Südböhmischer Milchproduzent schließt sich Molkerei in Cham an
Die Menge der aus Tschechien exportierten Milch ist seit dem EU-Beitritt des Landes im Jahr 2004 kontinuierlich gestiegen. Und in diesem Jahr ist es mehr als wahrscheinlich, dass dieser Trend fortgesetzt wird.
„Wir hoffen, dass wir diesen Ausfall komplett kompensieren können. Dazu möchte ich vielleicht nur eines sagen: Die Haltung einiger südböhmischer Landwirte grämt uns sehr“, erklärt Jan Teplý vom Hersteller Madeta zu dem Vorgang. Teplý ist der Sohn des Firmenbesitzers und der Handelsdirektor des Unternehmens. Die Genossenschaft Süd hat sich bisher nicht geäußert.
Madeta kauft täglich rund 900.000 Liter Milch auf. Die Genossenschaft Süd ist aus regionaler Sicht ein traditioneller Partner von Madeta, hat darüber hinaus jedoch noch mehr als hundert Kleinabnehmer für ihre Milch. Daher war die Süd ebenso in die häufigen Streits um den Milchpreis involviert, und zwar immer dann, wenn es ein Überangebot oder einen Mangel an der nährreichen Flüssigkeit gab. Experten zufolge sei dies auch einer der Gründe, weshalb sich der Milchlieferant nach und nach nach anderen Abnehmern umgeschaut hat. Der neue starke Partner, die Molkerei in Cham, soll nach einschlägigen Marktinformationen zudem noch Produkte von weiteren tschechischen Landwirten kaufen.Vor allem wegen des Preises werden die Unternehmen der Branche im benachbarten Deutschland für die tschechischen Landwirte immer attraktiver. Im März dieses Jahres beispielsweise lag der Einkaufspreis für den Liter Milch bei 8,96 Kronen, die Genossenschaft Süd hat dafür aber in Cham 9,36 Kronen je Liter ausgezahlt bekommen. Die 40 Heller (1,55 Eurocent) Unterschied seien gegenwärtig aber eher die Ausnahme, in der Regel sei die Differenz beim Kaufpreis von Milch aber höher und könne auch schon bis zu einer Krone (3,9 Eurocent) pro Liter betragen, sagte der Chef der Milchvertriebsgenossenschaft Morava (Originalname: Mlékařské odbytové družstvo Morava), Oldřich Ždárský, der Tageszeitung „Mladá fronta Dnes“.