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Premierminister Nečas führt Gespräche in Warschau

Premierminister Petr Nečas ist am Montag mit Teilen seines Kabinetts zu Gesprächen mit ihren polnischen Amtskollegen nach Warschau gereist. Mit dem polnischen Premier Donald Tusk einigte sich Nečas darüber, dass tschechische und polnische Inspektionen ähnliche Methoden bei Kontrollen der Lebensmittelqualität benutzen werden. Tusk sagte nach den Gesprächen, es sei notwendig, gemeinsame transparente Kontrollen und ähnliche Prozeduren bei den Lebensmittelkontrollen einzuführen. In letzter Zeit gab es Auseinandersetzungen zwischen den beiden Ländern insbesondere wegen der Qualität der nach Tschechien exportierten polnischen Lebensmittel. Der tschechische Premier unterstrich jedoch nach dem Treffen mit Tusk, dass die bilateralen Beziehungen sehr gut sind. Er erinnerte daran, dass Polen der drittwichtigste ausländische Handelspartner Tschechiens ist. Polnische Firmen investieren Nečas zufolge viel in Tschechien und beide Länder haben gemeinsame Interessen beispielsweise in der EU.

An den Gesprächen in Warschau nahmen zudem Verteidigungsminister Vlastimil Picek, Verkehrsminister Zbyněk Stanjura, Landwirtschaftsminister Petr Bendl und der Minister für Regionalentwicklung, Kamil Jankovský, teil. Mit ihren polnischen Amtskollegen diskutierten sie über die wirtschaftlichen Beziehungen, Probleme in der Verkehrs- und Energieinfrastruktur sowie die Zusammenarbeit von Polen und Tschechien im Rahmen der EU und der Visegrád-Gruppe.

In der Schweiz beginnt Gerichtsprozess gegen Ex-Manager des Braunkohleunternehmens MUS

In Bellinzona in der Schweiz hat am Montag der Gerichtsprozess gegen sechs ehemalige Manager des nordböhmischen Braunkohleunternehmens MUS eröffnet. Fünf Tschechen und ihr belgischer Partner sind der Geldwäsche, des Betrugs und der Korruption angeklagt. Sie sollen sich bei der Privatisierung der Braunkohlegruben in 1990er Jahren bereichert haben. Ihnen drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis. Die Beschuldigten bestreiten jegliche Schuld. Ein weiterer beschuldigter ehemaliger MUS-Manager ist im März plötzlich gestorben. Seine Schweizer Konten bleiben jedoch weiterhin blockiert, wie die eidgenössischen Behörden entschieden.

Dem Gerichtsprozess gingen sechs Jahre Ermittlungsarbeit voraus, die Schweizer Staatsanwaltschaft untersuchte die komplizierten Beziehungen von 60 Firmen in der Schweiz, in Liechtenstein, auf Zypern sowie auf der Insel Man. Auch die tschechische Antikorruptionspolizei ermittelt im Fall MUS. Im Februar hatte sie dazu sogar Staatspräsident Miloš Zeman verhört.

Kardinal Duka betet am Mahnmal in Lety für ermordete Roma

Kardinal Dominik Duka und weitere rund 100 Menschen haben am Montag im südböhmischen Lety jener Roma gedacht, die während der Nazi-Zeit ermordet wurden. An dem Gedenkakt am Ort des früheren Roma-KZ nahm auch der amerikanische Botschafter in Tschechien, Norman Eisen, teil. Kardinal Duka betete am Mahnmal in Lety für die Opfer des Holocaust. Die tschechische Regierung wurde von der Regierungsbeauftragten für Menschenrechte, Monika Šimůnková, vertreten.

Der Gedenkakt wurde vom Komitee für die Entschädigung der Opfer des Roma-Holocausts initiiert. Das Komitee bemüht sich seit Jahren darum, dass eine Schweinemastfarm nahe dem Mahnmal abgerissen wird. Der Vorsitzende des Komitees, Čeněk Růžička, sagte, er wäre froh, wenn der Ort etwas würdiger aussehen würde. Premier Nečas hatte vergangenes Jahr mitgeteilt, die tschechische Regierung habe nicht genügend Geld, um den Betrieb aufzukaufen und abreißen zu lassen. Die Gesamtkosten schätzte Nečas auf mehrere Hundert Millionen Kronen.

Das Roma-KZ in Lety sind bis Mai 1943 über 1300 Roma passiert, über 300 der Roma sind dort gestorben, Hunderte weitere wurden nach Auschwitz verschleppt. Aus den KZs sind nach dem Krieg knapp 600 Roma zurückgekehrt, es wird geschätzt, dass 90 Prozent der tschechischen Roma von den Nazis ermordet wurden.

Umweltschützer kritisieren geplanten Windpark bei Moldava

Umweltschützer protestieren gegen den Plan, bei Moldava / Moldau in Nordböhmen einen Windpark zu errichten. Die Aktivisten kritisieren das tschechische Umweltministerium, dass es den Bau von 18 Windrädern im Schutzgebiet Natura 2000 in der Nähe von Teplice / Teplitz bewilligt hat.

Tschechien hat sich den Umweltschützern zufolge in einem internationalen Vertrag verpflichtet, das betroffene Gebiet zu schützen. Die Kritiker aus Tschechien sowie aus Deutschland weisen auf die negativen Einflüsse des Windparks auf die Natur sowie auf das Touristenpotenzial des Erzgebirges hin. Daniel Pitek von der Tschechischen Ornithologischen Gesellschaft bezeichnete den geplanten Windpark sogar als „Barbarei“.

Prager Stadtrat bietet Hilfe den durch Gasexplosion Betroffenen an

Der Prager Stadtrat bietet Hilfe Menschen an, die vor kurzem von der Gasexplosion in der Divadelní-Straße betroffen waren. Das Krisenzentrum RIAPS bietet den Betroffenen kostenlos psychologische Konsultationen an. Dies teilte der stellvertretende Oberbürgermeister Ivan Kabický mit, der im Stadtrat für Sozialbereich und Gesundheitswesen verantwortlich ist. Den Experten zufolge können die Menschen posttraumatische Probleme auch erst drei bis vier Wochen nach dem Unglück verzeichnen.

Zu einer starken Gasexplosion kam es in einem historischen Haus unweit des Prager Nationaltheaters am 29. April. Bei der Explosion wurden 40 Menschen verletzt.

Rockfestival in Trutnov den Opfern der Vertreibung gewidmet

Das Musikfestival Open Air Trutnov wird in diesem Jahr den Opfern der Nachkriegsvertreibung gewidmet. Unter den Teilnehmern ist der Gitarrist Petr Linhart und seine Band „29 Saiten“ mit dem Projekt „Sudéta“. Der Musiker hat sich eine zeitlang mit vergessenen Geschichten aus dem Sudetengebiet beschäftigt. Dies teilte der Gründer des Festivals, Martin Věchet, am Montag mit. Die Veranstalter hatten das Rockfestival vor einigen Jahren Sir Nicholas Winton gewidmet. Er hatte während des Zweiten Weltkriegs Hunderte von jüdischen Kindern gerettet. Diesmal soll an das Schicksal einfacher Leute erinnert werden, deren einzige Schuld war, dass sie einer anderen Nationalität angehörten, sagte Věchet. Schließlich sei es an vielen Orten unserer Republik zu Morden und Gewalttaten an unschuldigen Menschen gekommen, so der Veranstalter weiter.

Das Rockfestival findet vom 15. bis zum 18. August in Trutnov / Trautenau statt. Einer der auftretenden Stars wird der britische Musiker John Mayall sein.

„Stillleben“ von Bohumil Kubišta für 630.000 Euro versteigert

Das Gemälde „Das Stillleben“ des tschechischen Malers Bohumil Kubišta aus dem Jahr 1909 wurde am Sonntag auf einer Auktion in Prag für 15,7 Millionen Kronen (630.000 Euro) versteigert. Dies teilte der Besitzer des Auktionshauses mit. Kubištas Bild ist damit das zehntteuerste Gemälde, das seit 1990 bei Auktionen in der Tschechischen Republik verkauft wurde.

Eishockey-WM: Tschechiens Team schließen sich Plekanec und Židlický an

Die tschechische Nationalmannschaft wird auf der Eishockey-WM in Stockholm um den Einzug ins Viertelfinale spielen. Dem tschechischen Team schlossen sich in Stockholm inzwischen zwei weitere NHL-Spieler, Tomáš Plekanec und Marek Židlický, an. Sie werden am Dienstag gegen das Team Norwegens spielen. Die tschechischen Eishockeyspieler müssen die Norweger besiegen, um ins Viertelfinale einzuziehen. Nationaltrainer Alois Hadamczik verspricht sich von Plekanec und Židlický viel. Er sagte, er sei sehr froh, dass die beiden Spieler doch gekommen sind. Der Kapitän des tschechischen Teams, Jiří Novotný, erklärte, die Mannschaft werde bestimmt beim Spiel nichts und niemanden unterschätzen.

Fußball: Sparta Prag wieder im Titelrennen

Sparta Prag konnte durch einen 4:0 Heimsieg über Mladá Boleslav am Sonntag wieder zum Tabellenführer Viktoria Plzeň aufschließen. Nachdem Plzeň zu Hause gegen Slavia Prag mit 0:1 gepatzt hatte, konnte Sparta Prag die Chance nutzen und zum Spitzenreiter aufschließen. Durch den 4:0 Heimsieg liegt Plzeň nun drei Spieltage vor Saisonende nur noch zwei Punkte vor dem Rivalen aus der Hauptstadt. Großen Anteil am Sieg Spartas hatte David Lafata mit einem Hattrick.

Fußball: Bohemians 1905 und Znojmo stehen vor Aufstieg in erste Liga

Der Prager Fußballklub Bohemians 1905 und das Team von SC Znojmo stehen kurz vor dem Aufstieg in die erste tschechische Liga. Beide Teams konnten ihre Begegnungen am 27. Spieltag gewinnen und liegen Punktgleich mit 52 Zählern an der Spitze der Tabelle. Damit haben beide neun Punkte Vorsprung auf den dritten Platz und können am kommenden Spieltag den Aufstieg in die höchste tschechische Spielklasse, die Gambrinus-Liga, perfekt machen.

Das Wetter am Dienstag, 14.05.: bewölkt mit Schauern, bis 21 Grad

Am Dienstag ist es in Tschechien veränderlich bewölkt, vor allem im Nordwesten mit gelegentlichen Schauern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 17 und 21 Grad Celsius, in Lagen um 1000 Meter liegen die Werte bei 11 Grad Celsius.