Nachrichten
Weißrussen protestierten in Prag
In Weißrussland haben am Sonntag die Parlamentswahlen wie auch das Referendum über eine dritte Amtszeit von Präsident Alexander Lukaschenko über 2006 hinaus begonnen. Rund 40 Gegner des autoritären Präsidenten protestierten vor dem Gebäude der weißrussischen Botschaft in Prag gegen das Referendum. Gegen Lukaschenko und seine Politik, die antihuman und antidemokratisch sei, so der Organisator des Protestes Auhien Sidoryk für die tschechische Nachrichtenagentur CTK, müsse man immer wieder demonstrieren. Den Demoorganisatoren aus dem Verband der Auslandsweißrussen ist es nicht gelungen, Vertretern der Botschaft eine Protestpetition zu übergeben.
Heftige Kritik an Christdemokratenchef Kalousek
Das Bestreben des christdemokratischen Parteivorsitzenden Miroslav Kalousek, die in dieser Woche vom Abgeordnetenhaus gebilligte Gehaltserhöhung für Polizisten, Zollbeamten und Feierwehrleute um zwei Jahre hinauszuschieben, bezeichnete Premier Gross als puren Populismus. Kalousek müsse wissen, so Stanislav Gross in der sonntäglichen Politdebatte im Tschechischen Fernsehen, dass eine entsprechende Gesetzesnovelle aus Zeitgründen nicht bis zum Jahresende verabschiedet werden könne. Sein Kontrahent in der Debatte, der Kommunistenchef Miroslav Grebenicek, sprach in diesem Zusammenhang im Hinblick auf die bevorstehenden Regional- und Senatswahlen von zweckbedingter Demagogie des Christdemokraten Kalousek.
Prag hält an Atomkraft fest
Tschechien will trotz Protesten an Atomkraft im südböhmischen Temelin festhalten. In einer Reaktion auf die dreistündige Blockade des österreichischen Grenzübergangs Wullowitz, die am Samstag rund 200 österreichische Temelin-Gegner veranstaltet hatten, sagte der tschechische Premier Stanislav Gross dem Privatfernsehsender Prima, Prag werde dem "rein emotional begründeten Druck" nicht nachgeben. Die Atomsicherheitsbehörde mit Sitz in Prag hatte dem AKW Temelin in der vergangenen Woche nach einem mehr als zweijährigen Probebetrieb die Betriebsgenehmigung erteilt.
Tschechisch-deutsche Kulturwoche in Prag
15 Jahre nach der Flucht von tausenden DDR-Bürgern in die westdeutsche Botschaft in Prag hat der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher den Pragern für ihre damalige Unterstützung gedankt. Er denke mit großem Respekt an die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung zurück, sagte Genscher am Sonntag bei einer Veranstaltung der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft in Prag. Am Samstagabend hatten drei ehemalige Präsidenten Tschechiens, Polens und Estlands, Vaclav Havel, Lech Walesa und Lennart Meri eine Kulturwoche im Altstädter Rathaus eröffnet, die der tschechischen, deutschen und jüdischen Kunst im Kampf gegen den Totalitarismus in der Vergangenheit gewidmet ist. An der Vorbereitung der Kulturwoche beteiligten sich neben der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft mit Sitz in Wuppertal auch die Föderation der jüdischen gemeinden in Tschechien und das Goethe-Institut in Prag.
14.Buchmesse in Havlickuv Brod ging zu Ende
Rund 10 000 Menschen besuchten am Wochenende die 14.Buchmesse in Havlickuv Brod, die am Sonntag punkt 17 Uhr ihre Tore geschlossen hat. Auf der zweitgrößten Buchmesse Tschechiens präsentierten 265 kleine und große Verlagshäuser rund 8000 Buchtitel. Auf dem Programm standen auch zahlreiche Begleitveranstaltungen wie Autogrammstunden, Autorenlesungen u.a.
DVDs des Hitler-Films in Tschechien beschlagnahmt
Vier Wochen nach dem Deutschlandstart des Hitler-Films "Der Untergang" sind auf tschechischen Wochenmärkten zahlreiche Raubkopien von Bernd Eichingers Streifen beschlagnahmt worden. Nach Informationen des Tschechischen Rundfunks habe die nordböhmische Polizei in mehreren Orten entlang der sächsischen Grenze DVDs des Films sichergestellt.