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Außenministerium: Tschechien unterstützt Friedensprozess im Nahen Osten

Das tschechische Außenministerium hat auf die Befürchtungen der PLO reagiert, dass die tschechische Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem verlagert werden könnte und dies den Friedensprozess im Nahen Osten gefährde. Tschechien unterstütze voll und ganz den Friedensprozess, teilte das Ministerium am Samstag der Pressagentur ČTK mit. Am Freitag hatte zudem Interimspremier Jiří Rusnok gesagt, er wolle die tschechische Regierung nicht über den Vorschlag von Staatspräsident Miloš Zeman, die Botschaft zu verlagern, abstimmen lassen. Zuvor hatte der palästinensische Chefunterhändler in den Friedensgesprächen mit Israel, Saeb Erekat, gewarnt, dass dieser Vorschlag die Bemühungen um eine Übereinkunft beider Seiten gefährden könnte.

Zeman hatte seine Idee am Montag bei einem Festival israelischer Kultur im ostböhmischen Hradec Králové / Königgrätz unterbreitet. Kein Land unterhält bisher eine Botschaft in Jerusalem, da die Stadt im Nahost-Konflikt eine zentrale Rolle spielt. Miloš Zeman ist bekannt dafür, Israel zu unterstützen. Am Montag reist er zu einem Besuch in das Land.

Wahlen zum Abgeordnetenhaus: 122 Parlamentarier kandidieren erneut

Bei den vorgezogenen Neuwahlen zum tschechischen Abgeordnetenhaus bemühen sich insgesamt 122 Parlamentarier um eine Wiederwahl. Dies sind weniger als noch im Jahr 2010, damals lag die Zahl bei 145, berichtet die Presseagentur ČTK in Berufung auf Angaben der offiziellen Webseite zu den Wahlen. Vor allem bei der konservativen Demokratischen Bürgerpartei (ODS) treten vergleichsweise wenige Abgeordnete ein weiteres Mal an: nur 24 von 60. Bei den Sozialdemokraten sind es 55 von 66, bei der konservativen Top 09 probieren 31 von 43 die Wiederwahl, bei den Kommunisten sogar 24 von 26. Manche Abgeordnete haben aber auch die Partei gewechselt.

Das Abgeordnetenhaus hatte sich im August vorzeitig aufgelöst, deswegen werden die tschechischen Bürger vorzeitig zu den Urnen gerufen. Die Wahlen finden am 25. und 26. Oktober statt.

Polizei im Libanon ermittelt im Todesfall eines tschechischen Urlaubers

Die Polizei im Libanon ermittelt im Todesfall eines tschechischen Urlaubers gegen zwei Angehörige des Sicherheitsdienstes wegen möglicher unterlassener Hilfeleistung. Der 36-jährige Mann war bei einem Ausflug in der vergangenen Woche wegen schlechter Sichtverhältnisse in eine tiefe Schlucht gestürzt. Der Tscheche rief unter 112 die Notrufzentrale an. Laut den Telefonprotokollen wurde der Anruf dort angeblich auch entgegengenommen, doch niemand reagierte wohl auf den Hilferuf. Die Polizei will bei ihren Ermittlungen unter anderem herausfinden, ob Sprachprobleme der Grund gewesen sein könnten.

Die Suche nach dem Tschechen wurde erst aufgenommen, als Angestellt des Hotels, in dem er untergebracht war, seine Not-SMS fanden. Die Rettungskräfte fanden den Touristen aber erst fünf Tage später tot in der Schlucht auf.

Gesundheitsminister Holcát will den tschechischen Kurbädern helfen

Gesundheitsminister Martin Holcát will den tschechischen Kurbädern helfen. Nachdem die Krankenkassen aufgrund einer Anordnung seines Ressorts weniger Kuraufenthalte finanzieren, sind viele Heilbäder in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Holcát hat nun den staatlichen Einrichtungen Zuschüsse in Aussicht gestellt und über die privaten Einrichtungen mit den Krankenkassen verhandelt. Demnach sollen Bäder in Privatbesitz auch bei weniger Verschreibungen die Gelder in vollem Umfang ausschöpfen können, die die Kassen in ihrem Etat für Kuraufenthalte bereithalten.

In der vergangenen Woche war zum Beispiel bekannt geworden, dass das Heilbad Dolní Lipová / Bad Lindewiese die Saison vorzeitig beenden und alle Angestellten entlassen muss. Die Kureinrichtung war 1829 von Johann Schroth gegründet worden, dem Erfinder der nach ihm benannten Schroth-Kur.

Prager Karlsuniversität rutscht in Welt-Rangliste des Times-Magazins ab

Die Prager Karlsuniversität ist in der neuen Welt-Rangliste des renommierten Magazins Times Higher Education (THE) um 30 Plätze abgerutscht. Die 1348 gegründete Hochschule befindet sich nun unter den letzten 50 der insgesamt 400 bewerteten Universitäten. In den beiden Jahren zuvor hatte die Prager Uni jeweils in der Gruppe zwischen Platz 301 und 350 abgeschnitten. Der Rektor der größten tschechischen Universität, Václav Hampl, sagte indes, angesichts der geringen finanziellen Möglichkeiten sei er froh, dass es Prag überhaupt noch in das Ranking geschafft hat. Zudem verwies Hampl darauf, dass sich die Karlsuniversität in zwei weiteren weltweiten Rankings in diesem Jahr verbessert hat. Im sogenannten Shanghai-Ranking machte Prag zehn Plätze gut und kam auf Rang 260. Im „QS World University Ranking“ ging es sogar um 50 Plätze nach vorne, bis auf Rang 233.

Motorsport: Tschechische Meisterschaft wegen tödlichem Unfall abgebrochen

Die tschechischen Meisterschaften im Auto-Motorsport sind nach einem tödlichen Unfall vorzeitig abgebrochen worden. Bei der abschließenden Rallye Příbram kam am Samstag beim Unfall des Fahrers Jiří Máša sein Co-Pilot Jan Jinderle jun. ums Leben. Máša war bei der zweiten Geschwindigkeitsprüfung nahe der Gemeinde Luha gegen einen Baum gefahren. Sein 22-jähriger Beifahrer erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass er diesen noch vor Ankunft des Rettungsdienstes erlag. Máša selbst blieb unverletzt.

Tennis: Berdych und Kvitová verlieren jeweils Halbfinale von Peking

Sowohl Tomáš Berdych als auch Petra Kvitová sind beim Tennisturnier von Peking im Halbfinale ausgeschieden. Berdych musste im Spiel gegen den Rafael Nadal am Samstag beim Stand von 2:4 im ersten Satz wegen einer Rückenverletzung aufgeben. Für den Tschechen ist damit auch die Teilnahme am Masters in Shanghai unsicher, das Turnier beginnt bereits am Sonntag.

Petra Kvitová unterlag im Halbfinale der früheren Tennis-Weltranglisten-Ersten Jelena Jankovic. Die Serbin gewann am Samstag 6:7 (7:9), 6:1, 6:1 gegen Kvitová und stoppte damit die Erfolgsserie der Tschechin. Die ehemalige Wimbledonsiegerin hatte zuletzt das WTA-Turnier in Tokio gewonnen.

Tischtennis-EM: Frauen erreichen Viertelfinale, Männer scheitern

Bei der Tischtennis-Europameisterschaft im österreichischen Schwechat hat das tschechische Frauenteam das Viertelfinale erreicht. In der ersten Runde am Freitagabend besiegten die Schützlinge von Trainer Miroslav Cecava die Spanierinnen mit 3:2. Dabei verloren die Tschechinnen jeweils nur die beiden Spiele gegen die europäische Nummer eins, Shen Yanfei, die restlichen Begegnungen gewannen Iveta Vacenovská, Renata Štrbíková und Hana Matelová hingegen ohne gößere Probleme.

Das tschechische Männerteam scheiterte hingegen bereits in der ersten Runde. Die Mannschaft um Ex-Bundesligaspieler Petr Korbel verlor am Freitag gegen Griechenland mit 1:3. Nationaltrainer Tomáš Demek sprach danach von einer großen Enttäuschung. Die Tschechen spielen nun um die Plätze neun bis zwölf und treffen dabei als nächstes auf Spanien. Den einzigen Punkt bei der Niederlage gegen Griechenland erzielte Dmitrij Prokopcov, der seinen Gegner Patajotis Jonis in fünf Sätzen besiegte. Die drei weiteren tschechischen Nationalspieler, die zum Einsatz kamen, mussten sich hingegen jeweils geschlagen geben. Petr Korbel, der nach einem Jahr Pause ins Nationalteam zurückkehrte, unterlag dabei in vier Sätzen Konstantinos Papageorgiou.

Das Wetter am Sonntag, 6.10.: Wolken, leichter Regen, bis 14 Grad

Am Sonntag ist es in Tschechien meist stark bewölkt oder bedeckt. Vereinzelt fällt leichter Regen. Örtlich kann es aber auch zu Aufheiterungen kommen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 10 und 14 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden bis zu 7 Grad Celsius erreicht.