Nachrichten
Tschechischer Außenminister zu Besuch in Israel
Dem tschechischen Außenministers Cyril Svoboda zufolge verfügt jedes Land über das Recht, sein Territorium und seine Bevölkerung zu schützen. Dies sagte er nach einem Treffen mit seinem israelischen Amtskollegen Silvan Schalom in Jerusalem. Svoboda plädierte u.a. dafür, dass die EU und die NATO eine größere Rolle im Friedensprozess im Nahe Osten spielen. Der seit Sonntag in Israel weilende tschechische Außenminister befürwortete den israelischen Vorschlag, die militante libanesische Bewegung Hisbollah auf die EU-Liste der terroristischen Organisationen zu setzen.
Parteichefs der Koalition berieten über Prioritäten der Regierung
Im Schloss Kolodeje bei Prag sind heute Vormittag die Chefs der Koalitionsparteien zusammengekommen, um über die politischen und ökonomischen Prioritäten ihrer Regierung zu diskutieren. Als strategische Aufgaben definierten sie die Verbesserung der Justizarbeit, eine Übereinkunft in Fragen einer Steuerreform sowie eine erfolgreiche Ratifizierung der Europäischen Verfassung. Nach Worten des sozialdemokratischen Premierministers Stanislav Gross will sich sein Kabinett gleich im kommenden Jahr für die Beschleunigung der Arbeit der Gerichte einsetzen. Auch diesmal haben die Spitzenpolitiker der Koalition keine Einigung in Fragen der viel diskutierten Deregulierung der Mietpreise erzielt.
Störung in AKW Temelin
Im zweiten Block des südböhmischen Atomkraftwerkes Temelin ist es im Laufe des Tages zu einer Störung gekommen, bei der etwa 20 000 Liter radioaktiv verseuchtes Wasser aus dem primären Bereich des Blocks entwichen. Als Ursache nannte der AKW-Sprecher Milan Nebesar einen Fehler am Messgerät des Wasserpegels in einem Behälter. Dies sei in der kontrollierten Zone passiert, ohne dass Menschen gefährdet wurden, sagte Nebesar. Nach seinen Informationen konnte das radioaktiv verseuchte Wasser nicht aus dem hermetisch geschlossenen Raum in die Umwelt entfliessen. Der Zwischenfall habe keinen Einfluss auf den Betrieb der beiden Blöcke des Atommeilers.
Tschechisch-afghanisches Antidrogenprojekt
Unterlagen für die Errichtung eines afghanischen Ministeriums für Drogenbekämpfung sammelt in Tschechien der Direktor der psychiatrischen Heilanstalt in Kabul, Ahmad Chatab Kakar. Derzeit ist er Gast der Organisationen Podane ruce und Sananim im südmährischen Brno/Brünn, die Drogensüchtigen helfen. Nach Informationen des Vorsitzenden der erstgenannten Vereinigung; Jindrich Voboril, soll Kakar ein tschechisch-afghanisches Projekt mit dem Titel Breaking the Circle leiten, das die EU mit etwa acht Millionen Kronen, ca. 260 000 Euro, unterstützt.
Zwei Mörder von tschechischen Touristen in Pakistan verurteilt.
Zur lebenslänglichen Freiheitsstrafe hat am Montag ein Gericht in Nordpakistan zwei Männer verurteilt, die im April 2001 in der Nähe der Stadt Gupis einen Raubmord an zwei jungen tschechischen Touristen begingen. Petr Polasek und seine Freundin Gabriela Gubicova unternahmen eine mehrmonatige Reise durch Ungarn, Rumänien, Bulgarien, die Türkei, durch den Iran und einen Teil Pakistans, wo sie überfallen wurden.
MfD: Polizei überprüft eventuelle Kontakte der Terroristen von Beslan nach Tschechien
Tschetschenische Terroristen, die im September dieses Jahres die Schule in Beslan in Nordossetien überfielen, hatten den Informationen der Tageszeitung "Mladá fronta Dnes" zufolge auch Kontakte in die Tschechische Republik. Die Polizei überprüft in diesem Zusammenhang die Rolle des dagestanischen Unternehmers Artur Mugadow aus Ostrava, heißt es in der Montagausgabe der Zeitung. Beim Angriff auf die Schule kamen 330 Menschen, darunter 172 Schüler ums Leben.
Tschechen feiern Weihnachtsfest am liebsten zu Hause
Die Mehrheit der Tschechen feiert das Weihnachtsfest am liebsten zu Hause im Familienkreis und nur ein Viertel von ihnen will bei dieser Gelegenheit auf das Fernsehen verzichten. Dies geht aus den heute veröffentlichen Ergebnissen einer Umfrage, die in insgesamt elf europäischen Ländern von der Agentur Research International durchgeführt wurde. Fast die ganze Hälfte der Befragten bestätigte, an den Weihnachtsfeiertagen mehr als sonst Fernsehprogramme zu verfolgen. Mehr als die Tschechen mit ihren 45,5 Prozent frönen dieser Vorliebe nur noch die Slowaken mit 52 Prozent.
Gesetzesvorlage für Frauen in Not
In dieser Woche wird sich die tschechische Regierung mit einem von den oppositionellen Bürgerdemokraten vorgelegten Vorschlag befassen, der Frauen in Not helfen könnte. Darin wird eine Änderung des existierenden Gesetzes zur Bevölkerungsevidenz vorgesehen, dass die Eltern ihr Kind woanders als in ihrem eigenen Wohnort zum ständigen Aufenthalt anmelden dürfen. Damit soll unter bestimmten Umständen die Lebenssituation jener Frauen erleichtert werden, die sich für eine anonyme Entbindung entscheiden. Diese ist aufgrund eines Gesetzes möglich, das bereits im Frühjahr dieses Jahres vom Parlament gebilligt wurde.
Mezzosopranistin Kozená feierte Erfolg in der MET
In Montagausgaben der New Yorker Presse sind positive Kritiken über die Premiere der Oper Katja Kabanowa des tschechischen Komponisten Leos Janacek an der Metropolitan Opera erschienen. Hervorgehoben wird darin vor allem die Leistung der finnischen Sopranistin Karita Mattila in der Titelrolle, aber auch die der tschechischen Mezzosopranistin Magdalena Kozena, die in der Nebenrolle der Warwara auftrat. Von Medien hochgeschätzt wurde auch der Tscheche Jiri Belohlavek, der sich zum ersten Mal als Dirigent in der Met vorstellte. Es werde immer klarer, schrieb z.B. die New York Times, dass neben dem Briten Benjamin Britten auch Leos Janacek zu den Komponisten des 20.Jahrhundert gehörre, die die größten Opernwerke geschaffen haben.