Mord an Roma: Skinhead wird zu 17 Jahren Haft verurteilt
Das Oberlandesgericht in Prag bestätigte am Dienstag das Urteil eines Gerichts niedrigerer Instanz, das einen Skinhead des Mordes an einem 30-jährigen Roma für schuldig befunden hatte. Katrin Sliva berichtet:
"Wir werden beim Obersten Gerichtshof Revision gegen dieses Urteil einlegen und abwarten, wie dessen Entscheidung ausfällt."
Bemerkenswert ist, dass neben dem Anwalt des angeklagten Skinheads, der an die Unschuld seines Mandanten glaubt, ein Mann an der Richtigkeit des Urteils zweifelt, der als eindeutiger Anarchist bekannt ist: Jakub Polak. Dieser hatte Zugang zu den Akten. Zweifel habe er nicht zuletzt deshalb, weil ein Expertengutachten besagt, dass die tödlichen Verletzungen, die das Opfer erlitt, mit größter Wahrscheinlichkeit nicht vom Angeklagten stammen, sagte Polak gegenüber der Tageszeitung "Lidove noviny". Weiterhin führte er an, er sei überzeugt, dass einer der anderen Skinheads, die am Tatort zugegen waren, für die Tat verantwortlich seien. Deshalb, so Polak, werde er helfen, die Unschuld des Angeklagten zu beweisen:
"Wir sind zuversichtlich, dass wir neue Zeugen finden. Mithilfe bisher vernachlässigter Fakten werden wir außerdem in der Lage sein, dem Gericht eine realitätsgetreue Darstellung des tatsächlichen Tathergangs vorzulegen."