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Nationalbank greift zu Devisen-Interventionen, um Krone zu schwächen

Die tschechische Nationalbank greift erstmals seit mehr als zehn Jahren wieder zu Interventionen auf dem Devisenmarkt, damit soll die Krone abgeschwächt werden. Nach den ersten Interventionen sank die tschechische Währung bereits am Donnerstag auf einen Wert knapp unter 27 Kronen je Euro. Die 27-Kronen-Marke war von der Nationalbank als Zielmarke ausgegeben worden. Der wichtigste geldpolitische Steuerungshebel, der Zwei-Wochen-Reposatz, bleibt auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent.

Analysten zeigten sich von den Interventionen überrascht, sie erwarten aber einen positiven Effekt der schwachen Krone für die wichtige Exportindustrie hierzulande. Höhere Preise für Importwaren und Treibstoff könnten indes den Konsum in Tschechien dämpfen, hieß es.

Ex-Präsident Klaus kritisiert Devisen-Interventionen: „riskanter Fehler“

Der ehemalige tschechische Staatspräsident Václav Klaus kritisiert die Devisen-Interventionen der Nationalbank. Sie seien ein „riskanter Fehler“, schreibt der ausgebildete Wirtschaftswissenschaftler in einer Presseaussendung. Die positiven Effekte dieses Schrittes seien fraglich, hingegen seien die Kosten unbestreitbar. So verteuerten sich die Einfuhren und der Preisdruck im Land steige. Tschechien werde damit zum Opfer der Mode-Doktrin eines Inflationsziels, glaubt Václav Klaus.

Geheimdienst: Tschechischer Energiesektor interessant für ausländische Spionage

Laut einem aktuellen Bericht des tschechischen Inlandsgeheimdienstes BIS interessieren sich ausländische Geheimdienste vermehrt für den tschechischen Energiesektor. Das gab die Sicherheitsbehörde am Donnerstag auf ihren Webseiten bekannt. Vor allem russische und chinesische Geheimdienste würden verstärkt Aktivitäten entwickeln, dabei ginge es in der Hauptsache darum, Kontakte im ökonomischen und politischen Bereich zu gewinnen, heißt es in dem Bericht. Der BIS sieht darin ein Problem für die Energiesicherheit in Tschechien.

Autobahnbau: Kostenvergleich des Rechnungshofs zu Tschechien und Deutschland

Eine Analyse des tschechischen Rechnungshofs zusammen mit dem Bundesrechnungshof in Bonn gibt Empfehlungen für den Autobahnbau hierzulande. Demnach könnte Tschechien sparen, wenn die öffentlichen Ausschreibungen offener formuliert würden. Zudem sollten die Bauvorhaben in mehrere Ausschreibungen unterteilt werden, dadurch erhöhe sich der Konkurrenzdruck auf die Bewerber. Das sagte der tschechische Rechnungshof-Vorsitzende Miloslav Kala am Donnerstag gegenüber Journalisten. Laut den Untersuchungen ist der Bau von einem Autobahnkilometer hierzulande um ein Viertel teurer als in Deutschland.

Datenschutzamt belegt Ex-Verteidigungsministerin Parkanová mit Strafe

Die ehemalige Verteidigungsministerin Vlasta Parkanová muss 16.000 Kronen (640 Euro) Strafe zahlen, sie hatte im August auf ihren Webseiten unerlaubter Weise Auszüge aus Verhörprotokollen veröffentlicht. Die Strafe verhängte das Datenschutzamt. In den Verhörprotokollen geht es um die Ermittlungen wegen möglicher Bestechung bei Kauf von Flugzeugen vom Typ Casa für die tschechische Armee. Die Protokolle enthalten Aussagen von Zeugen und von Angeklagten. Parkanová hatte sie inklusive der Namen veröffentlicht, unter anderem zitiert wurden Ex-Premier Petr Nečas, der ehemalige Finanzminister Miroslav Kalousek und der derzeitige Verteidigungsminister Vlastimil Picek.

Schriftstellerin Katalpa erhält Škvorecký-Preis für Roman „Die Deutschen“

Die Schriftstellerin Jakuba Katalpa hat den Josef-Škvorecký-Preis erhalten. Die Autorin nahm diese bedeutende tschechische Literatur-Auszeichnung für ihren Roman „Němci“ („Die Deutschen“) entgegen. Das Buch dreht sich um das Schicksal einer deutschböhmischen Familie im 20. Jahrhundert. Der Stil von Katalpa sei souverän und gut lesbar, sagte der Literaturwissenschaftler und Jury-Vorsitzende Vladimír Karfík in seiner Laudatio.

Jakuba Katalpa stammt aus Plzeň / Pilsen und heißt mit bürgerlichem Namen Tereza Jandová. Ihren Roman hatte sie im vergangenen Jahr herausgegeben.

DTIHK für Förderung des Standortes Tschechien ausgezeichnet

Die Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer (DTIHK) ist für die langjährige Förderung des Investitionsklimas in Tschechien ausgezeichnet worden. Den Preis haben die Association for Foreign Investment (AFI) und CzechInvest gemeinsam vergeben. Die Jury begründete am Mittwochabend ihre Entscheidung mit den erfolgreichen Bemühungen und Verdiensten der DTIHK um die tschechisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen. Die deutsche Auslandshandelskammer habe vor allem Erkenntnisse aus der Privatwirtschaft recherchiert, veröffentlicht und diese in die öffentliche Debatte eingebracht, hieß es weiter.

Die Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer ist mit rund 570 Mitgliedern die größte bilaterale Auslandshandelskammer in Tschechien.

Statistikamt: im Sommer mehr Touristen, aber weniger Übernachtungen

In diesem Sommer haben die Hotels und Pensionen in Tschechien mehr Besucher verzeichnet als im gleichen Zeitraum 2012, zugleich blieben die Gäste im Schnitt aber kürzer. Dies geht aus den Zahlen des Statistikamtes für das dritte Quartal dieses Jahres hervor. Demnach stieg zwischen Juli und September die Zahl der ausländischen Besucher um 1,5 Prozent und bei den einheimischen Gästen kamen sogar 1,9 Prozent mehr. Zugleich sank aber die Zahl der Übernachtungen um 1,9 Prozent. Im Schnitt wurden vier Tage gebucht.

Die größte Gruppe ausländischer Besucher bildeten traditionell deutsche Touristen. Insgesamt 412.000 Gäste aus dem Nachbarland wurden gezählt. Dies bedeutete aber einen spürbaren Rückgang um mehr als fünf Prozent. Stattdessen kamen mehr Russen, sie liegen mit 195.000 Gästen und einem Plus von fünf Prozent auf Rang zwei der Statistik. Am drittmeisten kamen US-amerikanische Touristen (148.000).

Tschechische Wissenschaftler untersuchen Meteorit von Tscheljabinsk

Ein Team um den tschechischen Astronomen Jiří Borovička hat die Explosion eines Meteoriten bei der russischen Stadt Tscheljabinsk im Februar 2013 untersucht. Der Bericht erschien am Mittwoch im amerikanischen Fachjournal Nature. Die Detonation des Himmelskörpers habe 30 Mal mehr Energie freigesetzt als die Atombombe von Hiroshima im Jahr 1945. Der Meteorit sei rund 30 Kilometer über der Stadt mit einer Kraft von 500 Kilotonnen TNT zerborsten, hieß es in dem Bericht. Das Ereignis erinnere daran, welche Schäden solche Steine verursachen könnten – und im Weltall seien noch weitaus größere Brocken unterwegs, sagte Borovička gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.

Die Druckwelle der Explosion hatte am 15. Februar 2013 rund 7000 Gebäude in der Region am Ural beschädigt, zerplatzte Fensterscheiben verletzten etwa 1500 Menschen. Ein großer Teil des Meteorit war in einen örtlichen See gefallen, Taucher bargen das 600-Kilogramm-Stück vor kurzem.

Queer-Film-Festival „Mezipatra“ beginnt in Prag

Am Donnerstagabend beginnt in Prag das schwul-lesbische Filmfestival „Mezipatra“. Bis zum 15. November werden etwa 100 Filme gezeigt. Den Auftakt macht ein animierter 3-D-Film, eine Autobiographie des britischen Monty-Python-Komikers Graham Chapman. Insgesamt können die Besucher 25 Spielfilme und 75 Kurzfilme sehen, außerdem wird es Diskussionen und Workshops geben, unter anderem mit russischen Aktivisten über das Verbot der Propagierung von Homosexualität in Russland.

ATP-Finale: Tomáš Berdych schlägt David Ferrer

Tomáš Berdych hat beim ATP-Finale in London seine Chance auf den Einzug ins Halbfinale gewahrt. Nach der Auftaktniederlage gewann der Tscheche sein zweites Gruppenspiel, dabei besiegte er am Mittwochabend den Spanier David Ferrer mit 6:4 und 6:4. Sein Aufschlag sei der Grundstein seines Erfolgs gewesen, sagte der 28-Jährige nach dem Spiel. Berdych servierte zehn Asse und gewann 29 von 30 Punkten über seinen ersten Aufschlag. Im Kampf ums Halbfinale trifft Berdych am Freitag auf den Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal.

Das Wetter am Freitag, 8.11.: Wolken, vereinzelt Regen, bis 17 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien veränderlich bewölkt. In den Höhenlagen im Norden und Nordwesten des Landes sind die Wolken dichter und es regnet örtlich. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 13 und 17 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden bis zu 10 Grad Celsius erreicht.