Nachrichten

Vaclav Klaus in Wien

Die tschechisch-österreichischen Beziehungen kann man nicht ausschließlich auf die Fragen der sog. Benes-Dekrete und des Atomkraftwerks Temelin reduzieren. Darauf habe sich eigenen Worten zufolge der Vorsitzende des tschechischen Abgeordnetenhauses Vaclav Klaus am Mittwoch bei seinem Treffen mit dem österreichischen Bundespräsidenten Thomas Klestil in Wien geeinigt. Klaus wies indirekt die Bemühungen einiger politischer Repräsentanten Österreichs zurück, die nach den im Juni anstehenden Parlamentswahlen erneut über das AKW Temelin mit der neuen tschechischen Regierung verhandeln wollen. Nach Mitteilung der österreichischen Präsidialkanzlei habe Thomas Klestil für die Fortführung der bilateralen Gespräche auf allen Ebenen plädiert. In Bezug auf die Vertreibung der Sudetendeutschen nach dem 2.Weltkrieg aus der Tschechoslowakei habe er gleichzeitig seinen Standpunkt wiederholt, dass das begangene Unrecht anerkannt werden sollte. Der Vorsitzende des österreichischen Nationalrates, Heinz Fischer, sprach sich nach dem Treffen mit seinem tschechischen Amtskollegen gegen die Verknüpfung der Problematik um das AKW Temelin und die Benes-Dekrete mit dem EU-Beitritt Tschechiens.

Freiheitskämpfer und ehemalige Legionäre protestieren gegen die Kritik der Benes-Dekrete

Die Tschechoslowakische Legionärsgemeinde und der Tschechische Verband der Freiheitskämpfer haben am Mittwoch jegliche Attacken gegen den ehemaligen tschechoslowakischen Präsidenten Edvard Benes verurteilt. Auf angebliche Angriffe gegen ihn in tschechischen Medien sowie in Äußerungen verschiedener Politiker verwies in diesem Zusammenhang die Vorsitzende des Verbandes der Freiheitskämpfer, Andela Dvorakova. Die Historikerin Vera Olivova von der "Edvard-Benes-Gesellschaft" bezeichnete die gegen die Benes-Dekrete geführte Kampagne als Fälschung der Geschichte.

Erste Gruppe des 1. Tschechisch-slowakisches Bataillons in den Kosovo ab

Am Mittwoch ist eine Gruppe von 86 Soldaten des 1. tschechisch -slowakischen KFOR- Bataillons in die südserbische Provinz Kosovo abgeflogen. Damit begann der Einsatz der gemeinsamen Einheit der Friedenskräfte, an dem insgesamt 500 Soldaten teilnehmen werden. Davon sind 400 tschechische und 100 slowakische Soldaten betroffen. Der Rest des tschecho-slowakischen Kontingents soll bis zum 22. Februar in Kosovo verlegt werden.

Keine Studiengebühren in Zukunft

Die tschechischen Studenten werden vorerst keine Studiengebühren zahlen müssen. Die untere Kammer des tschechischen Parlaments hat am Mittwoch wie erwartet gleich in der ersten Lesung den Vorschlag des Abgeordneten der Freiheitsunion, Petr Mateju, abgelehnt. Dieser forderte die Einführung von Studiengebühren in einer Höhe zwischen 6500 - 26 000 Kronen pro Jahr. Dagegen votierten die Vertreter der Sozialdemokraten, der Christdemokraten und der Kommunisten. Ebenfalls aufgrund einer Entscheidung des Abgeordnetenhauses dürfen in Zukunft bis zu acht Jahre alte Gebrauchtwagen in die Tschechische Republik eingeführt werden. Die bisher gültige Altersgrenze für gebrauchte Fahrzeuge lag bei fünf Jahren.

Tschechischer Aussenminister besucht Algerien

Der tschechische Außenminister Jan Kavan wird am 1.März nach Algerien reisen. Wie die Nachrichtenagentur CTK am Mittwoch meldete, will sich Kavan während seiner dreitägigen Visite in diesem nordafrikanischen Land für die Interessen tschechischer Unternehmer einsetzen will. Weitere Gesprächsthemen sollen der Terrorismus und Fundamentalismus sein.

Hochwassergefahr

In den böhmischen und mährischen Gebirgen lassen die Regenfälle seit heute Vormittag allmählich nach. Auch der Wasserpegel an den Oberlaufabschnitten mehrerer Flüsse des Elbe-Wassergebietes begann zu sinken. Die Stufe drei, also der Stand der Bedrohung, gilt für einige Abschnitte der Elbe, wie z.B. in Ostböhmen bei Hostinne in der Region Trutnov/Trautenau und bei Nemcice in der Region Pardubice/Pardubitz. Dort steigt der Wasserpegel kontinuierlich. Die Stufe zwei der Hochwassergefahr wurde ebenfalls am Mittwoch am Oberlauf des Flusses Morava/der March ausgerufen.

Tschechische und deutsche Hockeyspieler treffen aufeinander

In der Hauptrunde des olympischen Eishockeyturniers trifft am Freitag die tschechische Auswahl in ihrem ersten Duell auf das Team der Bundesrepublik Deutschland. Laut CTK-Informationen spielten die beiden Mannschaften seit 1993 insgesamt 19Mal gegeneinander. In 13 Fällen waren die Tschechen siegreich/erfolgreich, zweimal war das Spielergebnis unentschieden und viermal erlitt die tschechische Mannschaft eine Niederlage.

"Die Fledermaus"-Neufassung im mährischen Olomouc

Nach einer elfjährigen Pause wird am kommenden Freitag die Operette Fledermaus von Johann Strauss auf der Bühne des Mährischen Theaters in Olomouc / Olmütz wieder aufgeführt. Als eine Attraktion der Vorstellung ist laut einer Meldung der Nachrichtenagentur CTK ein Feuerwerk im Zuschauerraum angesagt. Außerdem habe das im 19. Jahrhundert entstandene Musikwerk verschiedene Umwandlungen erfahren, indem der Regisseur Jiri Nagy die Handlung in das 21. Jahhundert verlegte. Der Protagonist stellt das aktuelle Bild des neureichen Unternehmers dar.