Nachrichten
Hochwasserhilfe: Tschechien erhält 15,9 Mio. Euro aus EU-Fonds
Die Tschechische Republik kann zur Beseitigung von Hochwasserschäden auf bis zu 15,9 Millionen Euro aus dem Europäischen Solidaritätsfonds hoffen. In Brüssel gab dies der EU-Kommissar für Regionalpolitik, Johannes Hahn, am Donnerstag bekannt. Dem Entwurf der EU-Kommission müssen noch die Mitgliedsländer der Union und das Europa-Parlament zustimmen. Die EU-Kommission hatte nach den Überschwemmungen im Juni Hilfe aus dem Solidaritätsfonds für die drei betroffenen Staaten Tschechien, Deutschland und Österreich angekündigt. Die Tschechische Republik beantragte die Hilfe im August, nachdem die Schäden hierzulande auf 634 Millionen Euro beziffert worden waren. Der EU-Solidaritätsfonds war nach den verheerenden Überschwemmungen in Mitteleuropa im Jahr 2002 eingerichtet worden.
Ex-Präsident Klaus fordert Tschechien zum Austritt aus EU auf
Der ehemalige tschechische Staatspräsident Václav Klaus hat Tschechien in seinem neuesten Buch dazu aufgefordert, aus der EU auszutreten. Die Mitgliedschaft im europäischen Staatenbund trage zu allem Schlechten bei, das sich in der tschechischen Gesellschaft, Politik und Ökonomie abspiele, sagte Klaus in einem Interview mit der Tageszeitung Mladá Fronta Dnes am Donnerstag.
Im Interview äußerte sich der Ex-Präsident auch zu den bevorstehenden Neuwahlen in Tschechien. Seiner Meinung nach müsse die Rechte mit einer verheerenden Niederlage rechnen, vor allem die Bürgerdemokraten (ODS), die von Klaus mitbegründet wurden. Er sei bereit, mit der ODS zusammenzuarbeiten, sie müsse aber nach den Wahlen aus ihrer Niederlage grundlegende Konsequenzen ziehen, so Klaus.
Politiker lehnen Vorschlag von Ex-Präsident Klaus ab
Politiker Tschechiens lehnen den Vorschlag von Ex-Präsident Václav Klaus ab, dass Tschechien aus der Europäischen Union austreten solle. Der jetzige Präsident Miloš Zeman reagierte auf Klaus’ Äußerung mit den Worten, er vertrete langfristig eine gegensätzliche Meinung als Klaus. Die EU sei nützlich für die Tschechische Republik und auch die Tschechische Republik sei nützlich für die EU, meint Zeman. Er verstehe die EU nicht als eine Freihandelsgemeinschaft, sondern als eine kulturelle Identität, fügte das Staatsoberhaupt hinzu.
Ex-Kreishauptmann David Rath bleibt in Untersuchungshaft
Der wegen des Verdachts auf Korruption inhaftierte Abgeordnete und ehemalige Kreishauptmann David Rath bleibt weiter in Untersuchungshaft. Das Kreisgericht in Mittelböhmen wies am Donnerstag zum vierten Mal seinen Antrag auf Haftentlassung mit der Begründung zurück, dass weiter Fluchtgefahr bestehe. Von zwei möglichen Komplizen Raths, die mit ihm zusammen seit August vor Gericht stehen, wurde die ehemalige Leiterin der Klinik in Kladno, Kateřina Pancová, in der vergangenen Woche aus der Untersuchungshaft entlassen.
David Rath war im Mai vergangenen Jahres verhaftet worden. Laut der Anklage sollen Rath, Pancová und weitere neun Angeklagte mehrere Ausschreibungen für öffentliche Aufträge im Kreis Mittelböhmen manipuliert haben. Die Bestechungssummen haben die Beteiligten angeblich untereinander aufgeteilt.
Dietrichstein scheitert mit Klage gegen Enteignung nach dem 2. Weltkrieg
Die Erbin des österreichischen Adelsgeschlechts Dietrichstein ist in Tschechien mit einer Klage gegen die Enteignung des Familienbesitzes nach dem Zweiten Weltkrieg gescheitert. Gegen sie urteilte das Landgericht in Brünn am Donnerstag. Der Vater von Mercedes Dietrichstein, Alexander, wurde unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg als ein Mitglied von Henleins Sudetendeutschen Partei enteignet. Er sei weder Reichsdeutscher noch NSDAP-Mitglied gewesen, argumentierten die Anwälte der heute in Argentinien lebenden Prinzessin. Als Gegenkläger traten die tschechische Region Südmähren und staatliche Organisationen auf. Der Familie Dietrichstein gehörte unter anderem das Schloss in Mikulov, das an der Grenze zu Österreich liegt.
Tschechen und Deutsche kommen zum Gedenkmarsch und Versöhnungsgottesdienst in Franzensbad und Eger zusammen
Einige Duzend Gläubige aus Tschechien und Deutschland sind am Donnerstag zu einem zweisprachigen ökumenischen Gottesdienst und einem Gedenk- und Gebetsmarsch von Františkovy Lázně / Franzensbad nach Cheb / Eger zusammengekommen. Die Veranstaltung unter dem Namen „Versöhnung“ fand aus Anlass des 75. Jahrestags der Besetzung des Sudetenlandes durch das Deutsche Reich statt. Am 3. Oktober 1938 fand an der Straße zwischen Franzensbad und Eger eine Imbiss-Pause statt, an der Adolf Hitler, Henlein, Himmler, Keitel und weiterer NS-Größen teilnahmen.
Die Versöhnungsveranstaltung wurde organisiert vom ökumenischen Kreis Una Sancta aus tschechischen und deutschen Pfarrern, Priestern und Pastoren. Der Versöhnungsgottesdienst solle zur Verständigung und zur Verzeihung des Unrechts beitragen, das wegen des Zweiten Weltkriegs beiderseits der Grenze begangen worden sei, sagte der katholische Pfarrer aus Eger Petr Hruška gegenüber der Presseagentur ČTK.
Firmen klagen auch nach neuem Gesetz über staatliche Auftragsvergabe
Auch nachdem ein neues Gesetz in Kraft getreten ist, klagen die Firmen über die Vergabepraxis bei staatlichen Aufträgen. Laut einer Umfrage kritisieren 95 Prozent der Firmen, dass die staatlichen Ausschreibungen so zugeschnitten werden, dass sie nur auf genau einen Bewerber passen. Das sagte der Direktor des Beratungsunternehmens Otidea, Tomáš Langr, am Donnerstag. Otidea hatte 500 Auftraggeber und 150 Lieferanten befragt, wie sich die Vergabepraxis von öffentlichen Aufträgen nach dem Inkrafttreten des Gesetzes im April 2012 geändert habe. Vorher war eine Vergabe per Los möglich, seit der Novelle 2012 wird anhand des niedrigsten Preises entschieden. Daneben müssen alle Informationen sowohl vom Auftraggeber als auch vom Auftragsnehmer veröffentlicht werden. Laut Langr habe sich aber nur das Gesetz geändert, die Praxis sei geblieben wie immer. Das neue Gesetz sei nur zu Lasten der Qualität, nicht aber der Korruption gegangen, so Langr weiter.
Elefantenkuh sicher aus Deutschland nach Tschechien überführt
Die Elefantenkuh Bala ist am Mittwoch sicher im Zoo von Liberec / Reichenberg eingetroffen. Das 29-jährige Tier aus dem Allwetterzoo in Münster reiste in einem Spezialcontainer aus Deutschland nach Tschechien. In Liberec trifft Bala auf die 50-jährige Elefantendame Rani, die bisher mehr als zwei Jahre alleine lebte. Beide sollen sich nun aneinander gewöhnen. Der Zoo Liberec hält seit 55 Jahren Elefanten und sammelt derzeit Spenden für die Erneuerung des Elefantenpavillons.
Tennis: Šafářová zieht im WTA-Turnier von Peking ins Viertelfinale ein
Lucie Šafářová hat den Einzug ins Viertelfinale des mit fünf Millionen Dollar dotierten WTA-Turniers in Peking geschafft. Am Mittwoch besiegte die 26-jährige Tschechin die Deutsche Andrea Petkovic mit 6:4, 6:7 und 7:6. Im Viertelfinale trifft Šafářová am Donnerstag nun auf Jelena Jankovic aus Serbien. Die an Platz acht gesetzte Jankovic hatte am Mittwoch ihre Gegnerin, die Spanierin Carla Suárez, mit 6:0 und 6:0 deklassiert.
Fußball-Champions-League: Pilsen unterliegt ZSKA Moskau mit 2:3
Viktoria Pilsen musste am Mittwochabend in der Champions League eine Niederlage gegen ZSKA Moskau einstecken. Der tschechische Meister unterlag den Russen in St. Petersburg mit 2:3. Dabei begann das Spiel für Pilsen vielversprechend. Bereits in der vierten Minute konnte František Rajtoral das Führungstor erzielen, allerdings drehte Moskau das Spiel noch in der ersten Halbzeit mit zwei Treffern. Die Entscheidung fiel dann nach einem katastrophalen Fehler des Pilsener Torwarts, der den Ball nach einem Rückpass unter seinem Fuß ins eigene Tor durchrutschen ließ. Das zweite Tor der Tschechen reichte dann nur noch zur Ergebniskorrektur.
Viktoria Pilsen liegt nun auf dem letzten Platz in der Gruppe D und muss ZSKA Moskau im Rückspiel schlagen, um sich eine Chance auf den dritten Platz zu wahren.
Das Wetter am Freitag, 4.10.: leicht bewölkt, bis 14 Grad
Am Donnerstag ist es in Tschechien größtenteils heiter, allerdings wird im Laufe des Tages die Bewölkung vom Westen her zunehmen. In den Morgenstunden können sich Nebel bilden. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 10 und 14 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden nur bis zu 7 Grad Celsius erreicht.