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Regierungsberater wurde wegen der Kritik an Präsident Klaus entlassen

Wegen der Beleidigung von Präsident Václav Klaus wurde der Regierungsberater Roman Joch am Dienstag entlassen. Joch hatte in einem Blog der Meinung widersprochen, dass der Angriff mit Plastikwaffe auf Präsident Klaus am vergangenen Freitag ein Attentat gewesen sei. Er deutet an, der Staatspräsident verhalte sich nach dem Zwischenfall als Feigling. Joch bezeichnet Klaus als „aufgeblasenes, kremlfreundliches altes Weib“.

Ministerpräsident Petr Nečas distanzierte sich am Dienstag von den Äußerungen seines Beraters. In einer Presseerklärung führte er an, alle vertraglichen Bindungen zwischen dem Regierungsamt und Roman Joch seien mit sofortiger Geltung gekündigt worden.

Václav Klaus sieht den Angriff auf seine Person vom Freitag als Zeichen dafür, dass die tschechische Gesellschaft „in einem sehr schlechten Zustand“ sei. Es sei kein bedauernswerter Zwischenfall gewesen, wie Premier Petr Nečas gesagt hatte, so Klaus in einem Interview für die Montagsausgabe der Tageszeitung „Mladá fronta Dnes“. Der Angriff sei „vielmehr das erste Attentat auf einen Präsidenten des Landes in den vergangenen 100 Jahren“ gewesen.

Korruptionsskandal im Arbeitsministerium: Minister Drábek erklärt sich zum Rücktritt bereit

Der Minister für Arbeit und Soziales Jaromír Drábek hat sich zum Rücktritt bereit erklärt. Sollte nachgewiesen werden, dass sein Stellvertreter Vladimír Šiška eine Straftat begangen habe, werde er sein Amt aufgeben, so Drábek. Der Arbeitsminister sagte nach der Vorstandssitzung seiner Partei Top 09, er trage die volle politische Verantwortung dafür, Šiška ins Ministerium gebracht und zu seinem ersten Stellvertreter gemacht zu haben. Der Parteichef der Top 09, Außenminister Karel Schwarzenberg, bedankte sich bei Drábek für dessen Stellungnahme.

Am Dienstagnachmittag hat Drábek den stellvertretenden Arbeitsminister abberufen. Die umstrittenen Projekte, an denen sich Šiška beteiligt hat, sollen überprüft werden. Die Antikorruptionseinheit der Polizei hatte am Montag zwei hohe Beamte des Ministeriums für Arbeit und Soziales wegen Bestechung verhaftet. Es handelt sich um den stellvertretenden Arbeitsminister Vladimír Šiška und den Leiter der IT-Sektion des Ministeriums, Milan Hojer. Beiden Beschuldigten drohen bis zu sechs Jahre Gefängnis. Die Anschuldigung hänge mit einem öffentlichen Auftrag des Ministeriums zusammen, teilte ein Sprecher der Antikorruptionseinheit am Montag mit.

Außenminister Schwarzenberg wird mit Marion Dönhoff Hauptpreis ausgezeichnet

Der tschechische Außenminister und Vizepremier Karel Schwarzenberg erhält den Marion Dönhoff Hauptpreis für internationale Verständigung und Versöhnung 2012. Darüber informierten die Wochenzeitung DIE ZEIT, die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und die Marion Dönhoff Stiftung. Die Auszeichnung wird bereits zum zehnten Mal verliehen. Karel Schwarzenberg wird für seinen Einsatz für die Menschenrechte geehrt. Im österreichischen Exil habe er sich während des Kalten Krieges unermüdlich für Bürger- und Menschenrechte im kommunistischen Ostblock verwendet. Ebenso sei sein unverdrossenes Eintreten für das größere und engere Europa bis heute vorbildhaft. Er zähle im Sinne von Gräfin Dönhoff zu den „Menschen, die wissen, worum es geht“, begründete Vorsitzender der Jury, Theo Sommer. Den Marion Dönhoff Preis wird Karel Schwarzenberg am 2. Dezember 2012 im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg entgegennehmen.

40 Prozent der Frauen in Tschechien haben Erfahrung mit der häuslichen Gewalt

40 Prozent der Frauen in Tschechien haben Erfahrung mit einer Form der häuslichen Gewalt. Am häufigsten sind sie Demütigungen und körperlichen Angriffen begegnet. Weitere häufige Formen sind die sexuelle Gewalt, gefährliche Verfolgung und Drohungen. Es folgt aus einer Forschung der Organisation proFem. Ihre Ergebnisse wurden am Dienstag im Rahmen einer Konferenz im tschechischen Senat vorgestellt. Nach der pro-Fem-Studie hätten Folgen der häuslichen Gewalt in Tschechien den Staat mehr als 1,3 Milliarden Kronen (52 Millionen Euro) pro Jahr gekostet. Den größten Teil davon, und zwar umgerechnet etwa 22 Millionen Euro, betragen Kosten für medizinische Behandlung der Opfer der häuslichen Gewalt.

50 Liter Kirschlikör mit hohem Methanol-Anteil beschlagnahmt

Das Zollamt hat in der vergangenen Woche im Dorf Sebranice in Mittelmähren 50 Liter hausgemachten Kirschlikör Griotka beschlagnahmt, der einen hohen Methanol-Anteil enthält. Bei der Produktion des Likörs hatte ein Mann den Schnaps Lašský tuzemák gebraucht, den er bei einer Hausverkäuferin im Juli gekauft hatte. Darüber informierte eine Sprecherin des Zollamtes in Brünn. Ihrer Aussage nach werde nach der Frau gefahndet.

Die Todesserie durch Methanolvergiftungen nach dem Genuss gepanschter Spirituosen reißt in Tschechien nicht ab. Am Montag wurde das 27. Todesopfer des gepanschten Schnapses gemeldet.

Prävention von Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rechtsextremismus – neues Jahresthema des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds

„Erziehung zur Demokratie und Prävention von Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rechtsextremismus“ – so lautet das neue „Thema des Jahres“, das der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds (DTZF) für 2012/2013 ausruft. Das hat der Verwaltungsrat am Dienstag auf seiner Sitzung im grenznahen Bad Alexandersbad beschlossen. Projekte zum „Thema des Jahres“ werden mit bis zu 70 statt 50 Prozent der Gesamtkosten gefördert. Der DTZF reagiert damit auf eine Zunahme der gesellschaftlichen Spannungen in beiden Ländern. Bereits 2011 hatte der DTZF anlässlich der Unruhen um die Roma-Minderheit in Nordböhmen aufgerufen, Ideen zur Prävention zu entwickeln und finanzielle Hilfe beim DTZF zu beantragen. Der Verwaltungsrat des DTZF hat auf seiner Vierteljahressitzung am Dienstag ebenso 573.000 Euro für 112 neue deutsch-tschechische Partnerschaftsprojekte bewilligt.

51 Personen bewerben sich um den Posten des Generaldirektors der Prager Verkehrsbetriebe

Insgesamt 51 Personen haben sich auf die Ausschreibung zum neuen Generaldirektor der Prager Verkehrsbetriebe beworben. Darüber informierte eine Sprecherin der Verkehrsbetriebe am Dienstag. Die Namen der Kandidaten werden geheim gehalten. Die Verkehrsbetriebe sind die größte Firma der Hauptstadt Prag. Ende August hatte der Aufsichtsrat der Verkehrsbetriebe deren Direktor Vladimír Lich gegen den Willen des Prager Oberbürgermeisters abberufen. Lich hatte zuvor Strafanzeigen gegen einige Beamte eingereicht, die für die Verkehrsbetriebe ungünstige Verträge abgeschlossen hatten.

Europ Assistance: Tschechen bewerten ihre Lebensqualität als gut

Die Tschechen bewerten ihre Lebensqualität als gut. Mit ihrer Einschätzung befinden sie sich im Durchschnitt der EU. Für die Zukunft erwartet man hierzulande keine bedeutende Veränderung. Als die wichtigsten Aspekte der Lebensqualität betrachten die Tschechen die Gesundheit, weiter die Familie, finanzielle Sicherung, gute Laune, Freunde und eine gute Arbeitsstelle. Es folgt aus einer Untersuchung der Organisation Europ Assistance.

Am wenigsten zufrieden sind die Tschechen mit dem Gesundheitssystem in ihrem Land. Die Forschung zeigte dennoch, dass sich 93 Prozent Tschechen in den letzten fünf Jahren einer Untersuchung beim Arzt unterzogen haben. Damit stehen die Tschechen sie an der Spitze in Europa, wo der Durchschnitt bei 73 Prozent liegt. An der Forschung in neun Staaten Europas und in den USA nahmen insgesamt 5500 Personen teil.

Sedláčeks Buch „Die Ökonomie von Gut und Böse“ unter zehn Finalisten des Wirtschaftsbuchspreises in Deutschland

Das Buch des tschechischen Ökonomen Tomáš Sedláček „Die Ökonomie von Gut und Böse“ befindet sich unter zehn Finalisten des Wettbewerbs um das beste Wirtschaftsbuch des Jahres in Deutschland. Eine Jury von Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft unter der Leitung von Handelsblatt-Chefredakteur Gabor Steingart bestimmt aus der Shortlist, die die Handelsblatt-Redaktion aus den Einsendungen zusammengestellt hat, das Siegerbuch. Der Gewinner wird am 11. Oktober im Rahmen der Frankfurter Buchmesse prämiert. Die deutsche Übersetzung des Buches von Tomáš Sedláček ist Anfang des Jahres erschienen und fand ein positives Echo sowohl bei Experten als auch bei der breiteren Öffentlichkeit in Deutschland.

Stadt Brünn stellt sich in New York vor

Die südmährische Metropole Brünn stellt sich in diesen Tagen in New York vor. In der Bohemian National Hall wurde eine Ausstellung über die funktionalistische Architektur in der mährischen Stadt eröffnet. Hauptthema ist vor allem die vor Kurzem in Stand gesetzte Villa Tugendhat. Am Dienstag findet in New York ebenfalls ein Seminar über Investitionsmöglichkeiten für Forscher und Unternehmer statt, die sich für die Stadt Brünn interessieren. Dabei präsentieren sich Projekte, wie das Internationale Zentrum für klinische Forschung in Brünn, die in Zusammenarbeit mit amerikanischen Partnern entstanden sind. Marie Zezůlková vom Brünner Stadtrat erklärte, die Verknüpfung des Kulturerbes mit moderner Technologie sei ein Trend, mit dem die Städte neue Investoren locken.

Marionettenmuseum in Chrudim wird wieder eröffnet

Nach einer gründlichen Instandsetzung wurde am Dienstag das Marionettenmuseum in Chrudim wieder geöffnet. Die Besucher können vorläufig jedoch nur Exponate in zwei Museumsräumen besichtigen. Eine neue Dauerausstellung wird momentan zusammengestellt. Das Marionettenmuseum in Chrudim wurde vor 40 Jahren errichtet. Die Museumssammlungen umfassen rund 50.000 Gegenstände.

Prag wird Schauplatz des 100. Davis-Cup-Finales sein

Prag wird der Schauplatz des 100. Davis-Cup-Finales sein. Das gab der Tennis-Weltverband ITF am Dienstag bekannt. Vom 16. bis 18. November stehen sich Gastgeber Tschechien und Titelverteidiger Spanien gegenüber. Die tschechische Mannschaft hat im Halbfinale in Buenos Aires Argentinien mit 3:2 besiegt. Das Fassungsvermögen der Prager O2-Arena beträgt 13.000 Zuschauer.

Das Wetter am Mittwoch, 3. Oktober: Wolken, bis 22 Grad

Am Mittwoch ist es in Tschechien leicht bewölkt oder fast heiter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 18 bis 22 Grad Celsius.