Nachrichten
Außenminister Svoboda traf Vertreter von Nichtregierungsorganisationen
Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda ist am Donnerstag mit Vertretern von drei Nichtregierungsorganisationen zusammengekommen. Bei einem Arbeitsessen diskutierten sie vor allem über die Koordinierung der Hilfsleistungen für die vom Seebeben betroffenen Katastrophengebieten.
Hilfsbereitschaft der Tschechen
Bei den laufenden Hilfsaktionen haben Tschechen über 115 Millionen Kronen, ca. 3 800 000 Euro, via SMS oder Banküberweisung auf Konten verschiedener humanitärer Organisationen gespendet. Das tschechische Kabinett hat in seiner ersten Reaktion auf die Flutkatastrophe in Südostasien 15 Millionen Kronen freigegeben. Aufgrund seines jüngsten Beschlusses am Mittwoch sollen weitere 200 Millionen Kronen für langfristige Aufbauprojekte in der betroffenen Region ausgegeben werden. Mit so einer spontanen Hilfebereitschaft habe wohl niemand gerechnet, sagte in diesem Zusammenhang der Chef der internationalen Stiftung ADRA in Tschechien, Vitezslav Vurst, gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Nach der Stiftung ADRA, die mittlerweile über eine Million SMS registriert hat, gab am Donnerstag auch die Gesellschaft Clovek v tisni/Mensch in Not eine Handynummer für "Spenden-SMS" bekannt.
In Südostasien werden 15 Tschechen vermisst
Die Zahl der in Südostasien vermissten Tschechen hat sich seit Mittwoch, an dem sich ein weiterer bislang vermisster tschechischer Staatsbürger meldete, nicht verändert. Sie beläuft sich derzeit auf 15 Personen. Bei sieben Vermissten herrschen jedoch ernsthafte Befürchtungen, dass sie nicht mehr am Leben sind.
Orthodoxes Weihnachtsfest in Karlsbad
Ein feierlicher Gottesdienst, aber auch der traditionelle russische Tannenbaum "Jolka" mit Geschenken für Kinder unterschiedlicher Nationalität und Konfession hat in Karlovy Vary/Karlsbad die orthodoxe Kirche vorbereitet. Ihrem Kalender nach beginnt am 6. Januar das orthodoxe Weihnachtsfest. Heute Abend wird es mit einem Gottesdienst in der Karlsbader Peter-und-Paul-Kirche eingeleitet.
Bei Staatsbedrohung gilt Wehrpflicht für Frauen
Im Falle einer drohenden Gefahr für die Tschechische Republik sollen künftig auch Frauen in die Armee einberufen werden. Dies ermöglicht das neue Wehrpflichtgesetz, das am 1.Januar in Kraft getreten ist. Im Vergleich zur alten Gesetzesregelung unterscheidet die neue nicht mehr zwischen den Geschlechtern. Eine eventuelle Mobilisierung betrifft von nun an alle Staatsbürger.
Finanzminister Sobotka sprach mit ausländischen Investoren
Ausländische Investoren fürchten einen Plan der oppositionellen demokratischen Bürgerpartei ODS, existierende Investitionsanreize der Regierung aufzuheben, behauptet Finanzminister Bohuslav Sobotka. Die Investoren wüssten nicht, ob sie nach einem eventuellen Wahlsieg der ODS nach wie vor von den Investitionsanreizen werden profitieren können, sagte Sobotka am Donnerstag beim Frühstück, das die Regierungsagentur Czech Invest für ausländische Investoren veranstaltete. Dem Finanzminister zufolge registriere sein Amt immer mehr Anfragen, wie die Situation nach den Wahlen 2006 aussehen werde.
Tschechien muss nationale Subventionsprogramme streichen
Der tschechische Staat wird in den kommenden Jahren eine Reihe nationaler Subventionsprogramme streichen oder reduzieren. Dies teilte Finanzminister Bohuslav Sobotka der Nachrichtenagentur CTK mit. Als Grund dafür nannte er die Notwendigkeit, die aus den europäischen Strukturfonds unterstützten Projekte mitzufinanzieren. Sobotka stellte diesbezüglich u.a. fest, dass der Zustrom der EU-Gelder besonders nach dem Jahr 2007 rapide ansteigen werde und Tschechien demzufolge bis zu 47 Milliarde Kronen für die Mitbeteiligung brauchen werde.
Mautgebühr für Tschechien wird in Juni bekanntgegeben
Der ökonomische Rat der tschechischen Regierung will bis Juni dieses Jahres über die Höhe der künftigen Mautgebühr entscheiden. Eine solche soll in Tschechien im Jahr 2006 für Lastkraftwagen eingeführt werden. Dies teilte heute Verkehrsminister Milan Simonovsky auf einer Pressekonferenz mit. Nach seiner Information werde man sich bei der Entscheidung zwar an den gültigen Mautgebühren in den Nachbarländern orientieren, aber gleichzeitig auch die möglichen Konsequenzen für einheimische Speditionen in Betracht ziehen.
Erholungsaufenthalt für Kinder aus Beslan in Karlsbad gescheitert?
Das tschechische Außenministerium versteht nicht, warum eine weitere Gruppe von Kindern aus Beslan zu dem geplanten Erholungsaufenthalt im westböhmischen Kurort Karlovy Vary/Karlsbad nicht gekommen ist. Kinder, die im September des vergangenen Jahres den Terroranschlag auf ihre Schule erlebten, wurden gemeinsam mit ihren Eltern zu einem Kuraufenthalt in Tschechien erwartet, dessen Kosten vom tschechischen Staat übernommen wurden. Das Russische Rote Kreuz trat jedoch vom Abkommen mit Tschechien zurück, nachdem es die Reisekosten bezahlen sollte. Der Sprecher des tschechischen Außenministeriums, Vít Kolár, sagte, Tschechien biete sogar den Flug mit einer Sondermaschine nach Tschechien an. Das Außenministerium erwartet nun von der russischen Seite eine Erklärung, worin das Problem bestehe. Die erste Gruppe von Kindern aus Beslan weilte im Dezember im Karlsbader Kurhaus Mánes zu einem vierwöchigen Erholungsaufenthalt, sie kehrte am 29. Dezember in die Heimat zurück.
Tschechisch-deutsche Polizeistreifen wirken in den Grenzstädten
In den Straßen der westböhmischen Stadt Domazlice (Taus) sind deutsche Polizisten tätig. Ähnlich kann man in der bayrischen Grenzstadt Furth im Wald tschechischen Polizisten begegnen. Weder die einen, noch die anderen haben jedoch auf dem Gebiet des fremden Staates irgendwelche Kompetenzen. Gemeinsame Polizeistreifen tragen jedoch dazu bei, dass die Geldstrafen einfacher kassiert werden. Dies schreibt die Tageszeitung Mladá fronta Dnes in ihrer heutigen Regionalausgabe.