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Das tschechische Hilfsangebot wird in Brüssel analysiert

Über die eventuelle Nutzung von einem oder zwei tschechischen Transportflugzeugen des Typs TU-154 werden die USA frühestens am Donnerstag entscheiden. Wie der Sprecher des Außenministeriums, Ales Pospisil, am Dienstag informierte, werde das tschechische Hilfsangebot derzeit in der NATO-Zentrale in Brüssel analysiert. Die tschechischen Maschinen sollen als eine logistische Unterstützung der NATO-Luftstreitkräfte dienen, die den Luftraum über den Vereinigten Staaten kontrollieren werden.

Zeman nicht grundsätzlich gegen NATO-Mitgliedschaft Russlands

Der russische Ministerpräsident Michail Kasjanow weilt zu einem zweitägigen Besuch in Tschechien. Der tschechische Premier Milos Zeman äußerte nach seinem Treffen mit Kasjanow am Dienstag, er sei nicht grundsätzlich gegen eine NATO-Mitgliedschaft Russlands. Er lobte das Engagement Russlands beim Kampf gegen den Terrorismus. Im Anschluss wurde der russische Premier von Präsident Vaclav Havel empfangen, der eine Wiederbelebung in den bilateralen Beziehungen feststellte.

Am Rande des Treffens in Prag unterzeichneten beide Seiten ein Abkommen über eine Schuldentilgung in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar. Dies sind zwei Drittel der Schulden, die Russland bei Tschechien hat.

Internationale Koalition muss erhalten bleiben

Die internationale Koalition gegen Terrorismus muss langfristig erhalten bleiben. Der tschechische Außenminister Jan Kavan sagte dies am Dienstag nach der Sitzung des Auswärtigen Abgeordnetenausschusses. Der Angriff gegen terroristische- und militärische Einrichtungen der Taliban in Afghanistan bedeutet nach Meinung Kavans nur die erste Phase eines langen Kampfes. "Ich schätze sehr, dass in der breiten Antiterrorismuskoalition auch gemäßigte moslemische Staaten vertreten sind", sagte der Minister. Der Außenminister informierte die Abgeordneten während einer nicht öffentlichen Sitzung über die aktuellen internationalen Entwicklungen.

Humanitäre Mission in Nordafghanistan

Die gemeinnützige Gesellschaft "Mensch in Not" wird eine ständige humanitäre Mission in Nordafghanistan und in Tadschikistan einrichten. Der Gesellschaftsdirektor Tomas Pojar informierte am Dienstag darüber, dass der tschechische Journalist Jaromir Stetina die Mission bereits direkt vor Ort vorbereitet. Weitere drei Mitarbeiter, darunter ein Arzt, sollen in den nächsten Tagen in die betroffene Region abreisen.

Brno spendet eine Million Kronen

Die mährische Metropole Brno/Brünn wird eine Summe in Höhe von einer Million Kronen an die US-Städte Washington und New York spenden. Die humanitäre Hilfe wurde am Dienstag vom Brünner Stadtrat gebilligt. Die Summe wird auf das Konto des Tschechischen Roten Kreuzes überwiesen, das eine öffentliche Geldsammlung ausgeschrieben hat.

Innenminister treffen sich in Budapest

Die Innenminister aus Tschechien, Ungarn, Polen und der Slowakei kommen heute in Budapest zusammen, um die Tätigkeit gemeinsamer Arbeitsgruppen auszuwerten. Die Minister werden u.a. Informationen über den Fortschritt bei der Gründung gemeinsamer Arbeitsstätten an den Staatsgrenzen austauschen sowie die Anpassung der Visumspolitik ihrer Länder an die EU-Legislative erörtern. Die gemeinsamen Arbeitsgruppen im Bereich des Kampfes gegen Kriminalität waren 1999 im österreichischen Melk ins Leben gerufen worden.

Nachrichtenserver Ceske noviny durch Hacker attackiert

Der tschechische Nachrichtenserver Ceske noviny (Tschechische Zeitung) wurde am Dienstag durch die Hacker der Gruppe Binary Divison angegriffen. Auf der Titelseite der Tschechischen Zeitung erschien das Logo dieser Gruppe mit Parolen über die "mediale Tyrannei der USA" und mit Ausfällen gegen "medialisierte Terroristen". Die tschechisch-slowakische Hackergruppe hat in der letzten Zeit wiederholt große Webserver attackiert.

Kommunistischer Ex-Premier Strougal vor Gericht

Justizminister Jaroslav Bures wird dem Staatspräsidenten keine Einstellung des Strafverfahrens gegen den ehemaligen tschechoslowakischen kommunistischen Regierungsvorsitzenden, Lubomir Strougal, vorschlagen. Strougal, der des Amtsmissbrauchs angeklagt wurde, wird sich also vor dem Stadtbezirksgericht in Prag 7 verantworten müssen. Er hatte 1965 die Strafverfolgung von drei Mitarbeitern der Staatspolizei verhindert, die eines brutalen Verhörs und des Mordes an den verhörten Personen schuldig waren. Justizminister Bures hat im Rahmen eines Überprüfungsverfahrens entschieden, dass sich die Präsidentenamnestie von 1990 nicht auf den Fall Strougal bezieht.

Wälder in Tschechien immer noch stark geschädigt

Die Wälder in der Tschechischen Republik gehören - trotz der Reduzierung der schädlichen Luftverschmutzung in den letzten 10 Jahren - immer noch zu den durch Emissionen meistgeschädigten Wäldern Europas. Dies wird im Bericht über den Umweltstand in der Tschechischen Republik konstatiert, den Umweltminister Milos Kuzvart am Mittwoch dem Kabinett vorlegen wird. Die Natur habe es bisher nicht geschafft, auf die Senkung der Verschmutzung und auf Revitalisierungsmaßnahmen positiv zu reagieren, steht im Bericht.

Wetter

Abschließend der Wetterbericht. Am Mittwoch wird ein Hochdruckausläufer vom Südwesten her das Wetter in Tschechien beeinflussen. Während des Tages soll es bewölkt sein, mit örtlichen Regenschauern muss gerechnet werden. Die Tageshöchstwerte steigen auf 15 bis 19 Grad Celsius.