Pferdemarkt – Obstmarkt – Getreidemarkt
Willkommen bei Tschechisch gesagt. Die Ostermärkte beleben in dieser Zeit viele Städte mit ihren bunten Waren. Im Frühling beginnt aber auch die Saison der regelmäßigen Bauernmärkte.
Die Beliebtheit dieser Märkte wächst in den letzten Jahren in Tschechien. Einen Markt – trh, auf dem Obst und Gemüse, Blumen und Lebensmittel verkauft werden, nennt man heute hierzulande Farmer-Markt – farmářský trh. Als Farmer – farmář wird in Tschechien in den letzten Jahrzehnten nach amerikanischem Vorbild der Bauer bezeichnet. Die Märkte werden an konkreten Wochentagen abgehalten, dem Markttag – tržní den. Dass dies auch in der Vergangenheit der Fall war, bestätigen bis heute die Namen einiger Städte und Gemeinden: so zum Beispiel heißt eine Stadt in Westböhmen Úterý – Dienstag, weil dort einst der Markt eben am Dienstag stattfand. Übrigens lautet der deutsche Name der Stadt Neumarkt. Seit dem Mittelalter wurden den Städten Marktrechte verliehen, das Marktrecht heißt trhové právo. Bis heute spiegelt sich dieses Recht in einigen Städtenamen wider: Trhová Kamenice / Markt Kamnitz, Trhové Sviny / Schweinitz in Böhmen oder Trhový Štěpánov / Markt Stiepanau. Auch in Prag belegen die Namen einiger Straßen und Plätze das Abhalten von Märkten: der Wenzelsplatz hieß früher Pferdemarkt – Koňský trh, der Karlsplatz wiederum Viehmarkt – Dobytčí trh. Bis heute erhalten geblieben sind die Platz- und Straßennamen Obstmarkt – Ovocný trh und Kohlemarkt – Uhelný trh in Prag, in Brünn findet man wiederum bis heute einen Kohlmarkt – Zelný trh und einen Getreidemarkt – Obilní trh.
Das war für heute. Mit den Märkten, Jahrmärkten, Markthändlern und Marktplätzen werden wir uns aber in der nächsten Ausgabe des Tschechisch-Kurses noch einmal beschäftigen. Auf Wiederhören in einer Woche. Na slyšenou za týden!