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Tschechisches Kabinett befasste sich mit Grundgesetzänderung

Das tschechische Kabinett hat sich auf seiner Sitzung am Montag mit dem tschechisch-österreichischen Abkommen, das vergangene Woche die Regierungschefs beider Länder in Brüssel unterzeichneten, befasst. Auf der Tagesordnung war u.a. auch die vom Senat vorgelegte umfassende Novelle des Grundgesetzes, die mit einer Erweiterung der gesetzgebenden Gewalt der oberen Kammer des Tschechischen Parlaments auf Kosten des Abgeordnetenhauses rechnete. Sie wurde von der Regierung mit der Begründung zurückgewiesen, der legislative Prozess würde sich dadurch komplizieren und verlängern. Das tschechische Kabinett verurteilte ebenfalls die jüngsten terroristischen Selbstmordangriffe palästinensischer Organisationen in Israel.

Spanischer Regierungschef in Prag

Der spanische Premier Jose Maria Aznar ist am Montagabend zu einem kurzen Arbeitsbesuch nach Prag gekommen, um mit seinem tschechischen Amtskollegen Milos Zeman zu verhandeln. Das Hauptthema ihrer Gespräche war die Erweiterung der Europäischen Union. Wie sich Aznar auf einer anschließenden Pressekonferenz äußerte, wolle sich Spanien, das ab Januar 2002 den EU-Vorsitz von Belgien übernehmen wird, für die Beibehaltung des Tempos der Beitrittsverhandlungen mit den Kandidatenländern einsetzen. Spanien ist ebenfalls bereit, mit Tschechien über Modalitäten zu verhandeln, auf deren Grundlage Tschechen nach dem EU-Beitritt ihres Landes in Spanien arbeiten könnten. Er sagte aber nicht, dass Spanien nach Schweden, den Niederlanden, Irland und Dänemark das fünfte Land sein könnte, das die Freizügigkeit der Arbeitskräfte aus den neuen EU-Mitgliedsländern nicht beschränken wird.

Bis Jahresende will Tschechien 24 EU-Beitrittskapitel abgeschlossen haben

Der Chefunterhändler der Tschechischen Republik bei der Europäischen Union Pavel Telicka setzt voraus, dass Tschechien bis zum Ende dieses Jahres zwei weitere EU-Beitrittskapitel abschließen wird und zwar das Justiz- und Innen- sowie das Energiekapitel. Er begrüßte ebenfalls die Tatsache, dass dem Energiekapitel am vergangenen Donnerstag in Brüssel durch das österreichisch-tschechische Abkommen über das Atomkraftwerk Temelin grünes Licht gegeben worden sei. Die Zahl der abgeschlossenen Kapitel würde somit auf 24 steigen, so Chefunterhändler Telicka.

Leistung des AKW-Temelin wurde auf 75 Prozent erhöht

Die Leistung des ersten Reaktorblocks im südböhmischen Atomkraftwerk Temelin ist auf 75 Prozent erhöht worden. Damit wurde das in dieser Etappe des Probebetriebs höchstmögliche Leistungsmaximum erreicht. Der Meiler ist wieder ans Netz angeschlossen und stellt derzeit 715 Megawatt zur Verfügung. Nach Informationen des AKW-Sprechers Vaclav Brom werden der Reaktor, die Turbine und andere Einrichtungen während der neuen Etappe des Blockanfahrens einer ganzen Reihe von Messungen unterzogen.

Vaclav Havel gab dem US-Fernsehsender CNN ein Interview

Die Tschechische Republik und Russland unterhalten derzeit nach Meinung von Staatspräsident Vaclav Havel gute Beziehungen. Zu begrüßen sei auch die Verbesserung des Verhältnisses zwischen der Nato und Russland bzw. zwischen den USA und Russland, sagte Havel am Sonntagabend in einem Interview für den US-Fernsehsender CNN. In diesem Zusammenhang merkte der Präsident gleichzeitig an, man müsse sich damit befassen, wie diese Freundschaft in der Praxis umgesetzt werden sollte.

Senatspräsident Pitthart an der Spitze des Politbarometers

Senatspräsident Petr Pithart hat im November zum ersten Mal Präsident Vaclav Havel in der Gunst der Nation überholt. Dies geht aus einer Meinungsumfrage hervor, deren Ergebnisse die Prager Agentur STEM veröffentlicht hat. Während sich Pithart und Havel über die Sympathien von ungefähr 50 Prozent der Tschechen freuen können, vertraut etwa jeweils nur ein Drittel der tschechischen Bürger dem Abgeordnetenhauschef Vaclav Klaus und dem Regierungschef Milos Zeman.

Seminar zur Professionalisierung der Armee

Auf eine Beschleunigung der Reform und anschließenden Professionalisierung der Tschechischen Armee haben sich die Teilnehmer eines Seminars geeinigt, das am Montag unter dem Motto "Berufsarmee als Teil der Gesellschaft" im Senat stattfand. Der Vorsitzende des wehr- und verteidigungspolitischen Senatsauschusses, Michael Zantovsky, unterstrich auf einer Pressekonferenz, dass beides in einer kurzen Zeit durchzuführen sei.

Radiosender RFE/RL erweitert seine Programm für Mittelasien

Der Radiosender Freies Europa/Radio Liberty mit Sitz in Prag hat bekannt gegeben, im Rahmen der Erweiterung seiner Programme für Mittelasien auch neue Sendungen in Aserbaidschanisch, Turkmenisch und der Sprache Farsí auszustrahlen.

Ornitologen im mährischen Prerov sorgen für Aufklärung über das Füttern der Vögel in der Winterzeit

Mehrere Hundert Plakate mit Abbildungen verschiedener Vögel sowie Informationen, wie diese Vogelarten während der Winterzeit gefüttert werden können, verteilen dieser Tage mehrere Ornitologen in den Schulen der mährischen Stadt Prerov. Ihrer Meinung nach verfügten die Menschen allgemein über geringe Kenntnisse über Vögel, deshalb habe man insgesamt 32 Vogelarten auf Plakaten abbilden lassen, damit Menschen sie beim Füttern im Winter auch erkennen können, sagen die Ornitologen.

Unglück in der Hohen Tatra

Am vergangenen Wochenende sind in der Hohen Tatra in der Slowakei zwei junge Tschechen bei einer Bergbesteigung ums Leben gekommen. Beide Männer, 24 und 25 Jahre alt, sind beim Klettern an einer Bergwand etwa 150 Meter in die Tiefe gestürzt. Die genaue Ursache des Unglücks ist bisher nicht bekannt. Man geht davon aus, dass freigewordene Felsblöcke die beiden Bergsteiger ins Tal mitgerissen hatten.