Nachrichten

0:00
/
0:00

Ex-Premier Nečas von Polizei vernommen

Ex-Premier Petr Nečas ist am Freitag von der tschechischen Polizei im Fall möglicher Bestechung dreier ehemaliger Abgeordneter seiner Partei ODS vernommen worden. Nečas hatte selbst darum gebeten, seine Aussagen machen zu können. Gegenüber Journalisten sprach der ehemalige Regierungschef von einem „politischen Prozess“ und bezeichnete die Ermittlungen als „Willkür der Staatsanwaltschaft“. Anders als die ermittelnden Behörden glaubt Nečas, dass es sich bei dem Fall um einen gängigen politischen Handel und nicht um Bestechung gehandelt habe.

Die drei Abgeordneten hatten sich geweigert, für ein Steuergesetz der Regierung zu stimmen. Nach parteiinternen Verhandlungen legten sie jedoch ihre Abgeordnetenmandate nieder und erhielten danach Führungsposten in Staatsunternehmen. Ihre Plätze im Abgeordnetenhaus übernahmen Nachrücker aus den Reihen der ODS, die letztlich für das Steuerpaket stimmten. Wegen dieses Falls sowie einer Bespitzelungsaffäre in seinem Arbeitsumfeld als Regierungschef war Petr Nečas vor drei Wochen zurückgetreten. Die Polizei hatte zuvor bei einer Razzia unter anderem die drei ehemaligen Abgeordneten sowie unter anderem die Leiterin von Nečas´ Büro, Jana Nagyová, festgenommen.

Innenminister Pecina will 1000 zusätzliche Polizisten

Der neue Innenminister Martin Pecina will, dass die tschechische Polizei im kommenden Jahr 1000 weitere Polizisten erhält. Zudem sollen die Löhne bei der Polizei im Schnitt zwischen drei und fünf Prozent steigen. Dafür seien weitere zwei bis drei Milliarden Kronen (80 bis 120 Millionen Euro) im Haushalt seines Ressorts notwendig, sagte Pecina am Freitag gegenüber Journalisten. Der Minister hatte sich zuvor mit Polizeipräsident Martin Červíček getroffen. Derzeit bestehen bei der tschechischen Polizei rund 38.500 Dienstplätze. Červíček möchte die zusätzlichen Kräfte in den Gegenden des Landes einsetzen, in denen die Sicherheitslage es am ehesten erfordert.

Veterinäramt entdeckt übermäßig viele Antibiotika in Fleisch aus Polen

Das tschechische Veterinäramt hat in gefrorenen Hühnerschenkeln aus Polen übermäßig hohe Antibiotika-Rückstände gefunden. Die erlaubten Werte seien um das Dreifache überschritten worden, sagte ein Sprecher des Amtes am Freitag. Bei dem Antibiotikum handelt es sich um Doxycyclin, dieses wird in der Geflügelzucht zur Behandlung von Atemwegserkrankungen eingesetzt.

Insgesamt 1200 Kilogramm des Fleisches sollen nach Tschechien gelangt sein. Das Veterinäramt hat nun angeordnet, die Hühnerschenkel vom Markt zu nehmen. Diese waren vor allem in den Lebensmittelhandel der ostböhmischen Städte Polička und Jičín / Gitschin gelangt. Dort wurden sie unter der Marke Handlowa Alma mit dem Herstellungsdatum 19. Oktober 2012 verkauft.

Mehr synthetische Drogen und mehr Marihuana in Tschechien

Die tschechische Polizei hat im vergangenen Jahr eine Rekordmenge an Drogen beschlagnahmt. Seit 1989 seien zudem noch nie so viele Dealer strafrechtlich verfolgt worden, schreibt die Nationale Anti-Drogen-Zentrale (NPC) in ihrem Jahresbericht. Der Bericht wurde am Freitag in Prag vorgestellt. Die illegale Herstellung des Aufputschmittels Pervitin (Crystal) und die Zucht von Cannabis-Pflanzen hätten zugenommen, hieß es weiter. Im gesamten Jahr 2012 haben Fahnder demnach 563 Kilogramm Cannabis und 32 Kilogramm Pervitin sichergestellt. Laut dem leitenden Drogenfahnder Jakub Frydrych steigen organisierte Verbrecherbanden groß in die Herstellung und den Vertrieb von Pervitin ein. Es handle sich meist um Vietnamesen und Bürger aus den Ländern des westlichen Balkans. Besonders im Grenzgebiet zu Deutschland gehe der Trend der Kriminellen weg vom Kleinlabor hin zu großangelegter Produktion, so Frydrych.

Umfrage: Mehrheit der Tschechen für Regierung von Premier Rusnok

58 Prozent der Tschechen wünschen sich, dass die Beamtenregierung von Premier Jiří Rusnok das Vertrauen des Abgeordnetenhauses erhält. Das geht aus einer Telefonumfrage des Meinungsforschungsinstituts Median für den privaten Fernsehsender Prima hervor. 36 Prozent sind dagegen der Meinung, die Regierung sollte keine Unterstützung durch die Abgeordneten erhalten. Ungefähr 56 Prozent der Befragten glaubten darüber hinaus, die Regierung Rusnok werde besser arbeiten als das vorherige Kabinett von Petr Nečas.

Sächsische Regierung für Bewerbung des Erzgebirges als Unesco-Welterbe

Das Erzgebirge kann sich als traditionelle Bergbauregion länderübergreifend um den Titel Unesco-Welterbe bewerben. Das Mittelgebirge liegt im deutschen Bundesland Sachsen sowie im nordböhmischen Teil Tschechiens. Sachsens Regierung stimmte am Freitag der Bewerbung zu, wie Innenminister Markus Ulbig mitteilte. Zum Projekt gehören etwa 500 einzelne Objekte an 44 sächsischen Standorten, dazu kommen bis zu fünf weitere auf der böhmischen Seite. Sachsen wird den deutsch-tschechischen Antrag für das Nominierungsverfahren weiterleiten. Offiziell soll er im Februar kommenden Jahres von Deutschland an die Unesco in Paris übermittelt werden. Mit einer Entscheidung werde für Sommer 2015 gerechnet, hieß es.

Ostrau: Junge Frau stirbt nach Einnahme von Pervitin

Ein 19-jährige Frau ist im mährisch-schlesischen Ostrava / Ostrau nach der Einnahme von Pervitin gestorben, die Droge hatte sie als Lohn für Putzarbeiten in einem Wochenendhaus erhalten. Die tschechische Polizei ermittelt nun gegen einen 35-jährigen Mann, der der jungen Frau und ihrer gleichaltrigen Freundin das Pervitin gegeben haben soll. Die beiden Frauen hatten angeblich nach den Putzarbeiten mehrfach Pervitin geraucht. Eine von ihnen habe dann allerdings massive gesundheitliche Probleme bekommen, sagte eine Polizeisprecherin. Der Mann habe allerdings nicht den Rettungsdienst gerufen, sondern der 19-Jährigen ein Psychopharmakon gegeben. Am nächsten Morgen sei sie von ihrer Freundin tot aufgefunden worden sein.

Schweizer Konzern Nestlé baut neue Produktionsstraße in Holešov

Die tschechische Tochterfirma des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé baut in ihrer Fabrik im mährischen Holešov / Holleschau eine neue Produktionsstraße im Wert von 150 Millionen Kronen (6 Millionen Euro). Die neue Anlage ermöglicht die schnellere und effektivere Herstellung von gelatinebasierten Süßwaren. In der Fabrik in Holešov arbeiten etwa 500 Angestellte, sie produzieren täglich 60 Tonnen Lebensmittel.

Tour de France: Kreuziger verbessert sich auf Rang vier

Roman Kreuziger hat sich bei der Tour de France am Freitag im Gesamtklassement verbessert. Bei der 13. Etappe kam der Tscheche in der Spitzengruppe ins Ziel und rückte um einen Platz vor, er liegt nun auf Rang vier. Zudem verkürzte Kreuziger den Abstand zum gesamtführenden Briten Christopher Froome auf 2:28 Minuten. Der Träger des gelben Trikots fuhr im Hauptfeld und erreichte über eine Minute später als die Spitzengruppe das Ziel.

Gerade der Kreuzigers Rennstall Saxo-Tinkoff hatte rund 30 Kilometer vor dem Etappenziel den Ausreißversuch gestartet. Froome konnte bei unangenehmen Windverhältnissen nicht mitziehen, stattdessen waren unter den 14 Ausreißern gleich sechs Profis von Saxo-Tinkoff inklusive der Nummer eins des Teams, Alberto Contador aus Spanien. Die Etappe führte über 173 Kilometer von Tours nach Saint-Amand-Montrond. Am Samstag fahren die Teilnehmer der 100. Tour de France über 191 Kilometer von Saint-Purcain-sur-Sioule nach Lyon.

Fußball: Galásek wird Co-Trainer bei Regionalligist Schweinfurt

Der ehemalige tschechische Nationalspieler und Ex-Bundesliga-Profi Tomáš Galásek wird neuer Co-Trainer bei Fußball-Regionalligist 1. FC Schweinfurt. Galásek hat in Prag seine Ausbildung zum Fußballlehrer absolviert und ist Co-Trainer der tschechischen Nationalmannschaft. Tomáš Galásek werde ehrenamtlich tätig sein und komme, wenn er es zeitlich einrichten könne, sagte der Schweinfurter Chefcoach Gerd Klaus. Die Arbeit als Co-Trainer sei sozusagen ein Freundschaftsdienst von ihm.

Fußball: Ex-Nationalstürmer Baroš vor Wechsel zu Antalyaspor

Der ehemalige tschechische Nationalstürmer Milan Baroš kurz vor einer Rückkehr in die Türkei. Der 31-jährige soll zum Süper-Lig-Verein Antalyaspor wechseln. Am Montag werde Baroš einen Einjahres-Vertrag unterschreiben, ließ der Verein über seinen Twitter-Account verlauten. In Antalya würde der Stürmer auf einen weiteren Tschechen treffen: Ex-Slavia-Prag-Spieler Petr Janda. Zu Beginn des Jahres hatte Baroš seinen Vertrag bei Galatasaray Istanbul aufgelöst und war zu seinem Heimatverein FC Baník Ostrava / Ostrau zurückgekehrt. In der Rückrunde schoss Baros für den angeschlagenen Klub fünf Tore und spendete sein Gehalt für die Nachwuchsförderung.

Das Wetter am Samstag, 13. Juli: heiter bis wolkig, bis 24 Grad

Am Samstag ist es in Tschechien zunächst schön, im Laufe des Tages können die Wolken aber auch dichter werden, mit vereinzelten Schauern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 20 bis 24 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden 16 Grad Celsius erreicht.