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Die Tschechische Republik feierte am Dienstag ihren Staatsfeiertag

Am Dienstag wurde an vielen Orten der Tschechischen Republik des 85. Jahrestages der Gründung der Tschechoslowakei gedacht. Die Teilnehmer verschiedener Treffen legten mehrfach Blumen an den Denkmälern des ersten tschechoslowakischen Präsidenten T. G. Masaryk nieder, mancherorts wurde auch die Staatshymne gesungen. An der Masaryk-Statue auf der Prager Burg legte auch Staatspräsident Václav Klaus einen Kranz nieder. Anlässlich des Staatsfeiertages kam der Präsident mit dem diplomatischen Korps zusammen und erhob traditionsgemäß einige Militärs in den Generalsrang. Am Abend fand auf der Prager Burg eine feierliche Zeremonie statt, bei der bedeutende tschechische Persönlichkeiten hohe Staatsauszeichnungen aus den Händen des Präsidenten entgegennahmen.

Ministerpräsidenten der Tschechischen und der Slowakischen Republik gedachten in Bratislava der Gründung der Tschechoslowakei

Die Tschechische und die Slowakische Republik identifizieren sich mit dem Vermächtnis der ehemaligen Tschechoslowakei und bestätigen, dass mit dem bevorstehenden EU-Beitritt nichts von ihren engen Beziehungen verloren gehen muss. Das ist das Fazit des zweitägigen offiziellen Besuchs des tschechischen Ministerpräsidenten Vladimir Spidla in Bratislava. Zum Abschluss seiner Visite in der Slowakei bezeichnete Spidla die am Vorabend des 85. Jahrestages der Entstehung der damaligen Tschechoslowakischen Republik an deren Gründungsdenkmal vorgenommene gemeinsame Kranzniederlegung als sein größtes Erlebnis. Nach einem feierlichen Programm am Montagabend, das diesem Jubiläum galt, brachten die Premiers Vladimir Spidla und Mikulas Dzurinda erneut übereinstimmend ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass die Völker beider Länder ihre engen Kontakte auch im vereinten Europa pflegen werden. Vor seiner Rückkehr nach Prag traf Spidla am Dienstag ebenso mit dem slowakischen Präsidenten Rudolf Schuster und mit Parlamentspräsident Pavol Hrusovsky zusammen.

Tschechische Nationalisten traten zum Staatsfeiertag kaum in Erscheinung

Anlässlich des tschechischen Staatsfeiertages haben auch nationalistische Gruppierungen eigene Aktionen veranstaltet. Etwa 200 Angehörige und Sympathisanten der rechtsradikalen Patriotenfront marschierten am Dienstagnachmittag durch Prag. Nach Polizeiangaben wurde nur ein Mann festgenommen, der zuvor einen Polizisten attackiert hatte. An dem Treffen, das die vor einem Jahr gegründete Nationale Partei auf dem Prager Wenzelsplatz veranstaltete, nahmen rund zwanzig Personen teil.

Gedenkstunde für die Opfer einer Luftschlacht des 2. Weltkrieges im mährischen Troubky

Der Opfer der größten Luftschlacht des Zweiten Weltkrieges über dem Gebiet der Ex-Tschechoslowakei, die sich Ende des Jahres 1944 über der Region der mährischen Stadt Prerov abspielte, haben am Dienstag US-amerikanische und deutsche Kriegsveteranen gedacht, die die damaligen Kämpfe überlebt haben. Am Denkmal der amerikanischen Piloten in der Gemeinde Troubky bei Prerov ehrten sie gemeinsam das Andenken der gefallenen Mitkämpfer.

Tag der offenen Tür in beiden Prager Parlamentskammern

Die Repräsentationssäle und andere Räumlichkeiten der beiden Kammern des tschechischen Parlaments waren am Dienstag für die Öffentlichkeit geöffnet. Die Interessenten wurden von Mitarbeitern des Prager Informationsdienstes begleitet, die sie auch mit der Geschichte der historischen Gebäude des Abgeordnetenhauses und des Senats auf der Prager Kleinseite bekannt machten.

Tschechien unterstützt die Forderungen der EU-Finanzminister

Der künftige tschechische Vertreter in der Europäischen Kommission sollte nach Meinung von Außenminister Cyril Svoboda über Erfahrungen aus einem Regierungsamt verfügen, sich gut in der EU-Problematik auskennen und Fremdsprachen beherrschen. Dies erklärte Svoboda am Montag in Brüssel gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Er selbst schloss eine Kandidatur für den Kommissarsposten aus. Auf der in Brüssel stattfindenden Regierungskonferenz zur EU-Verfassung unterstützte Svoboda eindeutig die von den Finanzministern der EU-Länder formulierten Forderungen, nach denen die Kompetenzen der Europäischen Kommission und des Europa-Parlaments entgegen dem vom EU-Konvent gebilligten Entwurf begrenzt werden sollten.

Kinderprostitution im tschechisch-deutschen Grenzgebiet

Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF beklagt eine umfangreiche Prostitution von Kindern im tschechisch-deutschen Grenzgebiet. Dort habe sich "ein regelrechter Markt" entwickelt, erklärten am Dienstag Vertreter der deutschen UNICEF-Sektion auf einer Pressekonferenz in Berlin. Zusammen mit der Kinderrechts-Organisation ECPAT legte sie einen Bericht mit dem Titel "Kinder auf dem Strich - Bericht von der deutsch-tschechischen Grenze" vor.