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Finanzminister verspricht zwei Milliarden Kronen für Konjunkturpaket
Finanzminister Miroslav Kalousek ist bereit, insgesamt zwei Milliarden Kronen (80 Millionen Euro) für das geplante Konjunkturpaket der Regierung bereitzustellen. Dies gab ein Sprecher des Ministers am Freitag bekannt. Über die konkreten Maßnahmen zur Förderung der tschechischen Wirtschaft will das Regierungskabinett am Mittwoch kommender Woche beraten. Der Vorsitzende des tschechischen Verbandes für Industrie und Verkehr, Jaroslav Hanák, schlägt vor, mit dem Geld Straßen ausbessern zu lassen. Außer dem Regierungskabinett wollen indes auch die Sozialpartner über Konjunktur- und Beschäftigungsmaßnahmen verhandeln. Ihr Treffen ist für Ende kommender Woche geplant.
Premier Nečas in Finnland: engere Handelsbeziehungen geplant
Der tschechische Premier Petr Nečas und sein finnischer Amtskollege Jyrki Kaitanen sind der Meinung, dass der gemeinsame europäische Binnenmarkt vertieft werden müsse. Bei einem gemeinsamen Treffen in Helsinki sprachen sie zudem über Möglichkeiten, den bilateralen Handel zu verstärken. Petr Nečas sagte dabei, für tschechische Unternehmen sehe er vor allem Perspektiven beim Ausbau finnischer Kraftwerke und beim Bau der U-Bahn in Helsinki. Bisher exportiert Tschechien vor allem Maschinen in das Land im Norden Europas.
Bei seinem Besuch in Finnland hatte sich Nečas noch mit Staatspräsident Sauli Niinistö getroffen. Zudem hielt der tschechische Regierungschef in Helsinki eine Rede beim Treffen der Internationalen Demokratischen Union (IDU), Nečas ist Vizevorsitzender dieser Arbeitsgemeinschaft von mehr als 50 konservativen und christdemokratischen Parteien aus der gesamten Welt.
Staatsanwaltschaft entscheidet: Polizei darf weiter gegen Ex-Manager der MUS ermitteln
Die tschechische Polizei kann ihre Ermittlungen gegen sechs ehemalige Manager des Braunkohleunternehmens MUS fortsetzen. Die oberste Staatsanwaltschaft lehnte am Freitag eine Beschwerde der Manager gegen die Ermittlungen ab. Die Ex-Firmenleiter stehen im Verdacht umfangreicher Korruption bei der Privatisierung der Firma im Jahr 1999. Der Schaden für den Staat soll den Ermittlungsunterlagen nach bei bis zu 1,7 Milliarden Kronen gelegen haben. Das sind heute umgerechnet 68 Millionen Euro. Die Polizei hat deswegen die Bankkonten, Wertpapiere und Immobilien der ehemaligen Manager beschlagnahmt.
Die Ermittlungen der tschechischen Polizei stehen im Zusammenhang mit dem Vorgehen der Behörden in der Schweiz. Dort wurde vor zwei Jahren gegen insgesamt sieben ehemalige Angestellte der Energiefirma Anklage erhoben.
Papst Franziskus schließt nicht aus, nach Tschechien zu kommen
Papst Franziskus schließt nicht aus, Anfang Juli zum Gedenken an die Slawenapostel Kyrill und Method nach Tschechien zu kommen. Dies berichtet die Presseagentur ČTK. Eine Zusage, dass der Pontifex an den Feierlichkeiten teilnehme, gebe indes nicht, hieß es. Deswegen wollen der Prager Erzbischof Dominik Duka und Staatspräsident Miloš Zeman einen weiteren Einladungsbrief an den Vatikan schicken. Kurz nach der Wahl von Franziskus zum neuen Papst im März hatte Zeman zusammen mit tschechischen Kirchenvertretern bereits einen ersten Einladungsbrief verfasst. Tschechien begeht am 5. Juli den 1150. Jahrestag seit der Ankunft der Aposteln im Großmährischen Reich.
Minister Heger gibt Fusion von medizinischen Einrichtungen bekannt
Gesundheitsminister Leoš Heger hat am Donnerstag bekanntgegeben, dass sein Ministerium die Fusion einiger Krankenhäuser und medizinischer Institute plane. Zum 1. Januar 2014 sollen in Prag das Rheumatologische Institut dem Allgemeinen Fakultätskrankenhaus (VFN) und das Endokrinologische Institut dem Institut für klinische und experimentelle Medizin (IKEM) angegliedert werden. Grund für diese Zusammenlegungen seien Einsparungen und eine höhere Effektivität, erklärte der Minister.
Die Beschäftigten des Rheumatologischen Instituts wandten sich gegen die Fusion. Sie habe für das Institut nur negative Folgen, alle Mitarbeiter seien daher am Donnerstag in Streikbereitschaft getreten, hieß es. Das Endokrinologische Institut hingegen soll der Vereinigung zugestimmt haben.
Neue Leiterin des Instituts für Studium totalitärer Regime plant personelle Änderungen
Die neue Leiterin des Instituts für das Studium totalitärer (ÚSTR), Pavla Foglová, plant weitere personelle Änderungen in der Führung des Instituts. Nachdem der frühere stellvertretende Institutsleiter, der Militärhistoriker Eduard Stehlík abberufen worden war, will Foglová nun auch die Leiterin des Archivs der Sicherheitskräfte (ABS), Zlatuše Kukánová, abberufen. Zudem plant Foglová, ihren Büroleiter Pavel Žáček sowie einen weiteren stellvertretenden Institutsleiter zu entlassen. Die Institutsleiterin teilte zudem gegenüber Medien mit, sie habe einige Kandidaten für einen neuen wissenschaftlichen Beirat angesprochen. Der bisherige Beirat trat vorige Woche zurück, aus Protest gegen Daniel Hermans Abberufung vom Posten des Institutsleiters.
Mutter musste Mord an Tochter per Internet mitanhören
Eine Mutter aus Tschechien musste per Internettelefon mitanhören, wie ihr Mann ihre zwölfjährige Tochter umbrachte. Das Kreisgericht in Liberec / Reichenberg verurteilte den Täter am Freitag nach Angaben der Presseagentur ČTK zu einer Haftstrafe von 26 Jahren. Die Mutter hatte in Saudi-Arabien als Krankenschwester gejobbt. Nach Auffassung des Gerichts warf der 64-Jährige seiner Frau eine Affäre vor. Aus Wut und Eifersucht erstach er während eines Internetgesprächs im September vergangenen Jahres die gemeinsame Tochter. Die Mutter hörte noch deren Ruf „Vater, was machst du?“ und alarmierte verzweifelt die Nachbarn. Jede Hilfe kam aber zu spät.
Jilemnice ist historische Stadt des Jahres 2012
Das nordostböhmische Jilemnice / Starkenbach ist historische Stadt des Jahres 2012 in Tschechien. Der Titel gilt als Anerkennung für die beste städtische Denkmalpflege auf der Basis eines Förderprogramms des Kulturministeriums. Der Bürgermeister von Jilemnice, Vladimír Richter, nahm die Auszeichnung auf der Prager Burg entgegen. Zudem erhielt er einen Scheck über umgerechnet 40.000 Euro, das Geld ist für weitere Sanierungsarbeiten an historischen Gebäuden der Stadt bestimmt.
Comenius-Programm: Prager Projektwoche geht zu Ende
Am Österreichischen Gymnasium in Prag ist am Freitag eine gemeinsame Projektwoche mit Schülern aus Deutschland, Polen und Ungarn zu Ende gegangen. Thema des Gesamtprojekts, das im Rahmen des Comenius-Programms der EU veranstaltet wird, ist Mitteleuropa als historischer Erinnerungsraum ein Vierteljahrhundert nach dem demokratischen Umbruch in Osteuropa. Die Sitzungen an der Schule wurden ergänzt durch ein reichhaltiges Kulturprogramm, zudem präsentierten die Schülerinnen und Schüler aus Prag ihren Gästen eine Ausstellung zu diversen Aspekten der kommunistischen Herrschaft vor 1989. Die gemeinsame Projektsprache ist Deutsch, alle beteiligten Schulen haben einen Lehrplan mit Deutschschwerpunkt. In Prag wurde auch das Programm für die kommenden Treffen vorbereitet, das Projekt läuft noch bis Juni 2014.
Nach Aktentaschenfund: Nationalstraße in Prag für Stunde gesperrt
Ein Teil der Nationalstraße (Národní třída) im Zentrum Prags ist am Freitagvormittag gesperrt worden, nachdem eine Polizeistreife auf eine herumstehende Aktentasche gestoßen war. Erst herbeigerufene Sprengstoffexperten öffneten die schwarze Tasche an einem sicheren Ort und gaben Entwarnung - die Tasche war leer. Für rund eine Stunde hatte die Polizei die belebte Straße teilweise gesperrt und den Auto- und Straßenbahnverkehr umgeleitet.
Eishockey: Tschechien unterliegt der Slowakei in Prag mit 2:3
Die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft hat in der Vorbereitung auf die WM in Schweden und Finnland ihre erste Niederlage einstecken müssen. Am Donnerstag unterlag sie in Prag der Slowakei mit 2:3. Dabei hatte bis kurz vor der Hälfte des Spiels noch alles auf den fünften Sieg der Tschechen in der Euro Hockey Challenge hingedeutet. Die Schützlinge von Nationaltrainer Alois Hadamczik führten durch zwei Treffer von Kapitän Jiří Novotný mit 2:0, ehe Ján Sýkora für die Slowakei mit einem Traumtor zum 1:2 (27.) verkürzen konnte. Im Schlussdrittel bestraften die Gäste zwei Fehler der tschechischen Abwehr und drehten durch Tore von Tomáš Surový und Michal Miklík noch das Spiel. Am Samstag stehen sich beide Teams zum Rückspiel in Bratislava gegenüber.
Temperaturrekorde in ganz Tschechien, aber kältester Frühlingsanfang
Am Donnerstag haben viele Orte in ganz Tschechien den wärmsten 18. April aller Zeiten erlebt. Am höchsten kletterte die Quecksilbersäule in Dobřichovice, in dem mittelböhmischen Ort wurden 28,6 Grad Celsius gemessen. In der vergangenen Woche war es dabei noch kälter als üblich gewesen. In Kvilda im Böhmerwald wurden zum Beispiel vor einer Woche minus 19,1 Grad gemessen. Nach den Angaben des Tschechischen Hydrometeorologischen Instituts war die Zeitspanne vom 11. März bis zum 7. April der kälteste Frühlingsanfang der vergangenen 100 Jahre. Die Durchschnittstemperatur in Tschechien lag in diesem Zeitabschnitt bei -1 Grad.
Das Wetter am Samstag, 20.4.: Wolken, Regen, bis 13 Grad
Am Samstag ist es in Tschechien überwiegend stark bewölkt mit gelegentlichem Regen. Ab dem Nachmittag lockert die Wolkendecke auf und die Niederschläge lassen nach. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 9 und 13 Grad Celsius, im Südosten des Landes bis 15 Grad Celsius.