Zahl der Minimolkereien in Tschechien nimmt weiter zu

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In Tschechien nimmt schon seit einigen Jahren die Zahl der Minimolkereien zu, die Milch und Milchprodukte direkt am Hof, an Automaten oder auf Bauernmärkten verkaufen. Gab es vor vier Jahren noch 106 dieser Kleinstmolkereien, so ist deren Zahl in diesem Jahr bereits auf 241 gestiegen. Und Experten gehen davon aus, dass ihre Anzahl noch weiter wachsen wird.

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Nach Aussage des Zentraldirektors der Staatlichen Veterinärverwaltung, Zbyněk Semerád, hat die Nachfrage der Verbraucher nach regionalen Lebensmitteln wieder zugenommen. Der grundlegende Mehrwert der Produkte aus den Minimolkereien sei ihre Frische, sagte Semerád in der vergangenen Woche auf der Landwirtschaftsmesse in Brno / Brünn.

Die Produkte der Minimolkereien werden nur über relativ geringe Entfernungen transportiert. Von daher kann ihre Haltbarkeit kürzer sein und die frischen Lebensmittel müssen nicht konserviert werden. „Mit überwiegender Mehrheit sind die Hersteller zugleich Farmer, die ihre eigene Milch bearbeiten. Nur ein geringer Teil von ihnen kauft sie woanders, um daraus dann Milchprodukte zu gewinnen“, informiert Semerád. Seiner Meinung nach wird die Zahl der Kleinstmolkereien weiter wachsen, weil die Nachfrage der Verbraucher ungebrochen ist und das Landwirtschaftsministerium die Anbieter zudem finanziell unterstützt.

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Als eine Minimolkerei wird laut Verordnung eine Farm angesehen, die täglich bis zu 500 Liter Kuhmilch, bis zu 100 Liter Schafsmilch und bis zu 50 Liter Ziegenmilch verarbeitet. In Arbeit ist zudem eine Novelle, nach der künftig auch Farmen zu Minimolkereien erklärt werden, die binnen 48 Stunden bis zu 100 Liter Milch verarbeiten. Diese Betriebe benötigen keine Erlaubnis von Seiten der Veterinäre, sie müssen sich lediglich registrieren lassen.