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Neuer Verkehrsminister sieht Entlastung der D1 als größte Priorität
Der neu ernannte tschechische Verkehrsminister Zbyněk Stanjura gibt der Entlastung der stark beanspruchten Autobahn D1 die größte Priorität. Entlastet werden könnte sie durch den Ausbau der R35 als einer weiteren Ost-West-Verbindung zwischen Mähren und Böhmen, sagte Stanjura gegenüber der Tageszeitung Lidové noviny (Samstagsausgabe). Die R35 soll über Olomouc / Olmütz und Hradec Králové / Königgrätz nach Liberec / Reichenberg in Nordböhmen führen. Dies sei besser als eine Verbreiterung der D1 auf vier Spuren, so der Verkehrsminister. Zbyněk Stanjura ist dafür auch bereit, den Bau der Schnellstraße R3 in Südböhmen zu opfern, wie er weiter sagte. Die R3 führt von Prag nach České Budějovice / Budweis beziwhungsweise zur tschechisch-österreichischen Grenze.
ODS empfiehlt Regierung die Konzentration auf Wirtschaftsförderung
Die Demokratische Bürgerpartei von Premier Petr Nečas empfiehlt der Regierungskoalition, sich in der nächsten Zeit auf wirtschaftsfördernde Maßnahmen zu konzentrieren. Schnell umsetzbare und wirkungsvolle Maßnahmen sollten auch in die Neufassung des Koalitionsvertrags aufgenommen werden, sagte der stellvertretende ODS-Vorsitzende und Industrie- und Handelsminister Martin Kuba am Samstag nach einem Treffen des Parteivorstandes im westböhmischen Plzeň / Pilsen. Laut Premier Nečas sollten sei es wichtig, dass auch Unternehmer und Mitglieder des Nationalen Wirtschaftsrates an der Diskussion über wirtschaftsfördernde Maßnahmen beteiligt werden.
Umfrage: Regelmäßige Trinker tranken Schnaps auch während des Verbots
Die meisten regelmäßigen Alkoholtrinker in Tschechien haben während des Schnaps-Verbots im Spätsommer weiter Hochprozentiges zu sich genommen. Nur ein Drittel der regelmäßigen Trinker habe aus Angst vor einer Methanolvergiftung auf Schnaps verzichtet, geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts SCaC hervor. Insgesamt tranken rund 20 Prozent der Tschechinnen und Tschechen während des Verbots weiter Spirituosen. An der Umfrage zwischen September und November hatten insgesamt 1660 Erwachsene teilgenommen.
Der Skandal um giftiges Methanol im Schnaps hatte im September begonnen, bisher sind in Tschechien 38 Menschen an Vergiftungen nach dem Genuss von gepanschtem Alkohol gestorben. Dutzende weitere Menschen haben teils bleibende Schäden davongetragen. Am 14. September hatte die tschechische Regierung ein Verkaufs- und Schankverbot für Spirituosen ab 20 Prozent Alkohol verhängt. Rund zwei Wochen später gab die Regierung dann Alkohol, der vor dem 1. Januar 2012 abgefüllt wurde sowie den neu produzierten Alkohol frei.
Tschechen investieren zunehmend in Edelmetalle, vor allem Gold
In Tschechien wächst das Interesse an Investitionen in Edelmetalle, vor allem in Gold. Laut dem Branchenspezialisten Swiss Gold haben sich diese Investitionen hierzulande in diesem Jahr gegenüber 2011 fast verdoppelt. Das Unternehmen Safina, einer der größten tschechischen Anbieter von Edelmetallen, bestätigt die Tendenz. Das Interesse habe sich „in den vergangenen fünf Jahren dramatisch erhöht“, sagte Safina-Generaldirektor Tomáš Plachý gegenüber der Pressagentur ČTK. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres seien in Tschechien insgesamt 2500 bis 3000 Kilogramm Investitionsgold verkauft worden. Laut dem tschechischen Swiss-Gold-Chef Václav Kuna habe vor allem die Zahl kleinerer Anleger zugenommen. Die anhaltende Wirtschaftskrise und die Inflation würden die Investitionen in Edelmetalle befördern, so Kuna.
Eisschnelllauf: Erbanová gewinnt erstmals Weltcuprennen
Die tschechische Eisschnellläuferin Karolína Erbanová hat erstmals in ihrer Karriere ein Weltcuprennen gewonnen. Am Samstag war die 20-Jährige im chinesischen Harbin Schnellste über 1000 Meter. Die drei besten Läuferinnen dieser Saison über die Distanz – Heather Richards (USA), Lotte van Beek (Niederlande) und Christine Nesbitt (Kanada) – waren nicht am Start gewesen. Im Gesamtklassement über die 1000-Meter-Strecke machte Erbanová einen Sprung auf Platz zwei.
Biathlon: Soukalová und Moravec jeweils Zweite in der Verfolgung
Das tschechische Biathlon-Team hat am Samstag bei den Verfolgungsrennen in Pokljuka ein hervorragendes Gesamtergebnis erzielt. Ondřej Moravec bei den Männern und Gabriela Soukalová bei den Frauen wurden jeweils Zweite in ihren Rennen. Dazu kamen noch zwei weitere Platzierungen unter den besten 15. Ondřej Moravec sicherte sich bei den Männern in der Verfolgung über 12,5 Kilometer den zweiten Rang, nachdem er in der Schlussrunde den übermüdeten Franzosen Martin Fourcade überholte. Moravec, der als Vierter gestartet war, schoss nur einmal daneben, genauso wie der Tagessieger Emil Hegle Svendsen aus Norwegen. Für den 28-jährigen Tschechen ist es die erste Platzierung auf dem Treppchen in der Karriere. Gabriela Soukalová war nach dem Sprint-Sieg vom Freitag als Erste gestartet und blieb komplett fehlerfrei beim Schießen. Allerdings musste sich die 23-Jährige noch in der Schlussrunde der fulminant laufenden Miriam Gössner geschlagen werden. Im Ziel war sie 0,7 Sekunden langsamer als die Deutsche. Im Weltcupklassement schob sich Soukalová auf den zweiten Platz vor, Erste ist die Norwegerin Tora Berger.
Das gute tschechische Gesamtergebnis vervollständigten bei den Frauen Veronika Vítková als Fünfte und bei den Männern Michal Šlesingr als Elfter.
Eishockeyturnier Channel One Cup: Tschechien erleidet Debakel in Moskau
Die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft hat auch ihr zweites Spiel beim Eishockeyturnier Channel One Cup verloren. Am Samstagnachmittag erlitt sie in Moskau gegen Russland ein 0:6-Debakel. Herausragender Spieler der Sbornaja mit drei Toren und einem Assist war Stürmer Pawel Dazjuk.
Tschechien hatte zum Auftakt bereits am Donnerstag in Helsinki gegen die finnische Nationalmannschaft mit 2:3 verloren. Das letzte Spiel des Turniers bestreiten die Schützlinge von Nationaltrainer Alois Hadamczik am Sonntag gegen Schweden (ab 15 Uhr). Der Channel One Cup ist Teil der Euro-Hockey-Tour-Serie, bei der sich die vier besten europäischen Eishockeyteams in vier Turnieren vergleichen.
Prag: Eisglätte führt zu zahlreichen Verletzungen bei Fußgängern
Eisglatte Fußwege haben am Samstag in Prag zu vielen Sturz-Verletzungen von Fußgängern geführt. Gegen 13 Uhr waren bereits 80 Fälle gemeldet worden – so viel wie in den vergangenen beiden Wochen zusammen. Am Samstagmorgen hatte Regen eingesetzt und bildete auf dem gefrorenen Boden eine rutschige Eisschicht. Auch andere Gegenden Tschechiens waren von der Eisglätte betroffen, im ganzen Land wurden deswegen zahlreiche Auffahrunfälle registriert. Für die Nacht warnt das tschechische Hydrometeorologische Institut vor überfrierender Nässe.
Das Wetter am Sonntag, 16.12.: Wolken, örtlich Regen, bis 6 Grad
Am Sonntag ist es in Tschechien meist bewölkt, mit örtlich gelegentlichem Regen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 2 und 6 Grad Celsius.