Maler-Schwestern Květa und Jitka Válová wären 100 Jahre geworden

Die Ausstellung „Květa und Jitka Válová: Schicksalsgeprägte Reise“

Die Schwestern Válová gehören zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der tschechischen Kunst ab Ende der 1950er Jahre. Am 13. Dezember wäre das Zwillingspaar 100 Jahre alt geworden. Zu diesem Jubiläum hat die Galerie des Kreises Mittelböhmen in Kutná Hora / Kuttenberg eine retrospektive Ausstellung zusammengestellt.

Jitka und Květa Válová | Foto: Jiří Hanke,  GASK

Květa und Jitka Válová verband miteinander nicht nur die Tatsache, dass sie Zwillinge waren, sie lebten auch gemeinsam in einem kleinen Haus am Rand der Industriestadt Kladno und hatten beide künstlerisches Talent. Trotzdem sind die großformatigen Bilder beider Schwestern unterschiedlich und haben jeweils ihren eigenen Stil. Sie gehörten der Künstlergruppe „Trasa“ an, der sich zum Beispiel auch der Bildhauer Olbram Zoubek anschloss.

Die Schwestern studierten nach dem Zweiten Weltkrieg beim Maler Emil Filla. Diesen sahen sie laut der Kuratorin der Ausstellung in Kutná Hora, Dagmar Šubrtová, als Ersatzvater, da sie ihren leiblichen Vater schon in frühen Kindertagen verloren hatten. Filla war für sie auch ein großes künstlerisches Vorbild.

Jitka und Květa Válová | Foto: Dům Válovek

Die Zwillinge wurden von ihrer Mutter sowie von befreundeten Künstlern finanziell unterstützt. In ihrem Häuschen bei Kladno entstanden alle Werke: Jitka malte im Parterre, Květa im ersten Stock. Jitka war fasziniert von Tieren und ihrem Kampf ums Überleben, von der Natur und vom Menschen. Květas Werk ist stärker geistlich orientiert, sie interessierte sich für die Verbundenheit des Menschen mit der Erde.

Da sie beide nicht im Stil des sozialistischen Realismus malten, hatten sie es zu kommunistischen Zeiten schwer. Sie durften nicht offiziell ausstellen. Erst nach der politischen Wende von 1989 erhielten sie die ihnen zustehende Anerkennung. Ab da wurden ihre Werke in vielen Ausstellungen hierzulande und im Ausland gezeigt. Und sie wurden auch ausgezeichnet, 1994 erhielten Květa und Jitka Válová in Wien den Herder-Preis.

Die Ausstellung in Kutná Hora ist als symbolische Reise konzipiert und führt durch zwölf Themenbereiche. Gezeigt werden sowohl monumentale Gemälde als auch kleine Zeichnungen, Skizzen und Grafiken. Die Ausstellung unter dem Titel „Cesta předurčená osudem“ (in etwa: Schicksalsgeprägte Reise) ist noch bis 19. März kommenden Jahres zu sehen.

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