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Sozialdemokratie: Senatsvorsitzender fordert Stellungnahme von Präsident Zeman zu Geheimtreffen

Der sozialdemokratische Spitzenpolitiker und Senatsvorsitzende Milan Štěch hat Staatspräsident Miloš Zeman aufgefordert, sich zu seinem Geheimtreffen mit vier führenden Sozialdemokraten am Wahlsamstag zu äußern. Zemans Schweigen sei keine Hilfe, sagte Štěch bei einer Talkshow des privaten TV-Senders Prima am Sonntag. Das Treffen hat in den vergangenen Tagen zu einem Machtkampf innerhalb der Sozialdemokratischen Partei (ČSSD) geführt. Dabei stehen sich der Parteivorsitzende Bohuslav Sobotka und sein Vize Michal Hašek gegenüber. Hašek hatte an dem Treffen mit Zeman teilgenommen, aber die Zusammenkunft danach geleugnet. Am Freitag entschuldigte sich der Politiker öffentlich dafür, gelogen zu haben.

Ermittlungen gegen Ex-ODS-Abgeordnete wegen Bestechlichkeit werden eingestellt

Die Ermittlungen gegen die drei ehemaligen bürgerdemokratischen Parlamentarier Petr Tluchoř, Marek Šnajdr und Ivan Fuksa wegen Bestechlichkeit bei der Niederlegung ihrer Abgeordneten-Mandate werden wahrscheinlich eingestellt. Am Sonntag sagte der Obere Staatsanwalt Ivo Ištvan, dass das Urteil des Obersten Gerichtshofs von Mitte Juli zu dem Fall auch nach genauer Analyse „jegliche Strafverfolgung in Zusammenhang mit der Mandatsniederlegung“ ausschließe. Die Ermittlungen waren ein Grund gewesen für den Rücktritt von Petr Nečas als Premier im Juni dieses Jahres.

Laut der Staatsanwaltschaft sollen die Parlamentarier vor einem Jahr ihre Mandate zugunsten lukrativer Posten in der Staatsverwaltung und in staatlichen Firmen niedergelegt haben. Der damalige Premier Petr Nečas wollte die Abgeordneten angeblich los werden, weil sie den Fortbestand der Regierung gefährdeten. Im Juli entschied dann der Oberste Gerichtshof, dass die Abgeordneten in dem betreffenden Zeitraum durch ihre Immunität und Indemnität geschützt waren.

Letzte Supermarktkette in Tschechien beendet kostenlose Ausgabe von Plastiktüten

Der Lebensmittelanbieter Globus stellt als letzte Supermarktkette in Tschechien die kostenlose Ausgabe von leichten Plastiktüten ein. Ab kommendem Jahr würden die Kunden jeweils eine Krone (4 Eurocent) je Tüte zahlen, sagte eine Sprecherin von Globus. Die Anbieter Albert und Tesco hatten diesen Schritt bereits im Jahr 2009 beziehungsweise 2011 vollzogen. Albert sparte ab da im Jahr rund 30 Millionen Plastiktüten ein. Globus gab bisher im Jahr rund 40 Millionen Tüten an die Kunden aus. Man erwarte nun einen starken Rückgang, sagte die Sprecherin des Unternehmens.

Die Europäische Kommission hat im Übrigen angekündigt, sie wolle gegen dünne Plastiktüten vorgehen. So verbraucht jeder EU-Bürger im Schnitt 198 dieser Tüten im Jahr, in Staaten wie Finnland oder Dänemark liegt die Zahl aber nur bei vier. Umweltkommissar Janez Potočnik am Montag eine neue EU-Regelung vorschlagen, dernach die EU-Mitgliedstaaten innerhalb von zwei Jahren Maßnahmen ergreifen sollen, um den Verbrauch von leichten Plastiktüten einzuschränken.

Finanzanalytiker prognostizieren knappe Entscheidung über Devisen-Intervention

Finanzanalytiker glauben, dass die tschechische Nationalbank am Donnerstag sicher nicht den Leitzins erhöhen werde. Über eine mögliche Intervention auf den Devisenmärkten gegen die derzeit starke Krone gehen die Meinungen der Analytiker jedoch auseinander. Dies berichtet die Presseagentur ČTK nach einer Befragung mehrerer Finanzspezialisten. Wie Petr Gapko von der GE Money Bank sagte, spreche der zurückgehende Preisdruck für eine Intervention. Gegenargument sei hingegen, dass der Gesamteffekt einer solchen Maßnahme auf die Konjunktur schwer abzuschätzen sei. Pavel Sobíšek von UniCredit nimmt an, dass im sogenannten Bankenrat der Nationalbank eine äußert knappe Entscheidung über eine mögliche Intervention gefällt werde.

Der tschechische Leitzins befindet sich bereits seit einiger Zeit auf einem historischen Minimum. Der Wert liegt bei 0,05 Prozent.

Seilbahn auf den Ještěd steht wegen Wartungsarbeiten still

Die Kabinen-Seilbahn auf den Berg Ještěd / Jeschken bei Liberec / Reichenberg steht ab Montag wegen Wartungsarbeiten für zwei Wochen still. Am Samstag, 16. November, soll sie wieder in Betrieb genommen werden. Bei den regulären Wartungsarbeiten würden unter anderem Seile, Bolzen und Scharniere auf eventuelle Schäden überprüft, teilte der Bahn-Vorsteher mit. Zudem stehe eine Bremskontrolle an.

Die Seilbahn auf den 1012 Meter hohen Ještěd ist vor kurzem 80 Jahre alt geworden. Am 27. Juni 1933 wurde sie erstmals in Betrieb genommen und Anfang der 1970er Jahre dann modernisiert. Im vergangenen Jahr ließen sich insgesamt 237.000 mit ihr auf den Hausberg von Liberec befördern.

Psychologen der Brünner Uni untersuchen Déja-vu-Effekt

Psychologen von der Masaryk-Universität im mährischen Brno / Brünn wollen den Déja-vu-Effekt genauer untersuchen. Bei einem Déja-vu-Erlebnis hat man das Gefühl, dass man etwas schon einmal erlebt hätte, obwohl man weiß, dass dem nicht so ist. Die Wissenschaftler glauben, dass für diesen Effekt zum Teil Erlebnisse aus der frühen Kindheit verantwortlich seien. Für ihre Untersuchung wollen die Psychologen insgesamt 370 Menschen befragen. Man suche für die Versuchsreihe nun Freiwillige, teilte eine Universitätssprecherin mit.

Fußball: Vereinsführung von Pilsen erstaunt über bescheidene Bayern

Die Führung des Fußballklubs Viktoria Pilsen ist erstaunt über die Bescheidenheit ihres Champions-League-Gegners Bayern München. Vom deutschen Rekordmeister seien nur minimale Anforderungen an den Service rund um die Begegnung in Plzeň / Pilsen am Dienstag gestellt worden, sagte Vereinssprecher Pavel Pillár am Sonntag gegenüber der Presseagentur ČTK. Für die Kabine sei nur um Standards wie Tee, Kaffee, Obst und Eis gebeten worden. Dies ginge nicht über die Bedürfnisse der Gegner aus der tschechischen Liga hinaus, so Pillár weiter. Laut den Pilsnern würden sich die Bayern selbst um alles Weitere kümmern.

Pilsen und Bayern treffen am Dienstag ab 20.45 Uhr in der Champions League aufeinander. Das Hinspiel vor knapp zwei Wochen hatte der Bundesliga-Verein locker mit 5:0 für sich entschieden.

Das Wetter am Montag, 4.11.: Wolken, später Regen, bis 12 Grad

Am Montag ist es in Tschechien zunächst veränderlich bewölkt mit vereinzelt leichtem Regen. Im Laufe des Tages zieht der Himmel weiter zu und ab dem Nachmittag setzt im böhmischen Landesteil örtlich Regen ein. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 8 und 12 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden maximal 6 Grad Celsius erreicht.