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Tschechische Landwirte wollen bei Demo gegen EU-Vorschläge protestieren
Rund fünf- bis zehntausend tschechische Landwirte werden sich am Mittwoch, dem 4. Dezember, in Prag zu einer großen Protestkundgebung einfinden, um damit ihren Forderungen nach einer gleichberechtigten Behandlung von Seiten der EU-Administrative nach dem Beitritt Tschechiens sowie nach einer baldigen Lösung der finanziellen Krise in der Landwirtschaft Nachdruck zu verleihen. "Die Landwirte haben entschieden, dass sie bei der Demonstration ihre Ablehnung zu den von der Europäischen Union unterbreiteten Vorschlägen zum Ausdruck bringen werden," erklärte der Präsident der tschechischen Agrarkammer Vávlav Hlavácek am Montag auf einer Pressekonferenz in Prag. Des weiteren wolle man den Staat zu einer größeren Unterstützung bei der Lösung der diesjährigen Wirtschaftskrise zwingen, ergänzte Hlavácek.
Privatisierung von Cesky Telecom offiziell gescheitert
Die milliardenschwere Privatisierung der tschechischen Telefongesellschaft Cesky Telecom unter Beteiligung der Deutschen Bank ist endgültig gescheitert. Die tschechische Regierung nahm am Montag den Vorschlag von Finanzminister Bohuslav Sobotka an, bis Ende Januar ein völlig neues Konzept für den Verkauf von etwas über 51 Prozent des früheren Monopolisten vorzulegen. In der vergangenen Woche hatte ein Konsortium aus der Deutschen Bank und der dänischen TDC Verhandlungen mit der niederländischen KPN und der Swisscom über die Übernahme weiterer 27 Prozent an der Ceský Telecom erfolglos abgebrochen. Diese Übernahme war aber für die Prager Regierung die Bedingung für den Verkauf der 51 Prozent. Für diese hätten Deutsche Bank/TDC etwa 1,82 Milliarden Euro gezahlt.
Spidla-Kabinett beschließt Erhöhung des Mindestlohns um 500 Kronen
Das Kabinett von Ministerpräsident Vladimír Spidla hat am Montag in Prag beschlossen, die Untergrenze des in Tschechien gesetzlichen monatlichen Mindestlohns ab dem 1. Januar 2003 um 500 Kronen, von bisher 5700 auf 6200 Kronen aufzustocken. In Euro umgerechnet entspricht dies einer Erhöhung von rund 15 Euro, und zwar von bisher 185 auf ca. 200 Euro. Dieser Beschluss sei nicht einstimmig gefallen, da zum Beispiel durch das Ministerium für Wirtschaft und Handel unter Ressortchef Jirí Rusnok eine Anhebung der Untergrenze von lediglich 200 Kronen empfohlen wurde, hieß es in einer Meldung der Nachrichtenagentur CTK. Auch der Präsident der Tschechischen Wirtschaftskammer Jaromír Drábek sprach sich gegen eine Erhöhung um 500 Kronen aus. Seiner Meinung nach sei eine Anhebung des Mindestlohns auf 6000 Kronen ausreichend, da diese Summe von den Firmen gerade noch so geschultert werden könne. Der Vorsitzende der Vereinigung tschechischer Unternehmer, Bedrich Danda, wiederum sprach die Befürchtung aus, dass die Anhebung des Mindestlohns in einigen Regionen vermehrt zu Entlassungen führen werde.
Zieleniec: Italienische Gesetzgeber mehrheitlich für föderales EU-Modell
Die italienische politische Szene ist in einer klar überwiegenden Mehrzahl für ein föderales Modell bei der zukünftigen Ausrichtung der Europäischen Union. Die Italiener legen besonderen Wert auf die notwendige Stärkung der Europäischen Kommission und des Europa-Parlaments. Dies teilte der tschechische Senatsvertreter im Konvent über die Zukunft der EU, Josef Zieleniec, am Montag der Nachrichtenagentur CTK mit - unmittelbar nachdem eine 35-köpfige Delegation des Europaausschusses im italienischen Parlament mit ihren tschechischen Amtskollegen in Prag zu Gesprächen zusammen getroffen war.
EXPO-Wahl: Tschechien wird die Bewerbung von Wroclaw unterstützen
Die Tschechische Republik wird bei der am Dienstag stattfindenden ersten Abstimmung des internationalen Organisationsausschusses EXPO die Kandidatur des südpolnischen Bewerbers Wroclaw/Breslau für die Ausrichtung der Weltausstellung 2010 unterstützen. In den weiteren Abstimmungsrunden werden die tschechischen Vertreter anhand der aktuellen Situation entscheiden, erklärte der tschechische Außenminister Cyril Svoboda unmittelbar nach dem Treffen mit seinem polnischen Amtskollegen Wlodzimierz Cimoszewicz am Montag in Warschau. Im Mittelpunkt der Gespräche zwischen Svoboda und Cimoszewicz stand neben den bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern einmal mehr die zu erwartende Erweiterung der Europäischen Union.
Presse: Raketenangriff von Mombasa sollte schon in Prag erprobt werden
Laut einem am Montag in der britischen Tageszeitung "The Daily Telegraph" erschienenen Artikel bestehe nach Meinung Israels ein Zusammenhang zwischen den jüngst in Mombasa gegen ein israelisches Flugzeug abgefeuerten Raketen und dem im vergangenen Jahr in Prag gescheiterten Versuch, das Flugzeug mit dem israelischen Außenminister Simon Peres an Bord abzuschießen. Die Tageszeitung beruft sich in ihrer Darlegung auf den israelischen Nachrichtendienst. Im Herbst 2001 war unweit des Prager Flughafens Ruzyne ein Raketenwerfer vom Typ RPG-75 gefunden worden. Den Informationen der tschechischen Tageszeitung "Pravo" zufolge war der Raketenwerfer Bestandteil einer Aktion gegen ein israelisches Ziel. Die Zeitung hatte damals darauf aufmerksam gemacht, dass zwei Tage vor dem Fund des Raketenwerfers Simon Peres Prag verlassen habe. Die Tageszeitung "The Daily Telegraph" berichtete am Montag, dass die Herstellungsnummern der in Mombasa gefundenen Raketenwerfer einen Zusammenhang mit dem Fund in Prag erahnen lassen. Die tschechische Polizei hingegen hat die Mutmaßung bestritten, dass beide Vorfälle in irgendeinem Zusammenhang stehen könnten.
Tschechische Krone wird weiter zu stabilem Kurs gehandelt
Auf dem internationalen Devisenmarkt ist die tschechische Währung am Montag lange Zeit mit einem Wechselkurs um die 30,85 Kronen für einen Euro gehandelt worden, bevor sie zu Geschäftsschluss mit 30,9 Kronen für einen Euro taxiert wurde. Die Devisenhändler der tschechischen Banken erwarten auch in dieser Woche einen stabilen Kursverlauf, der sich ihrer Meinung nach im Bereich von 30,7 bis 31 Kronen für einen Euro bewegen sollte.
Spolana Neratovice nimmt die Produktion von Chlorchemie wieder auf
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen nimmt die tschechische Gesellschaft Spolana nach mehrmonatiger Unterbrechung am Dienstag in Neratovice aller Voraussicht nach wieder die Produktion der so genannten Chlorchemie auf. Die endgültige Entscheidung darüber fällt am Dienstagvormittag bei den Verhandlungen eines Expertenteams, bei dem die entsprechenden Protokolle unterzeichnet werden sollen. Das gab Spolanas Firmensprecher Jan Martínek am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK bekannt.
In Prag wurde eine Ausstellung der Deutschen Hanne Darboven eröffnet
In der auf dem Altstädter Ring gelegenen Galerie der Hauptstadt Prag ist am Montag eine Ausstellung der deutschen Künstlerin Hanne Darboven eröffnet worden. Die Galerie hat zu diesem Zweck aus dem Schaffenswerk der 61-jährigen Künstlerin Arbeiten aus den Jahren 1980 bis 1993 ausgewählt. Die unter dem Titel "Segmente aus Raum und Zeit" geführte Exposition ist bis zum 2. Februar 2003 zu sehen.
Wiener Auktion von tschechischen Kinderzeichnungen brachte hohen Erlös
Fast 10.000 Euro (ca. 308.000 Kronen) beträgt der Erlös der am Sonntag in Wien durchgeführten Auktion von Kinderzeichnungen, die von den jungen Patienten der onkologischen Klinik in Brno/Brünn gemalt wurden. Die Benefizauktion ist von der tschechischen Botschaft in Wien organisiert worden. Zwei Drittel der Kinderzeichnungen wurden gleich während der Benefizveranstaltung versteigert, die übrigen Arbeiten können von Interessenten im Tschechischen Zentrum in Wien erworben werden. Der tschechische Botschafter in Österreich, Jiri Grusa, zeigte sich erfreut über den hohen Erlös der Versteigerung, der selbst seine optimistische Prognose weit übertroffen hätte. Die Mehrzahl der Teilnehmer an der Benefizveranstaltung waren Vertreter österreichischer Firmen, die traditionelle Kontakte zur Tschechischen Republik haben.
Und hier noch die Wetteraussichten:
Am Dienstag erwarten die Meteorologen, dass es in Tschechien bewölkt bis bedeckt sein wird und örtlich Regen oder Nieselregen auftreten können. In höheren Lagen kann der Niederschlag in Schnee oder Schneeregen übergehen. Die Tageshöchsttemperaturen bewegen sich zwischen 3 und 7 Grad, in Höhenlagen über 1000 Meter um die zwei Grad Celsius. Am Mittwoch und Donnerstag keine wesentlichen Wetterveränderungen. Die Tageshöchstwerte liegen an beiden Tagen ebenfalls zwischen 3 und 7 Grad Celsius. Zudem ist in den Morgenstunden mit Frühnebel zu rechnen. Die Nachttemperaturen werden in den Nächten zu Mittwoch und Donnerstag auf jeweils 4 bis 0 Grad Celsius zurückgehen.