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Tschechien verfolgt Entwicklung in Ukraine mit Besorgnis

Tschechien verfolgt die Entwicklung in der Ukraine mit Besorgnis. Das tschechische Außenministerium zeigt sich beunruhigt durch die Nachrichten über den brutalen Vorgang der ukrainischen Polizei gegen Demonstranten in der Hauptstadt. Das Auswärtige Amt hat am Montag Kiew aufgefordert, die Lage auf Grund eines demokratischen Dialogs zu lösen.

Etwa hundert Personen sind vor der ukrainischen Botschaft in Prag zu einer Protestkundgebung zusammengekommen. Sie forderten den ukrainischen Konsul auf, den brutalen Eingriff in Kiew zu verurteilen und zurückzutreten.

Präsident Zeman nach Knieverletzung wieder im Amt

Präsident Miloš Zeman nimmt am Dienstag seine Arbeit im Amt auf der Prager Burg wieder auf. Dies teilte die Sprecherin des Staatsoberhauptes, Hana Burianová, am Montag mit. Er wird dort in dieser Woche unter anderem den Parteichef der Sozialdemokraten und möglichen künftigen Premierminister Bohuslav Sobotka empfangen.

In den vergangenen Wochen hielt sich Zeman auf dem Sommersitz der tschechischen Präsidenten in Lány bei Prag auf. Er erholte sich dort von einer Knieverletzung, die er sich Ende Oktober zugezogen hatte.

Popularität von Präsident Zeman sinkt

Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman verliert an Popularität. Neun Monate nach Amtsantritt wird er von nur 15 Prozent der Bürger positiv bewertet. Das hat eine aktuelle Umfrage der Agentur Focus im Auftrag der Tageszeitung „Mladá fronta Dnes“ gezeigt. Demnach bewerten 38 Prozent der Befragten das Staatsoberhaupt negativ, 42 Prozent weder negativ noch positiv. Lediglich 15 Prozent haben Zustimmung geäußert. Als Grund für die Ablehnung gab die Hälfte aller Unzufriedenen Zemans Verhältnis zum Alkohol und seine Aussagen an.

Laut einer Umfrage der Agentur CVVM, deren Ergebnisse an diesem Montag veröffentlicht wurden, vertrauten zurzeit 39 Prozent der Bürger dem Staatsoberhaupt. Das sind um 12 Prozent weniger als im Vormonat Oktober. Das höchste Vertrauen (knapp 60 Prozent) genießen nach wie vor kommunale Politiker.

Antidrogenkoordinator will Teilung auf legale und illegale Drogen aufheben

Der nationale Antidrogenkoordinator Jindrich Voboril schlägt Änderungen in der Drogenbekämpfung in Tschechien vor. Er hält die Teilung der Drogen auf legale und illegale für künstlich und nicht funktionierend. Ihm zufolge solle das Vorgehen gegen Betäubungsmittel vereinheitlicht werden. Sein Bericht zum Stand der Antidrogenpolitik Tschechiens, der auch die Änderungsvorschläge enthält, soll am Mittwoch vom Kabinett behandelt werden.

Die häufigste illegal konsumierte Droge Tschechiens ist Marihuana. 28 Prozent erwachsene Tschechen geben eine Erfahrung damit zu. Dennoch sinkt die Zahl derjenigen, die diese Droge nutzen, kontinuierlich. Mehr verbreitet ist der übermäßige Alkoholkonsum. Laut Experten stellt er für rund 590.000 Menschen ein Risiko dar.

Polizei ermittelt gegen ehemalige Führung der Bahnen wegen Abfindungen

Die tschechische Polizei ermittelt gegen ehemalige Spitzenmanager der Tschechischen Bahnen wegen der Höhe ihrer Abfindungen. Es handle sich um die ehemalige Führung des Unternehmens um den früheren Generaldirektor Petr Žaluda, berichtete der Nachrichtenserver Aktuálně.cz am Montag. Žaluda und neun weitere Manager waren im Juli dieses Jahres wegen schlechter Firmenergebnisse vom Aufsichtsrat der Bahnen abberufen worden. Danach wurde aber bekannt, dass sie dennoch hohe Abfindungen erhalten. So standen dem Generaldirektor bis zu 12 Millionen Kronen (440.000 Euro) zu.

Gericht in Südafrika verschiebt Entscheidung, ob Unternehmer Krejčíř auf Kaution freikommt

Ein Gericht im südafrikanischen Johannesburg hat die Entscheidung, ob der kontroverse tschechische Unternehmer Radovan Krejčíř auf Kaution freikommen kann, auf den Mittwoch verschoben. Krejčíř und zwei Mitarbeiter einer Spezialeinheit der Polizei zum Kampf gegen das organisierte Verbrechen waren vor zehn Tagen verhaftet worden. Gegen sie wird ermittelt wegen Entführung und versuchten Mordes. Näheres zu dem Fall hat die südafrikanische Staatsanwaltschaft nicht mitgeteilt, außer dass die Tat im Juni begangen worden sein soll.

Radovan Krejčíř war 2005 während einer Polizeirazzia in seiner Villa in Prag geflohen. Interpol machte ihn danach auf den Seychellen ausfindig. 2007 wurde der Tscheche bei der Einreise nach Südafrika verhaftet. Tschechien beantragte darauf die Auslieferung. Dazu ist es bisher aber nicht gekommen, weil Krejčíř in Südafrika um Asyl bat, über das Ersuchen wurde aber noch nicht in letzter Instanz entschieden. In Tschechien wurde der Unternehmer in der Zwischenzeit in Abwesenheit wegen Steuerbetrugs zu acht Jahren Gefängnis verurteilt.

Suche nach Verantwortlichen für Seilbahn-Unglück

Nach dem tödlichen Seilbahn-Unglück im Reisengebirge hat die Suche nach möglichen Verantwortlichen begonnen. Die Polizei versuche mit allen Mitteln herauszufinden, wie es dazu kommen konnte, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Der Absturz einer Seilbahn-Kabine über einem steilen Hang in Špindlerův Mlýn / Spindlermühle hatte am Freitag einen Familienvater das Leben gekostet. Zwei Frauen und zwei Kinder im Alter von 5 und 11 Jahren wurden teils schwer verletzt. Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung. Im Falle einer Verurteilung drohten bis zu drei Jahre Haft, so der Polizeisprecher. Untersucht werde, warum Menschen mit der Seilbahn fuhren, die nur für den Transport von Gütern bestimmt war. Das gerissene Tragseil traf zur Untersuchung in einem Labor ein.

Ausstellung in Prag zeigt Entwürfe zu Havel-Büsten

Eine Ausstellung mit Entwürfen zu einer Büste des ehemaligen tschechischen Präsidenten Václav Havel wurde am Montag in Prag geöffnet. Die Skulpturen, die nun im Gebäude der Akademie der Wissenschaften zu sehen sind, wurden in einen Wettbewerb des Vereins der Bildhauer Böhmens, Mährens und Schlesiens eingeschickt. In der Jury saßen unter anderem Havels Sekretär Vladimír Hanzel, Havels Mitarbeiter Milan Šimečka, der Theatermann Andrej Krob und der Photograph Oldřich Škácha.

Der Bildhauerverein kritisiert, dass nach dem Tod Havels viele Statuen des Politikers im öffentlichen Raum installiert worden seien, ohne dass ein Wettbewerb ausgeschrieben worden wäre. Die stärkste Kritik erntete das Bildnis von Lubomír Janeček, das im letzten Jahr im Sitz des Europa-Rates in Strassburg enthüllt worden war.

Fußball: Ex-HSVer Ujfaluši beendet wegen Knieproblemen seine Karriere

Der ehemalige tschechische Fußballnationalspieler und frühere HSVer Tomáš Ujfaluši hat am Montag seine Karriere beendet. Der 35-Jährige führte anhaltende Knieprobleme als den Grund an. Ujfaluši begann seine Karriere bei Sigma Olomouc. Danach wechselte er für vier Jahre zum Bundesliga-Verein Hamburger SV. Weitere Stationen im Ausland waren danach der AC Florenz, Atletico Madrid und Galatasaray Istanbul. Mit Madrid gewann der Verteidiger die Europa League und den Uefa-Superpokal. Im tschechischen Nationaldress bestritt der Defensivspezialist insgesamt 78 Partien und erzielte dabei zwei Tore.

Ujfaluši war im August als freier Spieler zu Sparta gekommen, zuvor hatte er wegen eines Kreuzbandrisses und eines Meniskuseinrisses ein Jahr lang kein Spiel mehr bestritten. Für den tschechischen Rekordmeister bestritt er indes nur zwei Vorbereitungsspiele und zwei Pokalbegegnungen.

Handball: Tschechinnen verlieren in WM-Vorbereitung drei Spiele hintereinander

Die tschechischen Handball-Frauen haben in der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft bei einem Turnier in Dänemark alle drei Spiele verloren. Die Schützlinge von Trainer Jan Bašný unterlagen am Sonntag mit 27:31 auch dem B-Team von Dänemark, zuvor hatten sie am Freitag gegen Spanien (29:31) und am Samstag gegen das dänische A-Team (21:34) den Kürzeren gezogen.

Bei der WM in Serbien starten die Tschechinnen am Samstag in Novi Sad gegen Ungarn. Die weiteren Gegner in der Gruppe D sind der Reihenfolge nach Deutschland, Tunesien, Australien und Rumänien. Die ersten vier Teams erreichen das Achtelfinale.

Das Wetter am Dienstag, 3.12.: heiter bis leicht bewölkt, bis 4 Grad

Nach der Auflösung örtlicher Frühnebelfelder ist es am Dienstag in Tschechien überwiegend leicht bewölkt oder heiter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 0 und 4 Grad Celsius, in Höhenlagen um 1000 Meter wird maximal 0 Grad erreicht.