Molkereikonzern Madeta behauptet Spitzenposition in Tschechien
Der größte Molkereikonzern in Tschechien, die südböhmische Firma Madeta, hat seinen Absatz im vergangenen Jahr erneut gesteigert. Im Vergleich zum Jahr 2013 erhöhte Madeta den Umsatz um 875 Millionen Kronen (ca. 32,3 Millionen Euro) auf 5,7 Milliarden Kronen (ca. 210 Millionen Euro), und dies trotz des Import-Embargos in Russland. Demgegenüber ist der Gewinn der Firma leicht gesunken, um 14 Millionen Kronen (ca. 520.000 Euro) auf 204 Millionen Kronen (ca. 7,5 Millionen Euro).
Die genannten Zahlen wurden am Donnerstag durch eine Fachabteilung des tschechischen Handelsregisters veröffentlicht. Wie der Vorstandsvorsitzende von Madeta, Milan Teplý, dazu äußerte, habe das im Sommer 2014 von Russland verhängte Einfuhrverbot für zahlreiche Lebensmittel aus EU-Ländern auch für seinen Konzern negative Auswirkungen gehabt. „Es waren politische Entscheidungen von Seiten der EU und Russlands. Die Konsequenz war ein Überangebot an Rohmilch und eine außerordentliche Konkurrenz beim Absatz von Milchprodukten auf dem Binnenmarkt“, sagte Teplý. Zur Erklärung: Mit den Landwirten hat Madeta langfristige Verträge, so dass die Firma ihre Molkereiproduktion nicht willkürlich zurückfahren konnte. 2014 hat Madeta sieben Millionen Liter Milch weniger als im Jahr zuvor verarbeitet. Mit 361 Millionen Liter Jahresproduktion sei man aber weiterhin der größte Molkereikonzern in Tschechien, bemerkt Firmensprecherin Martina Faktorová. Madeta produziert mehr als 260 Sorten von Milchprodukten in fünf Betrieben. In Česky Krumlov / Krumau werden verschiedene Sorten von Blauschimmelkäse hergestellt, in Jindřichův Hradec / Neuhaus vor allem Quark, Joghurt und Desserts, in Pelhřimov / Pilgram Milch, Buttermilch und Sahne, in Plané nad Lužnicí / Plan an der Lainsitz Butter und Naturkäse, und auch in Řípec bei Tábor wir in erster Linie Naturkäse produziert. Es ist jedoch geplant, dass die Zahl der Molkereibetriebe in absehbarer Zukunft auf drei Standorte reduziert wird.