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ODS und Top-09: Regierung ist dem Abgeordnetenhaus und nicht dem Präsidenten verantwortlich

Premier Petr Nečas reagierte am Sonntag auf eine Erklärung des designierten Staatspräsidenten Miloš Zeman, der zu vorgezogenen Parlamentswahlen aufgerufen hatte. Die Regierung sei nur dem Abgeordnetenhaus und nicht dem Staatspräsidenten gegenüber verantwortlich. Das Kabinett werde weiterhin regieren, solange es über eine Mehrheit im Abgeordnetenhaus verfüge und somit in der Lage sein werde, sein Programm durchzusetzen. Ähnlich äußerte sich der Vizevorsitzende der Regierungspartei Top-09, Finanzminister Miroslav Kalousek. Er sagte, Zeman könne über die Regierung sagen, was er wolle, die Regierung sei nur dem Abgeordnetenhaus verantwortlich. Im tschechischen Verfassungssystem habe, so Kalousek, Zemans Aufruf keinerlei Gewicht. Der erfolglose Präsidentschaftskandidat, Außenminister Karel Schwarzenberg, zeigte sich pessimistischer. Er ist sich sicher, dass Zeman alles daran setze, das Regierungskabinett möglichst bald zu stürzen.

Karel Schwarzenberg will erneut für Parteivorsitz kandidieren

Karel Schwarzenberg hat angekündigt, auch weiterhin in der tschechischen Politik aktiv zu sein. Unmittelbar nach seiner Niederlage um das Amt des Staatspräsidenten kündigte der amtierende Top-09-Vorsitzende an, sich erneut um den Vorsitz der Partei zu bewerben. Auch Vizevorsitzender und Finanzminister Miroslav Kalousek bekräftigte dies am Sonntag im Tschechischen Fernsehen. Die Tschechische Republik habe gerade die historische Chance verpasst, Schwarzenberg als Präsident zu haben, es bestehe aber immer noch eine gute Chance, einen Premierminister Schwarzenberg zu haben, so Kalousek.

Prominente nennen Zeman „nicht meinen Präsidenten“

Mehrere Prominente wenden sich gegen den Sieger der Präsidentenwahl, Miloš Zeman. Sie hielten Zeman nicht für „ihren Präsidenten“, schreiben Künstler, Intellektuelle und Menschen aus den Kreisen des ehemaligen Staatspräsidenten Václav Havel in einer Erklärung. Die Initiative soll spontan am Samstag entstanden sein - nach der Niederlage von Zemans Gegner, dem Außenminister Karel Schwarzenberg. Die Regisseurin Monika Le Fay erklärte am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK, Zeman habe „mithilfe von Lügen und Methoden des kommunistischen Geheimdienstes StB“ einen Pyrrhussieg errungen. Der Regisseurin zufolge ist die Initiative eine Reaktion auf Zemans Wahlkampagne, die Experten als sehr aggressiv bezeichnet haben. Die Erklärung wurde unter anderem unterzeichnet von der Regisseurin Olga Sommerová, dem Liedermacher Jaroslav Hutka und dem Historiker Petr Placák.

Zeman hatte am Wahlabend gesagt, er wolle Präsident der „unteren Zehnmillionen“ sein und schließe damit auch die Wähler von Schwarzenberg ein.

Parteiführung der ODS diskutiert über aktuelle politische Situation

Die Führung der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) traf am Montag zum ersten Mal nach der Präsidentenwahl zusammen. Der Sprecher der stärksten Regierungspartei Tomáš Bartovský teilte mit, die Parteiführung befasse sich mit der aktuellen politischen Situation. Neben der Präsidentenwahl soll die ODS-Führung auch über die Beziehungen innerhalb der Regierungskoalition beraten.

Tschechische Münzprägeanstalt verkauft 15 Prozent mehr Gold

Die tschechische Münzprägeanstalt hat im Jahr 2012 Gold im Wert von 350 Millionen Kronen (14 Millionen Euro) verkauft. Das entspricht in etwa einer 250 Kilogramm des Edelmetalls und ist ein Anstieg von 15 Prozent gegenüber dem Jahr 2011. Vor allem sei das Interesse der Menschen an Gold als Investitionsgut gestiegen, gab die Anstalt auf einer Pressekonferenz bekannt. Zwei Drittel der verkauften Menge waren dann auch Goldbarren, nur ein Drittel bestand aus dem traditionellen Geschäft, den Münzen. Das Edelmetall kann zu Spar- und Investitionszwecken auf einem Online-Portal erworben werden, so ein Sprecher der Prägeanstalt, durchschnittlich gebe ein Kunde pro Monat 1200 Kronen (etwa 50 Euro) aus. Seit dem Jahr 2000 sei Gold um etwa 470 Prozent im Wert gestiegen, im Schnitt also um 17 Prozent pro Jahr, erklärte der Sprecher den Nachfrageboom.

Oldřich Kulhánek, Schöpfer der tschechischen Geldscheine, gestorben

Im Alter von 72 Jahren ist am Montag überraschend der tschechische Grafiker, Maler und Illustrator Oldřich Kulhánek gestorben. Das gab seine Familie bekannt. Der gebürtige Prager war vor allem für seine figurativen Motive bekannt. Zu Beginn der 1990er Jahre schuf Kulhánek die Motive der tschechischen Banknoten. Er hatte die Vorschläge für die Geldscheine bereits 1971 gemacht, gedruckt werden konnten sie jedoch wegen des Verbots von Kulháneks Kunst erst nach der politischen Wende von 1989.

Seine erste Ausstellung hatte Kulhánek 1968, in den folgenden 1970er Jahren waren seine Arbeiten komplett verboten. Er veranstaltete Ausstellungen im privaten Kreis und publizierte im Samisdat. Daneben schaffte er es, seine Arbeiten im Ausland vorzustellen. 1971 nahm er zum Beispiel unter dem Pseudonym Ulrich Böhm mit seinen Grafiken an einer Ausstellung in Nürnberg teil.

Museum in Jablonec nad Nisou eröffnet Ausstellung über Glashütte Harrachov

Eine Ausstellung über die Glashütte in Harrachov / Harrachsdorf wird im Museum für Glas und Bijouterie im nordböhmischen Jablonec nad Nisou / Gablonz zu sehen sein. Die Glashütte feierte voriges Jahr ihr 300. Jubiläum. Sie ist die älteste Glashütte der Welt, die noch in Betrieb ist. Der Kurator des Museums in Gablonz, Petr Nový, sagte, das Museum besitze einige Tausend Glasprodukte aus Harrachov. In der Ausstellung werde auch ein einzigartiger Dokumentarfilm vom Anfang des 20. Jahrhunderts gezeigt, der aus dem Archiv des Museums stamme, so der Kurator. Die Ausstellung wird vom 31. Januar bis zum 26. Mai zu sehen sein.

Fußballklub Slavia Prag feierte 120. Jubiläum im Prager Nationaltheater

Mit einem Gala-Abend im Prager Nationaltheater haben am Sonntagabend die Feierlichkeiten zum 120. Jubiläum des Fußballklubs SK Slavia Prag ihren Höhepunkt erreicht. In einer mehr als zweistündigen Vorstellung wurde die Geschichte des ältesten tschechischen Sportklubs dargestellt. Zu den Besuchern gehörten viele ehemalige und heutige Slavia-Spieler, zudem waren zahlreiche ausländische Gäste gekommen, wie zum Beispiel der Fußballweltmeister von 1998, der ehemalige französische Nationalspieler Christian Karembeu. Erinnert wurde unter anderem Slavias Fußballlegenden, darunter den Torhüter František Plánička, Rekordtorjäger Josef Bican sowie František Veselý.

Fußball-Europa-League: Heimspiel Sparta gegen Chelsea nicht ausverkauft

Das Heimspiel von Sparta Prag gegen den englischen Spitzenklub Chelsea ist noch nicht ausverkauft. Ab Montag sind noch 500 Tickets von Dauerkartenbesitzern im freien Verkauf zu haben, die ihr Vorkaufsrecht nicht genutzt haben. Die begehrten Karten sind an Kasse 1 von 9 Uhr bis 18 Uhr erhältlich. Das Spiel gegen die Kicker aus London findet am 14. Februar im Stadion von Sparta Prag auf dem Letna-Hügel statt.

Tennis: Kvitová unverändert auf achtem, Berdych auf sechstem Platz der Weltrangliste

Die Tennisspielerin Petra Kvitová bleibt trotz ihres Ausscheidens in der zweiten Runde der diesjährigen Australian Open auf dem achten Platz der Weltrangliste der Frauen. Im letzten Jahr schaffte die Tschechin noch den Halbfinal-Einzug. Sie geht diese Woche beim Turnier in Paris an den Start. Auch Tomáš Berdych konnte seinen sechsten Platz in der Weltrangliste halten, ihm gelang in Melbourne der Einzug ins Viertelfinale.

Das Wetter am Dienstag, 29.1.: bedeckt, Regen und Schneeschauern

Am Dienstag ist es in Tschechien überwiegend bedeckt, mit Regen- und Schneeschauern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 1 bis 5 Grad Celsius, in Höhenlagen um 1000 Meter wird 1 Grad Celsius erreicht.