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Premier Nečas in Bayern - jährliche Treffen mit Seehofer vereinbart

Der tschechische Premier Petr Nečas befindet sich zu seinem ersten offiziellen Besuch in Bayern. Zuvor war der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) bereits zweimal in Prag und hatte damit sechs Jahrzehnte nach der Vertreibung der Sudetendeutschen ein Tauwetter eingeleitet. Seehofer bezeichnete den Gegenbesuch des tschechischen Regierungschefs am Mittwoch als „sehr schön, sehr historisch und sehr gut“. Bei einem Vieraugengespräch vereinbarten beide jährliche Begegnungen der Ministerpräsidenten und regten an, eine bayerisch-tschechische Parlamentariergruppe einzurichten. Außerdem soll es eine gemeinsame Landesausstellung geben. Am Donnerstag wird Nečas als erster tschechischer Premier eine Rede im bayerischen Landtag halten.

Nečas und Seehofer wollen die Normalisierung in den Beziehungen zwischen ihren beiden Ländern abschließen. So solle der Streit um die Vertreibung der Sudetendeutschen das Klima nicht mehr vergiften. Die gemeinsamen „Beziehungen seien auf die Zukunft angelegt“, aber niemand werde „die Vergangenheit umschiffen“, sagte Nečas. Seehofer ergänzte: Der jetzt eingeschlagene Weg sei „besser als eine jahrzehntelange Sprachlosigkeit“.

Energiekonzern ČEZ: möglicher Lizenzentzug in Bulgarien unbegründet

Der tschechische Energiekonzern ČEZ hält das Verfahren zum Entzug seiner Lizenz in Bulgarien für unbegründet. ČEZ habe weder die Bereitstellung von Strom gefährdet, noch gegen die Lizenzbedingungen oder die Forderungen der Regulierungsbehörde verstoßen, sagte der zuständige Bereichsleiter des Unternehmens, Tomáš Pleskač, am Mittwoch in Prag. Am Dienstag hatte der zurücktretende Premierminister Bulgariens, Bojko Borissow, den Entzug der Lizenz für ČEZ angekündigt. Hintergrund sind teils gewalttätige Proteste aufgebrachter Bulgaren gegen hohe Strompreise, die unter anderem ČEZ zu verantworten hat. Am Mittwoch gab die bulgarische Regulierungsbehörde indes bekannt, das Verfahren sei noch nicht abgeschlossen, das Vorgehen des tschechischen Konzerns werde weiter geprüft.

Tschechische Behörden finden Pferdefleisch in Fertiggericht

Auch in Tschechien haben die Behörden nicht deklariertes Pferdefleisch in Lebensmitteln gefunden. DNA-Analysen hätten Pferdefleisch in zwei Chargen einer Tiefkühl-Lasagne nachgewiesen, teilte die nationale Lebensmittelaufsicht SZPI in Brno / Brünn am Mittwoch mit. Die Behörde wies die tschechische Tochter der britischen Supermarktkette Tesco an, die betroffenen Produkte unverzüglich aus den Regalen zu nehmen. Eine Gefahr für die Verbraucher besteht den Angaben zufolge nicht. Die Spur führe über ein tschechisches Handelsunternehmen für Tiefkühlprodukte zu einem Lieferanten aus Luxemburg.

Respekt: Antikorruptionspolizei überprüft Finanzierung von Zemans Partei SPOZ

Die Antikorruptionspolizei überprüft derzeit, wer die Gründung der Partei SPOZ finanziert hat. Die linksgerichtete Partei ist mit dem designierten Staatspräsidenten Miloš Zeman verbunden. Wie das tschechische Wochenmagazin „Respekt“ berichtete, könnten die Finanziers möglicherweise Sponsoren der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) von Premier Petr Nečas gewesen sein. Aus der Korrespondenz eines hohen Funktionärs der SPOZ geht laut „Respekt“ hervor, dass die ODS-Sponsoren mit der Finanzierung von Zemans Partei die Sozialdemokraten (ČSSD) schwächen wollten. Den betreffenden Brief hatte der Vizechef der Sozialdemokraten und erfolglose Präsidentschaftskandidat Jiří Dienstbier der Staatsanwaltschaft übergeben.

Die Partei SPOZ entstand 2009 mit dem Ziel, Ex-Premier Zeman wieder ins „öffentliche Leben zurückzuführen“.

Wählerpräferenzen: Sozialdemokraten an der Spitze, Top 09 erstmals vor ODS

Bei der jüngsten Wählerumfrage liegt die Partei Top 09 von Außenminister Karel Schwarzenberg erstmals vor der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) von Premier Petr Nečas. In der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Stem erreicht die Top 09 Platz zwei mit insgesamt 14,6 Prozent. Die ODS auf Platz drei kommt auf 11,6 Prozent. Dies ist der niedrigste Wert seit der Parteifinanzierungskrise vor 15 Jahren. Weiterhin auf dem ersten Platz sind indes die Sozialdemokraten mit 28,2 Prozent. Ins Abgeordnetenhaus einziehen würden der Erhebung zufolge noch die Kommunisten mit 11,3 Prozent und die Zeman-nahe SPOZ mit 5,2 Prozent. Knapp an der Fünfprozenthürde scheitern würden hingegen die Christdemokraten.

Aserbaidschanischer Rechtsanwalt Alijew erhält tschechischen Menschrechtspreis

Der aserbaidschanische Rechtsanwalt Intigam Alijew wird in Tschechien mit dem Menschrechtspreis „Homo Homini“ für das Jahr 2012 ausgezeichnet. Die tschechische Hilfsorganisation „Mensch in Not“ würdigt damit Alijews Einsatz für mehrere Hundert Opfer von Menschenrechtsverletzungen in seinem Land. Intigam Alijew sei außerordentlich tapfer und konsequent bei der Verteidigung von ungerecht verfolgten Menschen, erläuterte Marek Svoboda, der das Zentrum für Demokratie und Menschenrechte der tschechischen Hilfsorganisation leitet. Der aserbaidschanische Rechtsanwalt habe mehr als 200 Fälle dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte vorgelegt, so Svoboda. Mit der Verleihung des Preises an Alijew will die Hilfsorganisation zudem auf die Repressionen in Aserbaidschan aufmerksam machen. Alijew wird den Preis am 4. März in Prag entgegennehmen, wenn das internationale Filmfestival zum Thema Menschenrechte „Jeden svět“ eröffnet wird.

Tschechisch-deutsche Podiumsdiskussion zu Crystal Speed in Plößberg

Im oberpfälzischen Plößberg findet am Donnerstag eine tschechisch-deutsche Podiumsdiskussion zum Thema Crystal Speed statt. Im Rahmen der Drogenpräventionsinitiative des Kreisjugendrings Tirschenreuth soll Aufklärung über die Wirkung und die Gefahren dieses Metamphetamins betrieben werden. Der Kreisjugendring will dazu mit dem Kinder- und Jugendregionalrat im tschechischen Cheb / Eger zusammenarbeiten. Dabei sollen unter anderem Präventions-Broschüren ins Tschechische übersetzt werden. Das Publikum kann im Anschluss an die Veranstaltung Fragen an die Experten stellen. Unter den Redner befindet sich der stellvertretende Direktor der nationalen Rauschgiftbekämpfungszentrale der Tschechischen Polizei, Petr Kočí. Die Veranstaltung wird für die tschechischen Besucher simultan übersetzt.

Proteste gegen die Kommunisten im Kreisrat von Zlín

Im Stadtzentrum von Zlín haben am Mittwochmorgen Proteste gegen die im Kreisrat vertretenen Kommunisten begonnen. Die Bürgerinitiative „Repelent 21“ forderte mit Transparenten vor dem Kreisamt die vorbeifahrenden Autofahrer zum Hupen auf. Das Motto dieser Aktion lautet „Hupt die Roten aus dem Kreis weg“. Vor dem Kreisamt findet zudem ein Protesthappening statt. Auch die vergangenen Sitzungen des Kreisrats waren von Protestkundgebungen begleitet.

Im Kreis Zlín haben die Sozialdemokraten (ČSSD) als Sieger der Regionalwahlen vom Herbst eine Koalition gegründet mit den Kommunisten und der Partei SPOZ.

Böhmischstämmiger Kinderbuchautor Otfried Preußler gestorben

Der aus Böhmen stammende Kinderbuchautor Otfried Preußler ist tot. Er starb am 18. Februar im Alter von 89 Jahren in Prien am Chiemsee, wie der Stuttgarter Thienemann Verlag am Mittwoch mitteilte. Zahlreiche seiner Werke wie etwa „Krabat“, „er Räuber Hotzenplotz“ oder „Die kleine Hexe“ zählen zu den beliebtesten und bekanntesten Kinderbüchern. Preußlers 32 Bücher wurden in 55 Sprachen übersetzt, vielfach preisgekrönt und weltweit mehr als 50 Millionen Mal verkauft.

Preußler wurde 1923 im nordböhmischen Reichenberg, dem heutigen Liberec geboren. Schon mit zwölf Jahren schrieb er seine ersten Geschichten. Er wollte später als Schriftsteller in Prag leben. Doch nach dem Abitur 1942 wurde Preußler zur Wehrmacht einberufen und kam nach fünf Jahren russischer Gefangenschaft 1949 ins oberbayerische Rosenheim. Um sich eine Existenz aufzubauen, fing er noch während des Lehrerstudiums mit dem Schreiben an - zunächst als radelnder Lokalreporter, dann als Autor für den Kinderfunk. Sein erster großer Erfolg gelang Preußler 1956 mit dem „Kleinen Wassermann“. 1962 rief Preußler den Räuber Hotzenplotz ins Leben.

Nationalgalerie eröffnet Ausstellung über Burma

In der Prager Nationalgalerie wurde am Dienstag eine Ausstellung über Burma eröffnet. In der Ausstellung mit dem Titel „Geh und schieße nicht“ sind Videoaufnahmen, Fotos und Malereien der Künstlerin Štěpánka Šimlová zu sehen. Unmittelbarer Anlass für die Ausstellung sei, auf die andauernde Gefahr eines Militärkonflikts in dem asiatischen Land aufmerksam zu machen, sagte die Künstlerin. Šimlová hat während ihrer Aufenthalte in Birma in den Jahren 2010 und 2011 das Material für ihre Ausstellung gesammelt. Zudem drehte sie einen Dokumentarfilm über die politische Entwicklung im gegenwärtigen Birma, der Film wird auch in der Nationalgalerie gezeigt. Die Ausstellung ist noch bis zum 28. April zu sehen.

Fußball: Gebre Selassie hofft mit neuem Handschutz auf Einsatz gegen Bayern München

Der tschechische Nationalspieler Theodor Gebre Selassie ist am Dienstag beim Bundesligisten Werder Bremen ins Training zurückgehrt. Der 26-jährige Abwehrspieler hatte sich eine Woche zuvor den Mittelhandknochen der linken Hand gebrochen und sich gleich einer Operation unterzogen. Das Training am Dienstag begann er mit einem aus Titanium gefertigten Handschutz. Dieser sei jedoch zu groß und schwer gewesen, so der Kicker. Gebre Selassie besorgte sich danach bei einem Spezialisten eine kleinere und leichtere Manschette, die zudem mit tschechischer Nationalflagge bedruckt ist. Der Verteidiger hofft auf einen Einsatz am Samstag im Bundesligaspiel bei Bayern München.

Meteorologen bestätigen: wenig Sonnenschein in Tschechien seit 1. Januar

Die Sonnenscheindauer ist in Tschechien seit Jahresbeginn vergleichsweise gering. Im Schnitt habe sich die Sonne seit dem Jahreswechsel hierzulande insgesamt nur 20 Stunden lang gezeigt, hat das tschechische Hydrometeorologische Institut errechnet. Dies sei nur 43 Prozent der gängigen Sonnenscheindauer zu dieser Jahreszeit, hieß es. Normalerweise scheint die Sonne in Tschechien im Januar über 45 Stunden lang, im Februar sind es rund 73 Stunden. Am extremsten waren die Werte in diesem Jahr in Adršpach / Adersbach in Ostböhmen. Dort zeigte sich die Sonne im gesamten Januar nicht einmal eine Stunde lang.

Das Wetter am Donnerstag, 21.2.: Wolken, Schneeschauer, bis 0 Grad

Am Donnerstag ist es in Tschechien veränderlich bewölkt. In der ersten Tageshälfte sind die Wolken meist dichter, am Nachmittag und Abend lockern sie vorübergehend örtlich auf. Gelegentlich kommt es zu Schneeschauern, in den Bergen sind die Niederschläge häufiger. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei -4 bis 0 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter liegen die Höchstwerte bei -8 Grad Celsius.