Nachrichten

In Prag beginnt ODS-Parteitag

Am Samstag beginnt in Prag der Parteitag der Bürgerdemokraten (ODS). Die Delegierten der größten oppositionellen Partei Tschechiens werden u.a. eine neue Parteiführung wählen. Der einzige Kandidat für den Posten des Parteivorsitzenden ist Mirek Topolanek, der vor zwei Jahren den langjährigen ODS-Chef und jetzigen Präsidenten Vaclav Klaus in seinem Amt abgelöst hat. In diesem Jahr hat die ODS drei Wahlsiege davongetragen, und zwar bei der Europa-Wahl im Juni und bei den Regional- und Senatswahlen im November.

Neue Wappen für 90 Städte und Gemeinden

Die Bürgermeister von etwa 90 Städten und Gemeinden Tschechiens haben Dekrete übernommen, die sie zur Verwendung neuer städtischer und kommunaler Wappen bzw. Banner berechtigen. Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung wurde am Freitag im Beisein des Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses, Lubomir Zaoralek, der ostböhmischen Gemeinde Kraluv Dvur der Status einer Stadt zuerkannt. Mit aktuellen Informationen aus seinem Ressort ist u.a. auch der Minister für regionale Entwicklung, Jiri Paroubek, aufgetreten.

Hochschulreform auf dem Programm der Rektorenkonferenz

Mit einer Debatte über die Hochschulreform, deren Konzept am Mittwoch dieser Woche vom Kabinett bewilligt wurde, ging am Freitag das zweitägige Treffen der "Tschechischen Rektorenkonferenz" zu Ende. Die Rektoren wollen sich auch in Zukunft darüber austauschen, wie die Gelder, mit denen die Etats der Hochschulen aufgestockt werden, am besten zu nutzen sind. Auf Beschluß der Regierung sollen sie in den kommenden vier Jahren insgesamt elf Milliarden Kronen, das sind ca. 360 Millionen Euro, erhalten.

Sozialdemokraten analysieren ihre Wahlschlappen

Die Parteispitze der Sozialdemokraten (CSSD), die die stärkste Regierungspartei stellen, hat heute gemeinsam mit den Mitgliedern ihrer Fraktion die Wahlschlappe diskutiert, die die CSSD im November bei den Regional- und Senatswahlen erlitten hatte. Der CSSD-Vizevorsitzende und zugleich Wahlmanager der Partei, Martin Starec, führt die für seine Partei unerfreulichen Wahlergebnisse vor allem auf die niedrige Beteiligung der Wähler am Urnengang wie auch auf wenig geeignete Kandidaten für den Senat zurück.

Außenminister Svoboda im Nahen Osten

Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda ist am Freitag nach einer mehrtägigen Nahost-Reise in den Sudan geflogen. Am Samstag wird er dort u.a. auch die Krisenregion Darfur besuchen. Svobodas bisherige Stationen waren Kuwait und Jordanien, wo sich die politischen Gespräche um die Situation der Palästinenser vor deren Präsidentschaftswahlen im Januar sowie um den Irak drehten. Die Gesprächspartner in Jordanien und Kuwait unterstrichen die Notwendigkeit, dass die multinationale Truppe, an der auch tschechische Soldaten beteiligt sind, im Irak bleibt.

Tschechische humanitäre Organisation Mensch in Not eröffnete neue Schule in Afghanistan

Einer Meldung der tschechischen Nachrichtenagentur CTK zufolge hat die tschechische humanitäre Organisation Clovek v Tisni / Mensch in Not Ende November eine Schule für Mädchen in Afghanistan eröffnet, deren Bau durch Spenden aus Tschechien finanziert wurde. In die Schule, die sich in der Stadt Puli Chumri befindet, können die Schülerinnen aus Zelten in sieben neue Klassenräume umziehen. Im Frühjahr 2005 sollen die Bauarbeiten an einer Bibliothek und einem Sportplatz beendet werden. Bis zum Jahresende will die Organisation Mensch in Not eine neue Schule in der Gemeinde Langarchana eröffnen.

Ministerium hatte Mittelvergabe nicht unter Kontrolle

Das tschechische Finanzministerium ist zu der Ansicht gelangt, dass beim Ministerium für regionale Entwicklung die Kontrolle versagt hat, die Betrügereien in der Vergabe von Geldmitteln an Städte und Gemeinden aufdecken sollte. Darüber informierte die Freitagausgabe der Tageszeitung Mladá fronta Dnes, der der Kontrollbericht des Finanzministeriums vorliegt. "Ab dem Jahr 2003 fand in diesem Ressort keine ausreichende Kontrolle statt, und das Ministerium war nicht in der Lage, den Schutz der öffentlichen Mittel zu gewährleisten" heißt es in dem Bericht.

Rammstein präsentiert sich in Prag

Die Lieder, die die deutsche Band Rammstein auf ihrem jüngsten Album herausgegeben hat, können am Freitagabend die tschechischen Fans in einem Live-Konzert der Gruppe in Prag erleben. Als Vorgruppe wird die ebenfalls deutsche Band Exilia auftreten.

Tschechisch-deutsch-slowakisches Verhältnis im Haus der Geschichte in Bonn

Zeugnisse der wechselvollen Beziehungen zwischen Tschechen, Deutschen und Slowaken im 20. Jahrhundert sind seit Freitag im Haus der Geschichte in Bonn zu sehen. Mehr als 800 Exponate, darunter ein Teil des durch die DDR-Flüchtlinge bekannt gewordenen Prager Botschaftszauns und eine Schallplatte von Karel Gott, dokumentieren Höhen und Tiefen des Verhältnisses. Die Sonderausstellung "Nähe und Ferne. Deutsche, Tschechen und Slowaken" war bisher in Leipzig gezeigt worden und bleibt nun bis zum 28. März in Bonn.

Schwimmer Martin Kovár ist Behindertensportler des Jahres

Der Schwimmer Martin Kovar wurde zum besten tschechischen Behindertensportler der vergangenen Saison gekürt. Kovar hatte bei den diesjährigen Paralympics in Athen drei Goldmedaillen über 50, 100 und 200 Meter Freistil-Schwimmen gewonnen. Der Rollstuhlfahrer nahm am Donnerstag auf der Prager Burg die Auszeichnung von der Gattin des Staatspräsidenten, Livia Klausová entgegen.

Tschechische Filme in Österreich

Fünf Streifen aus der Filmwerkstatt der Regisseure Tomas Vorel und Vaclav Marhoul werden dieser Tage in Wien und Innsbruck präsentiert. In der Filmauswahl fehlt nicht die Filmparodie Der Gescheite Philipp, die bei der Verleihung des Prestigepreises "Tschechischer Löwe" im Jahre 2003 in zwei Kategorien am besten abgeschnitten hat. Die tschechische Filmschau im Wiener Topkino wird auch von einer Ausstellung begleitet, in der Portraits von bekannten Persönlichkeiten der Filmkunst präsentiert werden. Ihr Autor ist der US-amerikanische Fotograf tschechischer Abstammung, Antonin Kratochvil.

Konzert in der Macocha-Schlucht

Direkt auf dem Boden der 138 Meter tiefen Schlucht Macocha im Mährischen Karst wird am Samstag das erste Mal ein Benefizkonzert stattfinden. Der Konzertertrag wird für die Finanzierung der in der nahen Stadt Blansko existierenden Telefonseelsorge verwendet. Diese wird hier bereits seit acht Jahren von der katholischen Charitas betrieben. Im Schnitt bitten rund 2000 Menschen im Jahr um Rat oder seelische Unterstützung. Nach der Hochwasserwelle, die im Vorjahr in der Region Blansko große Schäden angerichtet hatte, waren es circa 5000 Hilfesuchende. Mit seiner Benefizvorstellung in Macocha will das Laientheaterensemle von Blansko eine neue Tradition begründen.