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NY Times: Havel hat Prager Treffen Atta/Aním in Frage gestellt

Der tschechische Präsident Václav Havel habe dem Weißen Haus in Washington in diskreter Form mitgeteilt, er sei zu dem Schluss gelangt, dass es keine eindeutigen Beweise gebe über ein Treffen des Chefkoordinators der terroristischen Anschläge vom 11. September 2001, Muhammad Atta, mit einem irakischen Diplomaten in Prag. Das berichtete am Montag der Prager Korrespondent der "New York Times" unter Berufung auf einen nichtgenannten tschechischen Repräsentanten. Diese Meldung wurde jedoch von Präsidentensprecher Ladislav Spacek resolut dementiert. Laut dem Pressebericht habe Havel US-Präsident George Bush ausrichten lassen, dass die ursprüngliche Nachricht des tschechischen Nachrichtendienstes über ein Treffen von Atta mit dem irakischen Diplomaten und Agenten Ahmad Chalíl Ibráhím Sámir Aním im April 2001 in Prag nicht bestätigt werden könne.

Regierungsentwurf zum Staatsetat 2003 sieht Defizit von 111,3 Mrd. Kc vor

Die tschechische Regierung hat am Montag den Haushaltsentwurf für den Staatsetat des kommenden Jahres 2003 verabschiedet. Der Entwurf sieht ein Haushaltsdefizit von 111,3 Milliarden Kronen (ca. 3,7 Milliarden Euro) vor. Damit wurde das ursprünglich geplante Defizit von 157,3 Milliarden Kronen (ca. 5,2 Milliarden Euro), insbesondere auf Drängen des liberalen Koalitionspartners Freiheitsunion-DEU, um 46 Milliarden Kronen reduziert. Das Defizit kann sich jedoch noch erhöhen, da die Regierung beabsichtigt, infolge der im August verursachten Hochwasserschäden einen Kredit von 7,5 Milliarden Kronen bei der Europäischen Investitionsbank aufzunehmen. Dies gab der sozialdemokratische Finanzminister Bohuslav Sobotka am Montag vor Journalisten bekannt. Bereits gestern hatte sich die Spitzen aller Regierungsparteien auf den Budgetvorschlag der Regierung geeinigt. Die Haushaltsdebatte im Parlament soll am 7. November beginnen.

Prager Politiker reagierten erfreut auf Ergebnis des irischen Referendums

Zufrieden und erfreut zeigten sich tschechische Spitzenpolitiker in ihren ersten Reaktionen über das Ergebnis der Volksbefragung in Irland, wonach die Iren mit der unerwartet deutlichen Mehrheit von knapp 63 Prozent mit "Ja" für die geplante EU-Erweiterung votierten. Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda sagte, es mache Mut, dass die irische Bevölkerung Solidarität mit dem Geist der EU gezeigt habe. Präsident Vaclav Havel ließ über seinem Pressesprecher ausrichten, dass er die Abstimmung am Samstag mit einer gewissen Spannung verfolgt habe, da sie eine besondere Bedeutung für die Beitrittsländer, darunter auch Tschechien, hatte. Weitere Reaktionen zum irischen Referendum hören Sie im Anschluss in unserem Tagesecho.

Irisches Referendum bewirkte Ansteigen der Aktien an der Prager Börse

Auf das im irischen Referendum geäußerte "Ja" zum so genannten Nizza-Vertrag hat am Montag die Prager Börse mit zum Teil kräftigen Kursanstiegen reagiert. Der größten Nachfrage erfreute sich dabei die Aktie des tschechischen Bankhauses Komercní banka, deren Kurs um 1,6 Prozent auf 1715 Kronen gestiegen ist. Ebenso nach oben ging der Hauptindex PX 50, dessen Wert kurz vor Mittag mit 433,5 Punkten registriert wurde, was einem Anstieg von 0,79 Prozent entspricht. Der Wechselkurs der tschechischen Währung dagegen ist nach seinem anfänglichen kräftigen Anstieg auf 30,25 Kronen für einen Euro zu Geschäftsschluss am Montagnachmittag wieder auf 30,50 Kronen für einen Euro gefallen. Dieser Kurs lag damit nur noch geringfügig über dem vom Freitagnachmittag, als die tschechische Währung mit 30,55 Kronen für einen Euro gehandelt worden ist.

Premier Spidla reist Dienstag zu Besuch nach Großbritannien

Der tschechische Premier Vladimir Spidla wird im Rahmen seines eintägigen Besuches in Großbritannien am Dienstag in London mit britischen Politikern über die Situation im Irak, über die Zusammenarbeit in der NATO und über die Zukunft Europas sprechen. Spidla besucht Großbritannien auf Einladung des britischen Premiers Tony Blair, teilte Regierungssprecherin Anna Starkova am Montag der Nachrichtenagentur CTK mit.

Komorous: Drogensituation in Tschechien weist negative Tendenz auf

Die Drogensituation in Tschechien hat nach Aussage des Direktors der Nationalen Antidrogenzentrale, Jirí Komorous, eine sich negativ entwickelnde Tendenz. Es gelänge einerseits nicht, den Zugang zu Drogen einzudämmen, und andererseits sei die Nachfrage nach Drogen weiter gestiegen, sagte Komorous am Montag in Prag vor Journalisten. Solange eine solche Nachfrage wie in Tschechien vorhanden ist, solange werde die Tschechische Republik ein Eldorado für Verbrecherorganisation auf dem Drogengebiet sein, gab Komorous zu bedenken.

Zahl der Erkrankungen nach Zeckenbiss in Tschechien stark gestiegen

Die Zahl der Erkrankungen nach Zeckenbissen ist in Tschechien im laufenden Jahr im Vergleich zu 2001 stark gestiegen. Das berichtete die Prager Zeitung "Lidové noviny" in ihrer Montagausgabe. In den vergangenen neun Monaten hätten die Behörden bereits 496 Fälle (2001: 411) von Hirnhautentzündung und 2464 Fälle (2001: 2225) von Borreliose registriert, wird der Sprecher des Gesundheitsamtes in Prag, Cestmír Benes, in dem Blatt zitiert. Es sei nicht ausgeschlossen, dass Tschechien eine landesweite Schutzimpfung einführe, hieß es.

CD: Bauarbeiten an Strecke Ústí n.L."Decín sollen am 3.12. beendet werden

Die tschechische staatliche Eisenbahngesellschaft Ceské dráhy (CD) wird aller Voraussicht nach am 3. Dezember die Bauarbeiten am internationalen Eisenbahnkorridor Berlin"Prag"Wien im Streckenabschnitt zwischen Ústí nad Labem/Aussig und Decín/Tetschen abschließen. Danach sollte es, wie ein Vertreter der Nordböhmischen Eisenbahndirektion am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK versicherte, schon zu keinen größeren Verspätungen mehr auf der Teilstrecke Lovosice/Decín kommen.

Internationale Konferenz "Forum 2000" wurde in Prag beendet

Mit dem Diskussionsbeitrag des ehemaligen Präsidenten der Republik Südafrika, Frederik Willem de Klerk, ist am Sonntag in Prag die internationale Konferenz "Forum 2000" beendet worden. Das Treffen, das diesmal unter dem Motto "Brücken über globale Abgründe" stattfand, war dieses Jahr den Problemen der globalen Wirtschaft gewidmet. An der Konferenz haben Vertreter von internationalen Finanzinstitutionen sowie von nichtstaatlichen Organisationen, Globalisierungskritiker, Politiker und Intellektuelle teilgenommen.

Und hier noch die weiteren Wetteraussichten:

Am Dienstag wird in Tschechien der Zustrom wärmerer Luftmassen von Süden her erwartet. Tagsüber wird es überwiegend wolkig sein, örtlich können Schauer auftreten. Die Tageshöchsttemperaturen werden Werte von 14 bis 18 Grad erreichen. In Höhenlagen über 1000 Meter werden bis zu 10 Grad Celsius erwartet. Am Mittwoch und Donnerstag zieht eine Schlechtwetterfront über das Gebiet der Tschechischen Republik, die vor allem am Donnerstag wieder zu merklichen Abkühlungen führt. Die Tageshöchstwerte liegen zwischen 13 und 17 Grad am Mittwoch und zwischen 6 und 10 Grad Celsius am Donnerstag. Auch die Nachttemperaturen gehen 10 bis 6 Grad in der Nacht zu Mittwoch auf 5 bis 1 Grad Celsius in der Nacht zu Donnerstag zurück.