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EU-Kommission kritisiert Aufsicht über Fördergelder in Tschechien

Tschechien beaufsichtigt am schlechtesten in der EU die Fördergelder aus Brüssel. Das berichtete der Tschechische Rundfunk am Mittwoch in seinen Inlandssendungen in Berufung auf den Jahresbericht der Europäischen Kommission für 2012. Die Kommission kritisiert darin die Tätigkeit des tschechischen Finanzministeriums, das Ressort ist für die Kontrolle der Gelder in den einzelnen Operationsprogrammen zuständig. Diese Kontrolle habe in Tschechien als einzigem der EU-Staaten versagt, geht aus dem Bericht hervor. Das tschechische Finanzministerium wehrt sich gegen die Vorwürfe. Für die Kontrolle der Finanzmittel seien primär die jeweiligen Behörden zuständig, die die Mittel ausgeben, hieß es.

Kabinett Rusnok: Bürgermeister wird Minister für Regionalentwicklung

Neuer Minister für Regionalentwicklung wird der Bürgermeister einer Kleinstadt in Südostmähren. František Kukl, der das Rathaus von Kyjov / Gaya leitet, sagte am Mittwoch zu, das Ressort in der Interimsregierung von Premier Jiří Rusnok zu übernehmen. Kukl wird sich vor allem darum kümmern müssen, die Verwaltung von EU-Geldern zu verbessern. Der neue Förderzeitraum beginnt 2014. František Kukl ist der insgesamt neunte Minister im 15-köpfigen Kabinett von Rusnok. Er ist 35 Jahre alt und parteilos.

Vietnamesen und Weißrussen neu in Regierungsrat für Minderheiten

Vietnamesen und Weißrussen in Tschechien sind erstmals im Regierungsrat für nationale Minderheiten vertreten. Dem entsprechenden Antrag beider Ethnien gab am Mittwoch die bürgerliche Regierung bei ihrer letzten Sitzung statt. Vietnamesen und Weißrussen können damit teilhaben an der Gestaltung von Gesetzen, die die Minderheiten betreffen. Zuvor saßen ihre Vertreter bereits als Gäste in dem Beratungsgremium. Der Regierungsrat für nationale Minderheiten hat nun 32 Mitglieder. Vertreten sind 14 ethnische Gruppen, unter ihnen auch die deutsche.

Künftige Justizministerin Benešová lässt Parteimitgliedschaft bei Sozialdemokraten ruhen

Die künftige Justizministerin Marie Benešová hat im Streit um ihre Parteimitgliedschaft bei den Sozialdemokraten eingelenkt. Am Mittwoch gab sie bekannt, sie werde die Mitgliedschaft ruhen lassen, wenn sie zur Ministerin ernannt werde. Der sozialdemokratische Parteichef Bohuslav Sobotka hatte die künftigen Kabinettsmitglieder in der Regierung Rusnok mit sozialdemokratischem Parteibuch dazu aufgerufen, ihre Parteimitgliedschaft niederzulegen. Reagiert hatten auf den Aufruf bisher Jan Kohout, der Außenminister werden soll, und der künftige Arbeits- und Sozialminister František Koníček. Benešová hatte hingegen ihre Entscheidung offen gelassen.

Prag: Historisches Haus auf Wenzelsplatz darf abgerissen werden

Ein Neorenaissance-Gebäude im alten Stadtkern von Prag darf abgerissen werden, um Platz für einen Neubau zu schaffen. Das hat die tschechische Kulturministerin Alena Hanáková entschieden, obwohl sie nach dem Sturz der konservativen Regierung nur noch wenige Tage kommissarisch im Amt ist. Es hätten Schadensersatzforderungen des Investors in Millionenhöhe gedroht, teilte ihre Sprecherin am Mittwoch mit. Große Teile des Zentrums von Prag sind als Welterbe von der Unesco geschützt.

Gegen den Abriss des Gebäudes aus dem Jahr 1880 hatte noch vor zwei Jahren der 2011 gestorbene frühere Präsident Václav Havel protestiert. Den an der Stelle geplanten Bau aus Glas und Stahl nannte er ein architektonisches „Monstrum“. Die Bürgerinitiative „Klub für das alte Prag“ warnt vor einem Präzedenzfall, der Immobilienspekulanten in der denkmalgeschützten Stadtzone Vorschub leiste.

75.000 Tschechen traten dem zweiten Pfeiler des Rentensystems bei

Rund 75.000 Menschen sind im ersten Halbjahr 2013 dem so genannten zweiten Pfeiler des Rentensystems beigetreten. Tschechen über 35 Jahre hatten dabei bisher nur bis Ende Juni Zeit, sich für diesen Schritt zu entscheiden. Geplant waren etwa 500.000 Teilnehmer am zweiten Pfeiler. Die oppositionellen Sozialdemokraten sprachen daher am Mittwoch von einem „totalen Misserfolg“ der abtretenden bürgerlichen Regierung. Bei dem zweiten Pfeiler können die Versicherten drei Prozent ihrer Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung für die Anlage in private Rentenfonds abzweigen.

Der scheidende Finanzminister Miroslav Kalousek hat am Mittwoch einige Änderungen im Gesetz über die Rentenversicherungen in Form einer Abgeordneteninitiative vorgeschlagen. Dem zufolge soll es künftig möglich sein, den Versicherungsvertrag nach fünf Jahren zu kündigen. Außerdem können Versicherte bis zum Alter von 40 Jahren auch noch weiter einen Vertrag mit privaten Rentenfonds schließen.

Filmfestival Karlsbad: weiterer Oscar-Preisträger kommt

Ein weiterer Oscar-Preisträger ist Gast beim Internationalen Filmfestival in Karlovy Vary / Karlsbad: Der amerikanische Schauspieler F. Murray Abraham kommt am Donnerstag in die westböhmische Kurstadt. Abraham erhielt den Oscar für seine Rolle als Salieri in Miloš Formans Film „Amadeus“ von 1984. Der Schauspieler wird zusammen mit dem tschechischen Kameramann Miroslav Ondříček einen Kristallglobus an den Kostümdesigner Theodor Pištěk für dessen Lebenswerk überreichen. Pištěk gewann auch einen Oscar für Formans Amadeus.

Wimbledon: Berdych scheidet aus, nur Květa Peschke im Halbfinale

Nach Petra Kvitová ist auch Tomáš Berdych im Viertelfinale von Wimbledon gescheitert. Damit ist der letzte tschechische Vertreter in den Einzeln des Tennis-Gradslam-Turniers ausgeschieden. Berdych verlor am Mittwoch gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic aus Serbien mit 6:7, 4:6 und 3:6.

Ebenfalls im Viertelfinale ausgeschieden ist das Doppel Andrea Hlaváčková und Lucie Hradecká. Die beiden Tschechinnen unterlagen den Australierinnen Ashleigh Barty und Casey Dellacqua in drei Sätzen mit 6:2, 2:6 und 4:6. Die tschechischen Hoffnungen ruhen nun allein auf Květa Peschke im Doppel mit ihrer deutschen Partnerin Anna-Lena Grönefeld. Diese zogen am Mittwoch ins Halbfinale ein. Peschke und Grönefeld setzten sich mit 7:6 und 6:3 gegen Nadia Petrowa aus Russland und Katarina Srebotnik aus Slowenien durch. Das tschechisch-deutsche Paar trifft nun im Kampf um den Einzug ins Finale auf Barty und Dellacqua.

Wimbledon: Kvitová unterliegt im Viertelfinale der Belgierin Flipkens

Petra Kvitová ist im Viertelfinale des Grand-Slam-Turniers von Wimbledon ausgeschieden. Am Dienstag unterlag die Tschechin der um zwölf Plätze in der Weltrangliste hinter ihr rangierenden Belgierin Kirsten Flipkens. Kvitová gewann zwar den ersten Satz mit 6:4, unterlag aber wegen zahlreicher eigener Fehler in den folgenden beiden Sätzen mit 3:6 und 4:6. Die 23-Jährige sprach danach von einer vergebenen Chance auf den Gesamtsieg in Wimbledon. Kvitová war nach einem Favoritinnensterben die am höchsten gesetzte Spielerin im Frauen-Viertelfinale von London.

Fußball: Baník Ostrava kann wegen Schulden derzeit keine Verstärkungen kaufen

Fußballklub Baník Ostrava kann derzeit keine Verstärkungen für die neue Saison kaufen. Der tschechische Verband hat wegen der Schulden des Vereins dem Erstligisten jegliche Ausgaben für neue Spieler vorerst untersagt. Laut dem Vorstandsvorsitzenden von Baník, Petr Šafarčík, liegen den anhaltenden Schulden nur Verzögerungen bei der Überweisung von Geldern zugrunde. So habe die Stadt Ostrava / Ostrau noch nicht das Geld für den Kauf des Stadions geschickt. Das Rathaus hatte im Frühjahr beschlossen, das Stadion „Bazaly“ für umgerechnet 4,5 Millionen Euro zu kaufen, damit soll der Klub aus Mährisch Schlesien vor der Insolvenz gerettet werden.

Das Wetter am Donnerstag, 4.7.: heiter oder wolkig, Gewitter, bis 26 Grad

Auch am Donnerstag ist es in Tschechien unterschiedlich bewölkt. Im böhmischen Landesteil ist es bedeckt, mit Schauern oder Gewittern. Erst im Laufe des Tages klart der Himmel auf und die Niederschläge lassen nach. In Mähren und Schlesien ist es hingegen meist schön. Vorübergehend können aber auch hier die Wolken dichter werden, mit örtlich Schauern und teils auch starken Gewittern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 22 und 26 Grad Celsius, im Osten werden bis zu 29 Grad Celsius erreicht.