Medienberichte: In Tschechien nehmen Fälle von Krätze zu
Das Tschechische Staatliche Gesundheitsinstitut (SZÚ) hat im Februar 815 an Krätze erkrankte Patienten registriert. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg von fast 80 Prozent.
Das Tschechische Staatliche Gesundheitsinstitut (SZÚ) hat im Februar 815 an Krätze erkrankte Patienten registriert. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg von fast 80 Prozent.
Noch im Februar 2022 gab es nur 457 Krätzefälle in Tschechien. Darüber informierte am Sonntag das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen (ČT). Den Berichten zufolge ist seit Ende vergangenen Jahres eine Zunahme an Fällen dieser Krankheit zu beobachten. Schon im November stieg die Zahl über 700.
Für die schnellere Verbreitung der Krätze gebe es keine eindeutige Erklärung, sagte die Epidemiologin Kateřina Fabiánová im ČT. Mögliche Gründe können ihrer Ansicht nach die massive Mobilität der Bevölkerung und ein somit sinkendes soziales und hygienisches Niveau sein, ebenso aber der zunehmende Tourismus oder eine schlechtere Immunität der Menschen.
„Unsere Immunität verringert sich, weil wir nicht mehr mit dem Krankheitserreger in Kontakt kommen, also mit der Krätzemilbe. Dafür sorgen jahrelange Hygienemaßnahmen und die Standards einer entwickelten Gesellschaft“, erläutert Fabiánová. Eine kollektive Anfälligkeit tritt ihren Worten zufolge hierzulande in Zyklen auf, konkret alle 20 bis 30 Jahre.
Krätze überträgt sich durch den direkten Kontakt zu infizierten Hautbereichen, aber auch auf indirektem Wege über Kleidung oder Bettwäsche. Eine Infektion muss daher kein Zeichen mangelhafter Hygiene sein. In Tschechien gehört die Krätze zu den häufigsten Berufskrankheiten und betrifft vor allem Mitarbeiter im medizinischen Bereich oder in den sozialen Diensten.