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100 Tage Regierung Rusnok: Premierminister zufrieden

Premier Jiří Rusnok ist mit der Arbeit seines Kabinetts in den ersten 100 Tagen seiner Existenz zufrieden. Die Beamtenregierung habe erfüllt, was sie deklariert hatte, sagte er am Mittwoch in Prag. Vor Journalisten hob Rusnok insbesondere das neue Gesetz über erneuerbare Energiequellen, den Haushaltsentwurf für 2014 und eine bessere Abrufung der EU-Subventionen hervor. Außerdem äußerte Rusnok seine Überzeugung, dass es richtig sei, wenn die Regierung im Einklang mit dem Staatsoberhaupt arbeite.

Afghanistan: Tschechische Soldaten werden US-Stützpunkt bewachen

Rund 150 tschechische Soldaten sind seit Anfang September in Afghanistan eingetroffen. Sie werden ab November den US-amerikanischen Luftwaffenstützpunkt in Bagram nördlich der Landeshauptstadt Kabul bewachen. Dies teilte eine Sprecherin des tschechischen Generalstabs am Mittwoch in Prag mit. Bis Anfang ihres sechsmonatigen Einsatzes würden die tschechischen Soldaten direkt vor Ort ausgebildet, ergänzte sie. Nachdem die meisten Tschechen aus Afghanistan abgezogen worden waren – unter anderem aus dem regionalen Aufbauteam in der Provinz Logar und aus der Provinz Vardak – bleiben nur noch die Soldaten auf dem Flughafen in Kabul und die in Bagran im Einsatz.

In Afghanistan befinden sich derzeit noch rund 100.000 ausländische Soldaten unter Führung der Nato. Sie sollen größtenteils bis Ende kommenden Jahres abgezogen werden. Ihre Aufgaben übernimmt den Planungen nach dann die afghanische Armee und Polizei.

Präsident Zeman kritisiert staatliche Straßen- und Autobahndirektion (ŘSD)

Präsident Miloš Zeman kritisiert die staatliche Straßen- und Autobahndirektion (ŘSD). Es sei eine „unfähige bürokratische Organisation“ sagte Zeman bei einer Debatte mit Schülern während seines Besuchs in der mittelböhmischen Stadt Kolín am Mittwoch. Er kritisierte die Tatsache, dass bei staatlichen Firmen die so genannte weiche Budgetbeschränkung gelte, die eine Verschwendung von Geldern ermögliche. In diesem Zusammenhang verwies er auf die Autobahn D47 in Mähren. Nachdem der Auftrag von der ŘSD übernommen worden sei, habe sich der Bau verzögert und sei um 18 Milliarden Kronen (umgerechnet ca. 720 Millionen Euro) teurer geworden, so Zeman.

In Dobříš protestierten Zemans Gegner gegen Verhalten des Staatsoberhauptes

Präsident Miloš Zeman hat am Dienstag einige mittelböhmische Städte besucht. Während seines Besuchs in Dobříš protestierte eine Gruppe von Zemans Gegnern gegen das Verhalten des Staatsoberhauptes. Sie warfen ihm vor, dass er bei seinen Besuchen in den Regionen die bevorstehenden Abgeordnetenhauswahlen zu beeinflussen versucht. Unter den Protestierenden waren auch der evangelische Pfarrer Stanislav Hejzlar und der Eishockeytrainer Slavomír Lener. Hejzlar zufolge soll Zeman sein ursprüngliches Versprechen einhalten, dass er überparteiisch bleibe. Lener erklärte, er möge kein unfaires Spiel. Zeman unterstütze bei seinen Besuchen in den Regionen die Partei der Bürgerrechte und Zeman-Anhänger (SPOZ), so der Trainer.

83 Prozent: Tschechen halten politische Parteien für korrumpiert

83 Prozent der tschechischen Bürger sind überzeugt, dass die politischen Parteien korrumpiert sind. Über 80 Prozent sind der Meinung, dass sich die Parteien nur vor den Wahlen für Ansichten der Bürger interessierten. Das wichtigste seien für die Parteien Vorteile und Interessen für ihre Mitglieder, führten 81 Prozent Befragte in einer Umfrage an. Die Umfrage wurde vom Meinungsforschungszentrum (CVVM) im September durchgeführt. Die Ergebnisse haben sich im Vergleich mit der Umfrage vom Vorjahr nicht wesentlich verändert. 37 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass man durch den Eintritt in eine politische Partei etwas am gesellschaftlichen Geschehen ändern oder beeinflussen könne. Weitere 69 Prozent sind der Meinung, dass sich die Parteien gegenseitig kritisierten, im Grunde aber alle gleich seien. Nur 60 Prozent räumen ein, dass die Parteien nützlich seien, weil sie es verschiedenen Meinungsgruppen und sozialen Schichten ermöglichen, ihre Interessen zu verteidigen.

Preis für Aufdeckung der Korruption in Aserbaidschan geht nach Prag

Den Journalistenpreis für die Aufdeckung der Korruption in Aserbaidschan haben zwei aserbaidschanische Redakteurinnen des Senders Radio Free Europe / Radio Liberty (RFE/RL) und zwei tschechische Reporter bekommen. Darüber informierte der Sender am Dienstag auf seiner Webseite. Khadija Ismayilova, Nushabe Fatullayeva, Pavla Holcová und Jaromír Hasoň wurden am Montag auf einer Konferenz in Rio de Janeiro für ihre Serie von Berichten und Kommentaren über die korrupten unternehmerischen Aktivitäten der Familie des aserbaidschanischen Staatsoberhauptes Ilham Aliyev mit einem Preis ausgezeichnet. Den Preis verlieh ihnen das Globale Netzwerk für den investigativen Journalismus (GIJN). Die Reporter haben herausgefunden, dass Aliyevs Familie einen großen Anteil an einer neuen Gold- und Silbergrube besitzt, die den dortigen Bewohnern den Zugang zum Boden und Wasser blockiert. Khadija Ismayilova wurde indes für ihre Reporterarbeit in Aserbaidschan erpresst. Die Jury würdigte mit dem Preis den persönlichen Mut bei der Arbeit in einem Land, in dem ein Diktator regiert.

Polizei ermittelt gegen Autoklaubande im deutsch-tschechischen Grenzgebiet

Kriminalisten aus Tschechien und Sachsen haben eine auf Autoklau spezialisierte Bande aufgedeckt. Sie hatte von Tschechien aus operiert und Autos vor allem in Dresden gestohlen. Über die seit Februar laufende gemeinsame Operation informierten am Mittwoch das Amt zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens (ÚOOZ) in Prag und das Landeskriminalamt Sachsen. Die Polizei hat laut Angaben der Presseagentur ČTK fünf Tschechen zwischen 33 und 35 Jahren festgenommen. Die Beschuldigten hätten Diebstähle hochwertiger PKWs, insbesondere der Marken VW und Škoda, und deren Transport in die Tschechische Republik organisiert. Dort seien die Fahrzeuge zerlegt und über das Internet verkauft worden, informierte der ÚOOZ- Sprecher Pavel Hanták. Die Beschuldigten befinden sich seit vergangener Woche in der Untersuchungshaft. Sie sollen demnächst an Deutschland ausgeliefert werden.

In Prag beginnt „Das Filmfest“

In Prag beginnt am Mittwoch das Festival deutschsprachiger Filme – „Das Filmfest“. Das Festival wird im Kino Lucerna mit dem Streifen „Hannah Arendt“ von Regisseurin Margarethe von Trotta eröffnet. In Prag werden die Festivalfilme in den Kinos Lucerna und Atlas bis zum 20. Oktober gezeigt. In Brünn findet das Festival vom 23. bis zum 27. Oktober statt.

Archäologen aus Pilsen finden Überreste unbekannter Stadt im Irak

Archäologen von der Westböhmischen Universität Pilsen fanden im irakischen Kurdistan Überreste einer unbekannten Stadt aus der vorislamischen und frühislamischen Zeitepoche. Dies teilte eine Sprecherin der Universität am Dienstag mit. Der Leiter des Archäologenteams, Karel Nováček, erklärte, die verschwundene Stadt sei anhand von Satellitenaufnahmen in einem wenig erforschten Gebiet entdeckt worden. Dort habe vor ihnen, so der Experte, ein einziger Archäologe, Sir Max Mallowan, der Ehemann von Agatha Christie, vor 60 Jahren gearbeitet. Tschechische Archäologen arbeiten seit 2006 im Irak, wo sie sich an der Rettung des irakischen archäologischen Erbes beteiligen.

Rockkonzert macht auf anwachsenden Einfluss der Kommunisten aufmerksam

Die tschechische Rockband „Lucie“ hat ein Konzert initiiert, bei dem sei auf den anwachsenden Einfluss der Kommunisten auf die Politik aufmerksam machen will. Beim Konzert, das am 21. Oktober auf dem Altstädter Ring stattfindet, werden unter anderem auch die Band „Gipsy.cz“ und der Sänger und Schauspieler Vojtěch Dyk auftreten. Während der Veranstaltung wird Filmregisseur Miloš Forman die Teilnehmer ansprechen.

Fußball: Tschechien schließt WM-Qualifikation mit Sieg über Bulgarien ab

Die tschechische Fußball-Nationalmannschaft hat die Qualifikation zur Fußball-WM 2014 mit einem Sieg über Bulgarien mit einem 1:0 abgeschlossen. Das einzige Tor schoss in der 52. Minute Bořek Dočkal. Das Team Tschechiens belegte damit in der Qualifikationsgruppe B den Rang drei. Schon vor dem Spiel in Sofia hatte die Mannschaft von Trainer Josef Pešice keine Chance mehr, bei der Endrunde in Brasilien dabei zu sein. Torhüter Petr Čech sagte nach dem Sieg in Sofia, es tue ihm Leid, dass es dem Team nicht gelungen sei, wenigstens an der Relegation zur WM teilzunehmen. Es hätte gereicht, in einem der Heimspiele der WM-Qualifikation mit zwei Punkten mehr zu gewinnen, so der Top-Torwart.

Das Wetter am Donnerstag: bewölkt mit Schauern, bis 14 Grad Celsius

Am Donnerstag ist es in Tschechien größtenteils bewölkt bis bedeckt, mit örtlichen Regenschauern muss gerechnet werden. In Mähren und Schlesien Frühnebel. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 10 und 14 Grad Celsius. In den Höhenlagen um 1000 Meter werden maximal 7 Grad Celsius erreicht.