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Vize-Premier Spidla erwartet auch in Zukunft keine Verhandlungen über die Aufhebung der Benes-Dekrete

Der tschechische Vize-Premier und Vorsitzende der regierenden Sozialdemokraten, Vladimir Spidla, glaubt nicht, dass nach der Parlamentswahl 2002 die neue Regierung bereit wäre, den vereinbarten Rahmen übersteigende Verhandlungen über das AKW Temelin und über die sog. Benes-Dekrete mit Wien zu führen. Das Abkommen von Melk sowie der Brüsseler Vertrag über die Aufbesserung der Sicherheitsparameter des AKWs, unterzeichnet von den Ministerpräsidenten beider Länder, seien eine Grundlage für mögliche Verhandlungen zwischen beiden Ländern. Dies sagte Spidla am Sonntag in Wien, wo er mit in Österreich lebenden Tschechen zusammenkam.

Gedenkstunde aus Anlass des 57.Jahrestages der Befreiung des KZs Ausschwitz

Zum ersten Mal haben in Prag Juden und Roma gemeinsam ihrer aus Böhmen und Mähren stammenden Holocaust-Opfer gedacht. Etwa 130 Teilnehmer der Gedenkstunde kamen am Sonntag im Gebäude der Jüdischen Gemeinschaft aus Anlass des 57.Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers im polnischen Auschwitz zusammen. Das Treffen wurde mit einem Gebet des Rabbiners Jehuda Jesarim beendet. Von den 118 Tausend Juden, die vor dem Krieg in den Böhmischen Ländern gelebt hatten, sind 78 Tausend in den KZs umgekommen. Von den insgesamt 6 000 hierzulande lebenden Roma hat nur ein Zehntel von ihnen den Krieg überlebt.

Das Wetter verursachte Komplikationen im Verkehr

Zwei Personen wurden am Sonntag im südböhmischen Strakonice leicht verletzt, nachdem ein durch den starken Wind umgekippter Baum ihr fahrendes Auto getroffen hatte. Im Landeskreis Ceske Budejovice / Budweis musste die Feuerwehr allein am Vormittag in ll Fällen eingreifen. Es handelte sich zum Grossteil um Beseitigung von im sturmartigen Wind umgefallenen Bäumen von einer Fahrbahn. In einigen Gebieten komplizierte der Wind auch den Eisenbahnverkehr. In den Beskiden in Nordostmähren, im Böhmerwald und im Riesengebirge erreichten die Windböen eine Geschwindigkeit von etwa 150 bzw. 160 Km pro Stunde. In der tschechischen Hauptstadt wurden 90Km pro Stunde gemessen. Laut Meteorologen sollte das windige Wetter in Tschechien bis zum Montag anhalten.

Tschechien verzeichnete in 2002 die bisher beste Handelsbilanz mit der EU

Die tschechische Handelsbilanz mit der EU für das Jahr 2001 wird als die bisher beste bewertet. Dies sagte der Generaldirektor der Regierungsagentur Czechtrade Martin Tlapa gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Ihm zufolge sei im vergangenen Jahr ein Überschuss von 16 Milliarden Kronen, das sind umgerechnet etwa 530 Mio Euro, im Handel mit der EU erzielt worden . Bei den Exporten in die EU-Länder wurde in 2001 im Vergleich zum Vorjahr eine Erhöhung von 14 Prozent erreicht, sagte Tlapa.

Verteidigungsminister Tschechiens und Deutschlands treffen sich in Berlin

Der tschechische Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik trifft am Montag mit seinem deutschen Amtskollegen Rudolf Scharping in Berlin zusammen. Die aktuelle Sicherheitslage in der Welt, die Gefahr des Terrorismus, die Lage auf dem Balkan sowie der geplante NATO-Gipfel in Prag sind die Hauptthemen der Unterredung beider Minister. Sie wollen sich auch über die Zusammenarbeit der tschechischen und der deutschen Armee austauschen.

Das Abgeordnetenhaus wird erneut über ein Gesetz zum Referendum entscheiden

In den kommenden zwei Wochen soll das Abgeordnetenhaus erneut darüber entscheiden, ob Tschechien ein Gesetz über das Referendum haben wird. Zur Behandlung und der anschließenden Abstimmung liegen zwei Gesetzesvorschläge vor. Der von der Regierung erarbeitete Entwurf rechnet mit einer jeweiligen Volksbefragung in prinzipiellen Fragen der Innen- und Außenpolitik. Aufgrund einer Gesetzesvorlage des Senats sollte in Tschechien nur ein Referendum zum EU-Beitritt veranstaltet werden. Mit zwei unterschiedlichen Entwürfen für die Volksbefragung befasste sich das Parlament wiederholt bereits in den 90-er Jahren. Keiner von ihnen konnte jedoch mit einer Stimmenmehrheit durchgesetzt werden.

Tschechischer Skiläufer in den Tiroler Alpen umgekommen

Nach einer Meldung der österreichischen Presseagentur APA ist am Samstag Nachmittag ein tschechischer Skiläufer in den Tiroler Alpen aus einer Gletscherspalte tot geborgen worden. Der seit Mittwoch vermisste 31jährige Tscheche wurde erst bei einer dritten Suchaktion gefunden.

Vor 53 Jahren wurde General Heliodor Pika zu Tode verurteilt

Vor 53 Jahren, genau am 28.Januar 1949, ist der tschechoslowakische General Heliodor Pika, in einem Scheinprozess zu Tode verurteilt worden. Während des 1.Weltkrieges war Pika Offizier der in Russland operierenden Tschechoslowakischen Legionen. Im Zweiten Weltkrieg war er bereits als General Mitglied der tschechoslowakischen Militärmission in Moskau. Nach dem kommunistischen Putsch 1948 wurde Pika verhaftet und anschließend der Spionage und des Hochverrats beschuldigt. Das vor einigen Jahren eingeleitete Ermittlungsverfahren gegen den damaligen Generalprokurator Karel Vas, der sich nachweisbar um die Verurteilung von General Pika verdient haben soll, wurde vor wenigen Tagen von einem Prager Gericht als verjährt eingestellt.