Nachrichten

Präsident Klaus: Griechische Wahlen ohne Einfluss auf dortige wirtschaftliche Entwicklung

Staatspräsident Václav Klaus ist überzeugt, dass der Ausgang der Parlamentswahlen am Sonntag in Griechenland keinen Einfluss auf die dortige wirtschaftliche Entwicklung haben wird. Selbst wenn die pro-europäischen Kräfte am Sonntag siegen würden, habe Griechenland weiter „die niemals zu begleichenden Schulden“, so Klaus in einem Interview für die Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks. Die Griechen seien Opfer der Eurozone, zugleich sei es ein Fehler gewesen, sie dorthin aufzunehmen, sagte der tschechische Präsident. Václav Klaus ist als starker Kritiker des Euro bekannt. Der ausgebildete Ökonom lehnt zudem eine stärkere wirtschaftliche Integration in Europa ab. Tschechien besitzt mit der Krone eine eigene Währung und hat auch bisher kein Datum für eine Einführung des Euro festgelegt.

Die Neuwahlen in Griechenland gelten als Schicksalswahlen über den Verbleib des vom Staatsbankrott Landes im Euroraum. Abgestimmt wurde zum zweiten Mal binnen sechs Wochen, die Wahllokale schlossen um 18 Uhr MEZ. Zentrales Thema war das umstrittene Sparprogramm, das für Millionen von Griechen erhebliche Einschnitte bedeutet. Die Konservativen setzen sich für die Einhaltung des versprochenen Reform- und Sparkurses ein. Jedoch wollen sie eine erhebliche Lockerung der Sparmaßnahmen aushandeln. Das Linksbündnis will dagegen die Sparauflagen der internationalen Geldgeber auf Eis legen.

Visegrad-Gruppe wird sich vor EU-Gipfel zu Beratungen in Prag treffen

In Prag werden sich am Freitag kommender Woche die vier Regierungschefs der Visegrad-Gruppe treffen, um sich vor dem anstehenden EU-Gipfel (28. und 29. Juni) zu beraten. Zentrales Thema des Gipfels in Brüssel wird die Lösung der Euro-Krise sein. Von den vier Visegrad-Ländern hat nur die Slowakei den Euro eingeführt, Polen, Ungarn und Tschechien haben jeweils eigene Währungen. Die 27 europäischen Staats- und Regierungschefs wollen sich über eine Vertiefung der Wirtschaftsunion beraten, konkret hat Kommissionschef vorgeschlagen, eine Fiskal- und Bankenunion zu schaffen. Zudem stehen Diskussionen über Wettbewerbsförderung, Energiepolitik und den Haushalt der EU an.

Regionalentwicklungsminister will Programme für EU-Projekte reduzieren

Regionalentwicklungsminister Kamil Jankovský will die operativen Programme für EU-Projekte in reduzieren und damit übersichtlicher gestalten. Anstatt derzeit 24 Programmen sollten in Zukunft nur noch 6 bestehen, sagte Jankovský bei einer Talkshow des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehens am Sonntag. Wegen Fehlern bei der Kontrolle der Programme und dem Verdacht der Veruntreuung von Geldern hat Tschechien auf Empfehlung aus Brüssel derzeit den Zufluss von EU-Mitteln gestoppt.

Nach dem Plan von Jankovský sollen drei gesamtstaatliche Programme entstehen, ein regionales, eines für Prag sowie ein so genanntes technisches Hilfsprogramm. Die drei gesamtstaatlichen Programme decken die Bereiche Bildung und Arbeit ab, Unternehmen und Innovation sowie Infrastruktur. Der Entwurf soll noch vor den Sommerferien von der Regierung verabschiedet werden, plant der Regionalentwicklungsminister.

Senator Sobotka baut Führung bei ODS-Präsidentschaftsvorwahlen aus

Der Senator Přemysl Sobotka hat seine Führung bei den Präsidentschaftsvorwahlen der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) weiter ausgebaut. Am Samstag stimmten im Kreis Mittelböhmen 425 Parteimitglieder für den 68-jährigen Politiker, sein Konkurrent, der Europaabgeordnete Evžen Tošenovský, erhielt 168 Stimmen. Nach der Abstimmung in 12 von 13 Kreisen liegt Sobotka mit 2899 Stimmen (59 Prozent) vor Tošenovský mit 2027 Stimmen (41 Prozent). Die Wählerumfragen räumen indes bisher keinem der beiden ODS-Kandidaten große Chancen ein. Die größten Chancen, erster direkt gewählter tschechischer Staatspräsident zu werden, hat demnach weiterhin der parteilose Ex-Premier Jan Fischer.

Anteil problematischer Kredite in Tschechien so niedrig wie zuletzt im Mai 2010

Der Anteil problematischer Kredite bei tschechischen Banken liegt so niedrig wie zuletzt im Mai 2010. Zu Ende April wurden knapp sechs Prozent solcher Verbindlichkeiten registriert, wie aus Angaben der Tschechischen Nationalbank hervorgeht. Der Gesamtwert problematischer Kredite betrug zu diesem Zeitpunkt über 2,3 Billionen Kronen (92 Milliarden Euro).

Fußball-EM: Tschechien zieht ins Viertelfinale ein – Čech nennt Sieg „verdient“

Im tschechischen Fußballnationalteam herrscht Freude über den Einzug ins EM-Viertelfinale. Am Samstagabend besiegten die Spieler um Ersatz-Mannschaftskapitän Petr Čech im letzten EM-Vorrundenspiel der Gruppe A Polen mit 1:0. Den Siegtreffer im Städtischen Stadion von Breslau erzielte Petr Jiráček in der 72. Minute nach einem Konter. Der Wolfsburger Mittelfeldspieler bezeichnete das Tor nach dem Spiel als „den größten Moment in seiner Karriere“. Nationaltrainer Michal Bílek bezeichnete den Sieg als „tolle Mannschaftsleistung“, Nationaltorhüter Petr Čech sprach von einem „verdienten Ergebnis“.

Der Sieg hat Tschechien den ersten Platz in der Gruppe A beschert, da im zeitgleich ausgetragenen zweiten Spiel Griechenland überraschend Favorit Russland mit 1:0 bezwang. Damit werden die Schützlinge von Bílek am Donnerstagabend im Viertelfinale in Warschau auf den Zweiten der Gruppe B treffen.

Handball: Tschechien verpasst WM-Teilnahme

Das tschechischen Handballspieler werden nicht an der WM 2013 in Spanien teilnehmen. Am Samstag unterlag das Team um Weltstar Filip Jícha im Playoff-Rückspiel in Pardubice der Mannschaft Russlands mit 27:31. Das Hinspiel hatte Russland vor einer Woche in Astrachan mit 23:22 gewonnen. Das tschechische Handballnationalteam hat damit zum dritten Mal hintereinander eine Weltmeisterschaftsendrunde verpasst.

Das Wetter am Montag, 18. Juni: schön und heiß, Wärmegewitter möglich

Am Montag ist es in Tschechien zunächst schön, ab dem Nachmittag ziehen im böhmischen Landesteil von Westen her Wolken auf, mit örtlichen Schauern oder Gewittern. Im Rest des Landes ist die Niederschlagsneigung am Abend geringer. Es wird sehr heiß bei Tageshöchsttemperaturen zwischen 29 und 33 Grad Celsius, in Lagen um 1000 Meter bis zu 26 Grad Celsius.