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VV-Partei sucht weiter nach einem Standpunkt zur Kirchenrestitution
Die Partei der öffentlichen Angelegenheiten (VV) versucht weiter, einen Standpunkt zur Kirchenrestitution zu finden. Eine geheime Probeabstimmung im Parteivorstand über das Regierungsvorhaben zur Entschädigung der Kirchen hatte am Dienstagvormittag ein Patt erbracht. Am Dienstagnachmittag kam deswegen erneut der Parteivorstand zusammen, für Mittwochmorgen ist ein Treffen der Fraktion anberaumt. Vom Standpunkt der VV-Partei könnte das Fortbestehen der bürgerlichen Regierungskoalition abhängen. Beim Treffen der Koalitionsspitzen am Montag hatte Premier Petr Nečas den Ministern der VV-Partei mit ihrer Abberufung gedroht, sollten sie auf der Kabinettssitzung am Mittwoch nicht für den Gesetzentwurf zur Kirchenrestitution stimmen. Die VV-Partei hatte zuvor ihre Zustimmung von weiteren Sparmaßnahmen im Staatshaushalt abhängig gemacht.
Timoschenko-Ehemann will von Prag aus gegen Regime in Kiew kämpfen
Der Ehemann der inhaftierten ukrainischen Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko, der vergangene Woche in Tschechien politisches Asyl erhalten hat, will von Prag aus gegen das Regime in Kiew vorgehen und die Aktionen von ukrainischen Exilgruppen koordinieren. Dies sagte Olexandr Timoschenko in einem Interview für die ukrainische Redaktion von Radio Free Europe (RFE). Wegen der Verfolgung seiner Familie forderte der 51-jährige Unternehmer Sanktionen der EU gegen die Führung der Ukraine. Präsident Viktor Janukowitsch versuche als politischer Rivale, den Willen seiner Frau mit „Einschüchterung oder Folter zu brechen“, warf Timoschenko dem Staatschef vor. Das Leben seiner zu sieben Jahren Haft verurteilten Frau sei bedroht. Janukowitsch hat die Vorwürfe mehrfach scharf zurückgewiesen.
Julia Timoschenko sitzt nach ihrer international umstrittenen Verurteilung wegen angeblichen Amtsmissbrauchs ihre Haftstrafe in Charkow, rund 450 Kilometer östlich von Kiew, ab. Wegen der Prozesse gegen Timoschenko und andere Ex-Regierungsmitglieder hat die Europäische Union ein Assoziierungsabkommen auf Eis gelegt.
Regionalentwicklungsminister warnt vor Vertiefung regionaler Unterschiede
Die regionalen Unterschiede in der Wirtschaftskraft und im Lebensniveau haben sich in Tschechien seit dem Krisenjahr 2008 weiter vertieft. Dies schreibt Regionalentwicklungsminister Kamil Jankovský in einem Regierungsbericht. Zudem deute alles auf eine weitere Vertiefung des Trends hin, so der Minister in seiner Analyse. Die wirtschaftlich stärksten tschechischen Regionen sind Prag, der Kreis Mittelböhmen und der Kreis Südböhmen. Die schwächsten Regionen sind die Kreise Karlovy Vary / Karlsbad, Ústí nad Labem / Aussig, Liberec / Reichenberg und Olomouc / Olmütz.
Finanzminister will Regierungsdiskussion über Namensgebung Václav-Havel-Flughafen
Finanzminister Miroslav Kalousek will auf Regierungsebene über die Umbenennung des Prager Flughafens Ruzyně in Václav-Havel-Flughafen diskutieren. Kalousek habe bereits viele Anregungen dazu erhalten, wie ein Ministeriumssprecher am Dienstag mitteilte. Zuvor hatte der Prager Magistrat einen Aufruf an das Ministerium zur Namensänderung ausgesprochen. Die Idee zur Umbenennung von Ruzyně nach dem im Dezember verstorbenen ehemaligen tschechischen Staatspräsidenten und Dichter stammt von Filmregisseur Fero Fenič. Er hat zudem eine Internet-Petition gestartet, in der sich bereits 80.000 Menschen für den Namen Václav-Havel-Flughafen ausgesprochen haben.
Tschechische Stromautobahnen wegen deutschen Atomausstiegs an Belastungsgrenze
Die Stromautobahnen in Tschechien sind wegen des deutschen Atomausstiegs an der Belastungsgrenze. Durch das tschechische Netz wälze sich Energie aus erneuerbaren Quellen in Deutschland, sagte der Chef des Netzbetreibers ČEPS, Vladimír Tošovský, am Dienstag tschechischen Medien. Wenn eine große Strommenge unplanmäßig zufließe, drohe in Tschechien nach Ansicht des Experten sogar ein Blackout, also ein plötzlicher Stromausfall. Als letzten Schritt erwägt die tschechische Seite daher nun, so genannte Phasenschieber an der Grenze zu installieren. Die riesigen Maschinen, die den Stromfluss regulieren können, würden rund 80 Millionen Euro kosten. Für die Kosten müssten die tschechischen Verbraucher über eine erhöhte Netzgebühr aufkommen.
In den kommenden Jahren sollen in Tschechien zweistellige Millionenbeträge in den Netzausbau investiert werden, um Wind- und Solarstrom aus Deutschland besser transportieren können. Laut Experten ist der EU-Staat teilweise zu einem Transitland für Ökostrom aus Norddeutschland geworden, der in Bayern benötigt wird.
Prager Stadtgericht spricht Urteile zu „Jahrhundert-Diebstahl“
Im so genannten Jahrhundert-Diebstahl hat das Prager Stadtgericht die beiden Täter zu neun Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und erfolgte zudem in Abwesenheit eines der Täter; der 37-jährige Mann ist weiter auf der Flucht. Sein 53-jähriger Komplize ging noch im Gerichtssaal in Berufung. Bei ihrem Jahrhundert-Coup hatten die Männer am 1. Dezember 2007 insgesamt 540 Millionen Kronen (heute 21,6 Millionen Euro) erbeutet.
Als Angestellter einer Firma für Geldtransporte verschaffte sich der jüngere Täter Zugang zum Tresorraum des Unternehmens in Prag. Sein Komplize steuerte einen Lieferwagen, den sie mit dem Bargeld anfüllten. Bis heute ist nur ein kleiner Teil der Summe sichergestellt worden.
Škoda Auto verzeichnet in 2011 Rekordproduktion
Autohersteller Škoda hat im vergangenen Jahr eine Rekordproduktion verzeichnet. Insgesamt 879.200 Wagen verließen die Bänder des Herstellers, teilte der Škoda-Vorstandsvorsitzende Winfried Vahland am Dienstag mit. Dies ist rund 15 Prozent mehr als noch 2010. Ziel sei nun, bis 2014 die Million-Grenze zu erreichen, sagte Vahland. Auch für die weitere Marke von 1,5 Millionen Autos im Jahr 2018 liege Škoda gut im Rennen, so der Vorstandsvorsitzende.
Rekord-Honigproduktion in Tschechien in 2011
Die tschechischen Imker haben so viel Honig produziert wie noch nie in der Geschichte des selbstständigen tschechischen Staates seit 1993. Den vorläufigen Berechnungen zufolge lag das Ergebnis im vergangenen Jahr bei rund 11.000 Tonnen Honig, das ist fast ein Drittel mehr als noch im Jahr 2010. Hauptgrund dafür sei ein Anstieg bei der Zahl der Bienenvölker und der Imker in Tschechien, sagte der Vizevorsitzende des Tschechischen Imker-Verbandes (ČSV), Miloslav Peroutka, am Montag der Presseagentur ČTK.
Berliner Konzert von Mezzosopranistin Kožená wird live in Kinos übertragen
Die tschechische Mezzosopranistin Magdalena Kožená wird am 27. Januar in Berlin ein Konzert geben, das in 71 europäische Kinosäle live übertragen wird. Das Konzert bestreitet Kožená in Begleitung der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Chefdirigent Simon Rattle. Magdalena Kožená ist mit Rattle verheiratet. Das Konzert wird in mehr als 50 deutsche Kinosäle sowie 21 weitere in Europa direkt übertragen, darunter auch in neun Säle in Tschechien.
Tennis: Kvitová steht beim WTA-Turnier in Sydney im Viertelfinale
Die tschechische Tennisspielerin Petra Kvitová hat beim WTA-Turnier in Sydney das Viertelfinale erreicht. Am Dienstag besiegte Kvitová im Achtelfinale die Rumänin Alexandra Dulgheru mit 7:5, 3:6 und 6:4. Nächste Gegnerin der 21-jährigen Tschechin ist die Slowakin Daniela Hantuchová, die sich gegen die Italienerin Francesca Schiavone durchsetzte. Sollte Petra Kvitová das Turnier in Sydney gewinnen, wäre sie neue Weltranglisten-Erste.
Neben Kvitová hat mit Lucie Šafářová noch eine weitere Tschechin das Viertelfinale des Hartplatzturniers erreicht. Šafářová profitierte davon, dass ihre Achtelfinalgegnerin Swetlana Kusnezowa aus Russland wegen einer Verletzung aufgeben musste.
Das Wetter am Mittwoch, 11.1.: wolkig, später Niederschläge, bis 8 Grad
Am Mittwoch ist es in Tschechien zunächst überwiegend leicht bewölkt. Im Laufe des Tages nimmt von Nordwesten her die Bewölkung zu, mit vereinzelt Regen am Nachmittag und in den Abendstunden. In Lagen über 1000 Meter auch Schnee. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 4 bis 8 Grad Celsius.