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Tschechische Soldaten für die Friedensmission in Mazedonien vorbereitet

Am Freitagvormittag sind aus dem ostböhmischen Pardubice zwei Flugzeuge mit Militärtechnik und 16 Soldaten an Bord Richtung Skopje gestartet. Die erste Gruppe einer Spezialeinheit, die an der beginnenden Friedensmission in Mazedonien teilnehmen wird, soll vor Ort alles Notwendige für die für den Samstag vorgesehene Ankunft des tschechischen Kontingents vorbereiten. Der Rest der Spezialeinheit tritt gleich am Samstag die Reise an.

Der Generalstabschef der tschechischen Streitkräfte, Jiri Sedivy, gab den insgesamt 120 tschechischen Soldaten die letzten Instruktionen mit auf den Weg. Sedivy appellierte am Donnerstag während seines Besuchs beim 43.motorisierten Bataillon in Chrudim an die Soldaten, vorsichtig und diszipliniert zu handeln. Seiner Meinung nach unterscheidet sich die bevorstehende Friedensmission in Mazedonien von den vorangegangenen dadurch, dass sie einen bisher noch nicht eskalierten Konflikt zu lösen habe. Die Menschen seien noch nicht ermüdet durch den Konflikt und nicht alle dürften mit den vereinbarten Maßnahmen einverstanden sein, meinte Sedivy.

Tschechische Politiker bewerten positiv die Entsendung eines Vorauskommandos nach Mazedonien

Die Mehrheit tschechischer Politiker begrüßen die Entscheidung des NATO-Rates eine Vorhut der Nato-Truppen nach Mazedonien zu entsenden. Dem Sprecher der Präsidialkanzlei Martin Kraft zufolge hoffe Präsident Vaclav Havel, dass das ganze Kontingent der Friedensmission bald auf den Balkan entsendet werde. Diplomatische Verhandlungen und eine Friedensmission seien das richtige Instrument der Lösung der Situation auf dem Balkan, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur CTK der Sprecher des tschechischen Außenministeriums, Ales Pospisil.

Deutscher Bundeskanzler Schröder in Mlada Boleslav erwartet

Nach einer Mitteilung des Sprechers des mittelböhmischen Landkreisamtes, Petr Husak, wird der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder bei seiner bevorstehenden Visite am 21.August in Mlada Boleslav nur einige Produktionshallen der VW-Tochtergesellschaft, Skoda Auto, und das Betriebsmuseum besichtigen. Auf seinem Programm steht auch ein Treffen mit Journalisten im Beisein des tschechischen Industrie- und Handelsministers Miroslav Gregr.

Gerhard Schröder, der sich noch am 24.August zu einem eintägigen Besuch in Tschechien aufhalten wird, kommt auch mit Premier Milos Zeman zusammen.

Polizei sucht weiterhin zwei Kinder

Auch am Freitag geht die Polizeifahndung nach zwei seit 14 Tagen vermissten Kindern weiter. Am Donnerstag nahmen rund 300 Polizisten und Soldaten an einer Suchaktion in der Nähe des südmährischen Vyskov teil. Ein zehn Jahre alter Junge und seine zwei Jahre ältere Schwester, die gemeinsam mit ihrem Schwager, dem belgischen Staatsbürger Stephan Knaepen, einen Ausflug unternommen hatten, sind spurlos verschwunden. Vorige Woche fand die Polizei ein Auto, das dem Belgier gehörte, und anschließend auch die Leiche von Knaepen.

Entlassungen im Medienbereich vorgesehen

Mit der geplanten Fusion von fünf Zeitungen in Mähren und Schlesien, die eine Entlassung von 50 Journalisten und weiteren 30 Bürokräften zur Folge haben soll, ist die Vertretung des Journalistensyndikats der Tschechischen Republik mit Sitz im nordmährischen Ostrava nicht einverstanden. Ihre negative Einstellung zu diesen Plänen brachte die Vorsitzende dieser regionalen Organisation Hana Kucharova gegenüber der Nachrichtenagentur CTK zum Ausdruck. Der Journalistensyndikat reagiere somit auf die Aktivitäten der deutschen Gesellschaft Vltava-Labe-Press, die in Mähren und Schlesien mehrere Zeitungshäuser gekauft habe, sagte Kucharova.

Tschechische Kommunisten lehnen die Veröffentlichung von Geheimpolizeiakten ab

Die Kommunistische Partei Böhmens und Mährens(KSCM) hat Vorbehalte gegen den vom Senat gebilligten Vorschlag, alle vorhandenen Akten der ehemaligen Geheimpolizei StB zu veröffentlichen. Der KSCM-Vize-Vorsitzende Miloslav Ransdorf sieht in dieser Initiative einen Beweis dafür, dass die konservativen Parteien eine Verhetzung der Bevölkerung betreiben sowie eine Atmosphäre der Unsicherheit und Erpressung herbeiführen. Seine Partei, so Ransdorf auf einer Pressekonferenz in Prag, habe sich immer für die Veröffentlichung der StB-Akten eingesetzt. Sie solle jedoch erst in mehreren Jahrzehnten beginnen und nach Regeln erfolgen, die in den demokratischen Ländern üblich seien.

Israelische Firma Daniel Group in Karlsbad ansässig

Die israelische Gesellschaft Daniel Group, die in ein Kurobjekt in Karlsbad mehr als 700 Mio Kronen, umgerechnet etwa 40 Mio Mark, investieren will, ist mit dem abzuschließenden Mietvertrag einverstanden. Der Karlsbader Magistrat, der kürzlich den Verkauf des Kurhauses an die Firma abgelehnt hat, ist bereit, dieses für 49 Jahre zu vermieten. Während dieser Zeitspanne sollte Daniel Group 5 Mio Kronen, etwa 300 Tausend Mark, Miete pro Jahr bezahlen.

Tschechische Firmen bei der slowakischen Agrokomplex-Messe in Nitra

An der am Donnerstag feierlich eröffneten 28.internationalen Landwirtschafts- und Nahrungsmittelmesse Agrokomplex im slowakischen Nitra hat auch der tschechische Vize-Minister für Handel und Industrie, Jiri Maceska, teilgenommen. Unter den insgesamt 543 Ausstellern sind auch 74 tschechische Firmen.

Temelin liefert nach Turbinen-Problem wieder Strom

Das umstrittene südböhmische Atomkraftwerk Temelin hat am Donnerstag nach einer mehr als dreimonatigen Reparatur erneut Strom in das Netz des Landes gespeist. Nach dem Hochfahren des ersten Reaktorblocks von 2,5 auf 46 Prozent habe ein Generator bis zu 350 Megawatt Elektrizität produziert, sagte Temelin-Sprecher Vaclav Brom. Temelin war im Oktober 2000 in Probebetrieb gegangen und musste Anfang Mai wegen starker Vibrationen an der Turbine im nichtnuklearen Sekundärkreislauf abgeschaltet werden.

40.000 tschechische NS-Opfer haben bereits eine symbolische Entschädigung erhalten

An fast 40.000 ehemalige Opfer des Nationalsozialismus in Tschechien sind bereits Entschädigungsleistungen durch die dafür verantwortliche deutsche Stiftung für Erinnerung, Verantwortung und Zukunft sowie den Österreichischen Versöhnungsfonds ausgezahlt worden. Die Hälfte der Antragsteller hat damit eine Entschädigung für die während des Zweiten Weltkrieges geleistete Zwangsarbeit erhalten. Unter den Empfängern seien auch Roma und Angehörige der deutschen Minderheit, sagte Tomas Kafka vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds am Mittwoch in Prag.

Die Auszahlungen an die übrigen Opfer sollen dem Zukunftsfonds zufolge bis Ende September erfolgen. Seit dem Beginn der Auszahlungen in Tschechien vor zwei Monaten wurden symbolische Entschädigungen im Wert von insgesamt rund 190 Millionen Mark ausgezahlt.

Das Wetter:

Trotz der aus westlichen Richtungen heran ziehenden Kaltluftfront ist laut Wetterbericht mit keiner wesentlichen Abkühlung zu rechnen. In der Nacht zu Freitag bewegen sich die Temperaturen zwischen 19 und 16 Grad Celsius, tagsüber steigen sie in Böhmen auf 27 - 31 Grad, in Westböhmen nur bis 26 Grad. In Mähren und Schlesien soll es wärmer sein, die Temperatur werden dort zwischen 29 und 33 Grad liegen.. Zu rechnen ist mit örtlichen Schauern oder Wärmegewittern.