Masopust - zum zehnten Mal in Zizkov

Мясопуст по-жижковски (Фото: ЧТК)

Karneval oder Fastnacht hat in Tschechien, vor allem in größeren Städten wie Prag, noch keine gefestigte Tradition. Erst seit der Wende gibt es in einigen Stadtteilen entsprechende Veranstaltungen. So auch und vor allem in ikov. Und obgleich wir Aschermittwoch bereits hinter uns gelassen haben, kehren wir im nun folgenden Beitrag noch einmal zu diesem Fest zurück. Alexander Schneller berichtet:

Masopust,  Foto: CTK
Masopust, deutsch Karneval, die wörtliche Übersetzung: Fleisch lebe wohl!, oder auch Fastnacht, das ist in Prag noch keine Tradition. Im Zentrum der Stadt schon gar nicht. Aber in einigen Quartieren gibts diese Veranstaltung seit vielen Jahren. In ikov, dem In-Viertel der letzten Zeit, feierte man heuer bereits zum zehnten Mal den Masopust. Vier Tage lang wurden alle möglichen Darbietungen geboten, vom Kinder- und Erwachsenen-Karneval im Akropolis über Kino- und Tanzveranstaltungen im Kino Aero bis hin zum großen Umzug vom Ji"ího z Pod"brad Platz bis zum Kostnické nám"stí. Dort, auf dem Kostnické nám"stí, dem Konstanzer Platz also, der Bezug nimmt auf den Tod von Jan Hus, der in Konstanz als Ketzer verbrannt wurde, findet alljährlich der Abschluss der ikover Fasnacht statt. So auch in diesem Jahr.

Masopust,  Foto: CTK
Um fünf Uhr am Nachmittag trafen sich Jung und Alt auf dem Platz. Einige waren verkleidet oder bemalt, die meisten allerdings kamen einfach so. Kinder vor allem schmissen auch Konfetti, Teufel und Teufelinnen oder Hexen und sonstige Monster belebten den Platz. Ein Spanferkel, schon seit Stunden vorbereitet, entzückte die Besucher genauso wie das Bier, die Zuckerwatte oder das Popcorn. Vor allem junge Leute waren es, die sich zum fröhlichen Stelldichein trafen und tanzten.

Und dann spielte zum Auftakt die ikover Blasmusik, die ikovanka, auf sympathisch schräge Art. Hören wir einen Ausschnitt.

Der "Zirkus Continuo" erfreute mit seinen originellen und unkoventionellen Darbietungen das Publikum ebenso wie die Gruppe "Tubabu" mit ihren afrikanischen Rhythmen. Den musikalischen Höhepunkt des Programms lieferte zweifellos die bekannte Rockgruppe "Krausberry", die den ikover Platz in einen echten Hexenkessel verwandelte. Um zehn Uhr in der Nacht schliesslich kam es zum knallenden Abschluss der zehnten Auflage der ikover Fastnacht, zum Feuerwerk nämlich, das alle daran erinnerte, dass auch im nächsten Jahr ikov wieder Karneval feiern wird. Dann bereits zum elften Mal.