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Ex-Präsident Vaclav Havel mit Gandhi-Friedenspreis 2003 ausgezeichnet

Der frühere tschechische Staatspräsident Vaclav Havel ist am Montag in Neu Delhi mit dem Internationalen Gandhi-Friedenspreis 2003 ausgezeichnet worden. Der nach dem indischen Unabhängigkeitskämpfer Mahatma Gandhi benannte Preis ist mit rund 175.000 Euro dotiert. Der indische Präsident Abdul Kalam sagte, Havel habe "die Flamme der Demokratie" entzündet und in Zeiten der Unterdrückung am Brennen gehalten. Dies zeige, wie sehr er sich dem gewaltlosen Prinzip Gandhis verpflichtet fühle. Der tschechische Ex-Präsident warnte in seiner im indischen Präsidentenpalast gehaltenen Rede u. a. vor einer unüberlegten Globalisierung, die zur Entfremdung der Menschen führe. Der Preis wird seit 1995 an Personen oder Institutionen verliehen, die durch Gewaltlosigkeit zu sozialen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen beitragen.

Haushaltsdefizit stieg auf 109 Mrd. Kronen

Das Haushaltsdefizit der Tschechischen Republik ist im vergangenen Jahr auf 109,1 Mrd. Kronen (umgerechnet ca. 3,6 Mrd. Euro) gestiegen - von dem 45,7 Mrd. Kronen betragenden Defizit des vorvergangenen Jahres. Das Defizit ist also um 2,2 Mrd. Kronen besser als der ursprünglich gebilligte Haushaltsentwurf. In der jüngsten Prognose des Finanzministeriums, das heute die Angaben veröffentlichte, wurde sogar mit einem 123 Mrd. Kronen hohen Defizit (umgerechnet ca. 4,1 Mrd. Euro) gerechnet. Die Gesamteinnahmen erreichten 699,6 Mrd. Kronen ( ca. 23,3 Mrd. Euro), die Ausgaben 808,7 Mrd. Kronen (ca. 27 Mrd. Euro). Im ursprünglichen Haushaltsentwurf wurde mit Einnahmen in Höhe von 684 Mrd. Kronen und Ausgaben in Höhe von 795,4 Mrd. Kronen gerechnet.

Premier Spidla dankt den in Bam behilflichen tschechischen Rettungskräften

Der tschechische Premier Vladimír Spidla hat am Montagnachmittag die Mitglieder des tschechischen Rettungsteams empfangen, das den Opfern des am 26. Dezember letzten Jahres den Iran heimgesuchten Erdbebens bei der Suche und Bergung von Angehörigen bzw. Hinterbliebenen behilflich war. Der Premier würdigte die Arbeit der tschechischen Rettungskräfte, die Ende des vergangenen Jahres die Folgen der Hochwasserkatastrophe in Frankreich sowie die Folgen des Erdbebens im Iran zu beseitigen halfen. Innenminister Stanislav Gross erklärte, die Tschechische Republik und ihre Rettungsteams hätten einen guten Ruf in den beiden erwähnten Ländern. Die in den Iran entsendeten 18 Feuerwehrleute und Hundeführer waren drei Tage lang mit ihren Spürhunden im Einsatz, um Verschüttete aus den Trümmern der völlig zerstörten Stadt Bam zu bergen. Während dieser Zeit war es ihnen gelungen, eine noch lebende Frau zu retten, alle anderen von ihnen gefundenen Verschütteten konnten hingegen nur noch tot geborgen werden.

Tschechien erwägt Schuldenerlass für Irak

Die Tschechische Republik hat einen teilweisen Schuldenerlass für den Irak in Aussicht gestellt. Die Regierung in Prag erwäge, "etwa ein Drittel" der insgesamt rund 126 Millionen Euro zu erlassen, die der Irak Tschechien schulde, wurde Ministerpräsident Vladimir Spidla am Montag von Prager Medien zitiert. "Wir möchten dem Irak helfen, denn es ist in unserem Interesse, dass sich die dortige Situation stabilisiert", betonte der Premier.

Spendensammlungen für den Iran werden von einigen Vereinigungen organisiert

Mit dem Geld von tschechischen Spendern wird nicht nur die humanitäre Hilfe für die Erdbebenopfer, sondern auch der Bau von Wohnungen, Schulen und medizinischen Einrichtungen im Iran finanziert. Dies erklärte der Koordinator der humanitären Hilfe von der Gesellschaft "Mensch in Not", Simon Pánek. Diese Phase der Hilfe wird jedoch erst nach der Stabilisierung der Lage - wahrscheinlich in der zweiten Januarhälfte beginnen, sagte Pánek. Spendensammlungen für den Iran werden neben der Gesellschaft "Mensch in Not" auch von der Tschechischen katholischen Caritas, vom Tschechischen Roten Kreuz und von der Gesellschaft ADRA organisiert.

Außenministerium ist kritisch zur jüngsten Sicherheitsmaßnahme der USA

Das tschechische Außenministerium ist gegenüber der neuen US-amerikanischen Sicherheitsmaßnahme kritisch, die darin besteht, von den Einreisenden mit Visum einen digitalen Fingerabdruck zu nehmen und ein Foto zu machen. Darüber informierte der Sprecher des Ressorts, Vít Kolár, der hinzufügte, dass Tschechien in diesem Zusammenhang "weitere Schritte" überlegen werde.

Tschechische Regierung erwartet voll bepacktes Auftaktprogramm 2004

Die tschechische Regierung hat am Mittwoch auf ihrer ersten Sitzung im neuen Jahr gleich ein voll bepacktes Programm abzuarbeiten. Gegenstand ihrer diesjährigen Auftaktsitzung werden zum Beispiel der Entwurf zum neuen Schulgesetz, die Hauptprinzipien der Rentenreform oder die staatliche Energiekonzeption sein. Zur Behandlung kommen wird auch eine Übersicht von Maßnahmen, mit denen der hiesige Staat die letzten Unzulänglichkeiten der Tschechischen Republik vor deren EU-Beitritt am 1. Mai dieses Jahres zu beseitigen gedenkt. Das Kabinett soll am Mittwoch u. a. auch über den Beginn der Privatisierung des Mehrheitsanteils an der Gesellschaft Ceský Telecom entscheiden. Gegen Ende der ersten Arbeitswoche sollen außerdem die Verhandlungen zwischen der tschechischen und schwedischen Seite über 14 geleaste Jagdflugzeuge vom Typ Jas-39 Gripen für die tschechischen Luftstreitkräfte begonnen werden.

Arztpraxen und Apotheken protestieren gegen verspätete Zahlungen

Etwa 80 Prozent der Arztpraxen und Apotheken in der ganzen Tschechischen Republik werden am Dienstag zwischen 11 und 12 Uhr den Betrieb einschränken. Akutpatienten werden von den Ärzten behandelt und die Apotheker werden ihnen Medikamente verkaufen. Mit den anderen Patienten werden die Ärzte und Apotheker über die problematische Finanzierung des Gesundheitswesens und die Möglichkeiten einer Lösung der Krise diskutieren. Nach Worten des Präsidenten der Tschechischen Zahnärztekammer, Jirí Pekárek, werden die Patienten durch die Protestaktion nicht geschädigt. Der Protest stelle - so Pekárek - ein Signal für das Kabinett dar, dass die Pflege, die im ambulanten Bereich gewährt werde, eingeschränkt werden könnte, falls die Ärzte und Apotheker die Zahlungen weiterhin zu spät erhalten werden.

Umzug mit heiligen drei Königen auf der Prager Burg

Ein Festumzug der heiligen drei Könige auf Kamelen hat am Montagnachmittag auf der Prager Burg die Aufmerksamkeit von Hunderten Kindern und Erwachsenen erweckt. Am Vorabend des Dreikönigsfestes begaben sich die Könige vom Erzbischöflichen Palais zur Loreto-Kirche. Den Umzug begleiteten junge Menschen, die für die diesjährige Spendensammlung der heiligen drei Könige Geld sammelten, die von der tschechischen katholischen Caritas organisiert wird. Der Umzug wird ähnlich wie in den vergangenen Jahren von der Vereinigung "Jugend Idente" initiiert. Am Dienstag werden die drei Könige die Kinderabteilung der allgemeinen Uni-Klinik in Prag besuchen.

Altbischof Koukl verwaltet die Diözese von Litomerice bis zur Weihe des neuen Bischofs

Kardinal Miloslav Vlk hat am Montag den ehemaligen Bischof von Litomerice/Leitmeritz, Josef Koukl, zum vorübergehenden Verwalter der Diözese ernannt. Der neue Bischof Pavel Posád, der am 24. Dezember ernannt wurde, wird in das Amt jedoch erst nach seiner Bischofsweihe eingeführt.

Starker Schneefall führte zur Unterbrechung des Flugverkehrs in Prag

Starke Schneefälle in der Nacht haben in den frühen Morgenstunden am Montag dazu geführt, dass der Flugverkehr auf dem Prager Flughafen Ruzyne für etwas mehr als fünf Stunden eingestellt werden musste. Nach Räumung der Start- und Landebahnen konnte der Flugbetrieb dann kurz vor 8.30 Uhr wieder aufgenommen werden, teilte die Sprecherin der Tschechischen Flughafenverwaltung mit. Aufgrund starker Schneefälle waren am Montag auch einige Regionalzüge verspätet. Problematisch war landesweit auch der Straßenverkehr. Zu einigen Unfällen kam es am Vormittag u. a. auf der Autobahn D1 zwischen Prag und Brünn.