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In Prager Regierungskrise will Gross auch mit Kommunisten verhandeln

Im Ringen um eine neue Regierung in Tschechien will der Vorsitzende der Sozialdemokraten (CSSD), Stanislav Gross, auch mit der früheren kommunistischen Staatspartei KSCM verhandeln. Die bisherigen Koalitionspartner der Sozialdemokraten, die Christdemokraten (KDU-CSL) und die Liberalen (US-DEU), schlossen hingegen am Sonntag jede Zusammenarbeit mit der als reformunwillig kritisierten KSCM aus. Gross sagte am Sonntag, er habe bereits mit dem KSCM-Vorsitzenden Miroslav Grebenicek telefoniert und werde sich am Donnerstag mit ihm treffen. Mit dem Vorsitzenden der zweiten oppositionellen Partei der Demokratischen Bürgerpartei, Mirek Topolanek, wird er am Mittwoch zusammenkommen. Die Leader der weiteren zwei Koalitionsparteien erwarten die wichtigsten Verhandlungen erst nach dem Treffen mit der Opposition. Gross war am Freitag nach dem Rücktritt des bisherigen Ministerpräsidenten Vladimir Spidla von Präsident Vaclav Klaus mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt worden. Die tschechische Verfassung nennt keine Frist zur Vereidigung eines neuen Kabinetts.

Prager Außenminister: Temelin sicherstes Kernkraftwerk Europas

Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda hält das umstrittene tschechische Kernkraftwerk Temelin für das sicherste in Europa. In einem Interview des österreichischen Nachrichtenmagazins Profil (Montagsausgabe) meinte der Politiker, "Dank des Dialogs mit Österreich ist Temelin heute das sicherste Atomkraftwerk Europas". In Temelin haben sich in den vergangenen Jahren zahlreiche Störfälle ereignet. Umweltgruppen fordern deshalb seine dauerhafte Abschaltung. Nach Angaben Svobodas ist ein weiterer Ausbau des Atomkraftwerks allerdings bloß "eine langfristige Vision". Prag könne sich einen "Ausbau aus Budgetgründen gar nicht leisten", so Svoboda. Österreichische Experten hatten kürzlich die Ansicht vertreten, dass Temelin nicht weniger sicher sei, als andere Atomkraftwerke. Es werde lediglich schärfer als alle anderen von Umweltschützern auf der ganzen Welt überwacht.

Tage der Menschen des guten Willens in Velehrad gestartet

Im südmährischen Velehrad haben am Sonntag die landesgrößten Feierlichkeiten anlässlich des Feiertages der Heiligen Kyrill und Methodius begonnen. Am Nachmittag haben sich dort zahlreiche Stiftungen und Bürgervereinigungen präsentiert, es kamen mehrere Tausend Menschen zusammen. Am Abend fand dann das traditionelle Konzert der Menschen des guten Willens statt. An der Veranstaltung nehmen auch mehrere tschechische Politiker teil, unter ihnen der zurückgetretene Premier Vladimir Spidla.

Erste tschechische Absolventen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Pirna

Die ersten tschechischen Absolventen des deutsch-tschechischen Gymnasiums in Pirna haben am Samstag ihre Abiturzeugnisse erhalten. Insgesamt 13 Schüler und Schülerinnen sind die ersten Tschechen, die jetzt dank dieses Abiturzeugnisses einen Studienplatz in Deutschland einfacher bekommen können. Das Friedrich-Schiller-Gymnasium wird von 90 tschechischen Schülern besucht, jedes Jahr werden 15 neue aufgenommen, die dort ab der 7. Schulklasse unterrichtet werden. Das Studium ist für tschechische Schüler kostenlos, die Kosten teilen sich die beiden Länder.

Kafka-Borges-Festival beendet

Mit einer Versammlung beim Franz-Kafka-Denkmal in der Prager Altstadt wurde am Samstag das Kafka-Borges-Festival beendet. Gleichzeitig wurde damit an den 121. Geburtstag Franz Kafkas erinnert. Der argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges war die Person, die den Prager Schriftsteller Kafka in die spanischsprachige Welt eingeführt hat. Die bestehenden Brücken zwischen Prag und Buenos Aires sollen ganz Mitteleuropa und Lateinamerika verbinden, sagte bei der Versammlung der argentinische Botschafter in Prag Juan Eduardo Fleming.