Muslime demonstrieren mit öffentlichem Gebet gegen Polizeieinsatz in Moschee

Rund 300 Muslime haben am Freitag in Prag einen Gottesdienst vor dem tschechischen Innenministerium abgehalten. Sie protestierten damit gegen die ihrer Meinung nach unsensibel geführte Polizeirazzia in muslimischen Institutionen in Prag vor einer Woche. Schwerbewaffnete Einsatzkräfte waren dabei auch mitten im Freitagsgebet in eine Moschee eingedrungen und hatten darauf die Betenden mehrere Stunden festgehalten. Bei der Razzia wurde ein 55-jähriger Tscheche verhaftet, der ein rassistisches und antisemitisches Buch herausgegeben haben soll. Dem Mann drohen bis zu zehn Jahre Haft.

Gegen die Art und Weise der Razzia hat die muslimische Gemeinde in Tschechien bereits eine Beschwerde beim Polizeipräsidium eingereicht. Auch Vertreter weiterer Glaubensbekenntnisse und einige Politiker haben den Polizeieinsatz kritisiert.

Autor: Till Janzer