Märkte

Foto: Klára Stejskalová

Jeder Ort hat seine eigene Stimmung. Hören Sie rein in das Marktgetümmel und vergleichen Sie den Klang eines Bauernmarkts in Prag mit dem aus den Städten unserer Medienpartner.

Bauernmarkt in Prag

Der Rašín-Kai an der Moldau in Prag liegt nur wenige Schritte vom historischen Stadtzentrum entfernt – und ist am Samstag meist die Pilgerstädte von Liebhabern frischer, regionaler Lebensmittel. Die Stimmung auf dem dortigen Bauernmarkt mit den vielen Möglichkeiten, hier und dort etwas zu probieren, lockt aber auch zahlreiche Touristen an.

In den vergangenen Jahren ist die Zahl solcher Wochenmärkte in Tschechien angestiegen. Allein in Prag gibt es mehr zwanzig. Auf ihnen lebt der Direktverkauf durch regionale Erzeuger wieder auf, der zu kommunistischen Zeiten unterbrochen war.

Markt in Bern

Seit über 130 Jahren findet auf dem Bundesplatz bei der historischen Altstadt der Schweizer Hauptstadt Bern ein Wochenmarkt statt. Direkt vor dem Parlamentsgebäude bieten lokale Bäuerinnen und Bauern ihre Spezialitäten an. Nicht nur viele Menschen aus der Bevölkerung besuchen den Markt. Er lockt auch Touristinnen und Touristen an – und manchmal sieht man sogar eine Ministerin oder einen Minister einkaufen.

Die Mirów-Hallen in Warschau

Die Mirów-Hallen sind der größte Bauernmarkt in der polnischen Hauptstadt. Gebaut wurden sie Anfang des 20. Jahrhunderts, nach dem Warschauer Aufstand 1944 wurde der Komplex jedoch zerbombt. In den 1950er wurden die Mirów-Hallen schließlich wiederaufgebaut und dienen seitdem ihrem ursprünglichen Zweck. Zudem sind sie ein beliebter Treffpunkt für Warschauer jeden Alters. Auf der Suche nach typisch polnischen Lebensmitteln wie Sauerkraut und Sauerrahm, Pilzen, Roter Bete, Würsten, Kräutern, Honig oder Räucherkäse verirren sich auch viele Touristen dorthin. Mittlerweile wurden die Mirów-Hallen renoviert und sind ein hochmoderner Marktplatz. Dennoch kann man in einem historischen Teil auch heute noch den Charme des traditionellen Warschauer Marktes genießen.

Märkte in Bukarest

Der Matache-Măcelaru-Markt liegt unweit des Bukarester Nordbahnhofs. Die Kreuzung der Straßen Calea Griviței und Calea Buzești war schon im 19. Jahrhundert ein beliebter Platz für Händler, obwohl der Ort in jener Zeit etwas außerhalb der eigentlichen Stadt lag. Einer von ihnen war auch der Metzger Loloescu Matache, von dem der Markt auch seinen Namen hat. Matache eröffnete sein Geschäft kurz nach Ende des rumänischen Unabhängigkeitskrieges im Jahr 1879. Damals baute er auch die berühmte Matache-Halle, die kurz darauf jedoch zerstört wurde. 1948 entstand an dem Ort der staatliche Ilie-Pintilie-Markt, der nach einem ehemaligen rumänischen Kommunistenführer benannt war. Der heutige Hauptmarkt von Bukarest befindet sich im Drumul-Taberei-Viertel und trug lange Zeit den Namen des Kommunisten Alexandru Moghioroş, bis er nach der Wende nach dem berühmten Komponisten Sergiu Celibidache benannt wurde. Trotz der vielen Super- und Hypermärkte in der Umgebung ist er beim Einkauf nach wie vor die erste Wahl für die Einheimischen.

Der Jean-Talon-Market in Montreal

Der Bauernmarkt in der kanadischen Metropole wurde 1933 gegründet und nach dem ersten Gouverneur Neufrankreichs benannt. Heute ist er einer der größten Märkte in Nordamerika und in jeder Jahreszeit geöffnet. Sowohl Einheimische als auch Touristen – immerhin haben vergangenes Jahr 2,5 Millionen Menschen den Jean-Talon-Market besucht – finden dort Obst, Gemüse, Kräuter oder Blumen von örtlichen Bauern. In der Regel kommen alle Produzenten aus der Region und bauen ihre Waren in einem Umkreis von 50 Kilometern um Montreal an.

Der multikulturelle Charme von Little Italy weht auch durch den Jean-Talon-Market, der unter anderem für sein großes Angebot an Bio-Nahrungsmitteln aus Quebec bekannt ist. Die Aufnahmen, die Sie hier hören können, stammen aus der Weihnachtszeit 2018.


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