fünf-Prozent-Hürde nicht überwinden. Was außer Zahlen bei der Umfrage herauskam? Jana Hamanova von der Meinungsforschungsagentur SC&C mehr dazu:
"Das Europäische Parlament wird in Tschechien als eine glaubwürdige Institution wahrgenommen. Die festgestellte Vertrauensquote übertrifft sogar die der beiden Kammern des tschechischen Parlaments. Tschechen halten das Europäische Parlament für gleich wichtig wie das tschechische Abgeordnetenhaus. 4 Prozent der Befragten ist zwar der Ansicht, dass die Europa-Abgeordneten auf Lebenszeit gewählt werden. Mehr als die Hälfte wussten allerdings, dass sie für fünf Jahre gewählt werden."
Schlimmer war es bei den Sprachen, denn mehr als die Hälfte der befragten Tschechen glaubt, dass die Verhandlungssprachen des Europäischen Parlaments nur Englisch und Französisch sind und nicht die aller Mitgliedsstaaten. Zu den Wahlen werden laut Schätzungen am Freitag und Samstag nur 45 Prozent der Wahlberechtigten eintreffen. Experten zufolge werden es noch weniger sein. Warum dass sagte uns Frau Hamanova:
"Derer, die auf jeden Fall wählen gehen wollen, sind nur 30 Prozent. Wir erwarten daher eine tatsächliche Wahlbeteiligung so um die 30 bis 40 Prozent."