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An Antiterror-Operationen beteiligten sich schon 10.000 tschechische Soldaten

Der 11. September 2001 hatte nicht nur die weltweite Verschärfung von Sicherheitsvorkehrungen zur Folge. Für die tschechische Armee bedeuteten die Terrorangriffe auf New York und Washington auch die Einbindung in neue Militäroperationen an der Seite der Nato-Verbündeten. An den Missionen zur Bekämpfung des Terrorismus in den Ursprungsländern haben ab dem Jahr 2003 zirka 10.000 tschechische Soldaten mitgewirkt. Die Teilnahme an den internationalen Missionen habe die Armee im positiven Sinne des Wortes wesentlich verändert, sagte am Sonntag der Befehlshaber des Generalstabs der tschechischen Armee, General Vlastimil Picek. Die Soldaten, die von diesen Einsätzen zurückkehrten, hätten echte Kampferfahrung gewonnen, betonte Picek.

Tschechische Nation nahm Abschied von tödlich verunglückten Eishockeyspielern

Tausende Tschechen und Anhänger des Eishockeysports haben am Sonntagnachmittag auf dem Altstädter Ring in Prag der drei beim Flugzeugabsturz nahe Jaroslawl ums Leben gekommenen Eishockeyspieler gedacht. Die öffentliche Verabschiedung von den Nationalspielern und Weltmeistern Jan Marek, Karel Rachůnek und Josef Vašíček wurde vom nationalen Eishockeyverband (ČSLH) veranstaltet.

TV-Sportkommentator Robert Záruba, der die Trauerfeier moderierte, erinnerte zunächst an die großartigen sportlichen Leistungen und edlen Charaktereigenschaften der drei Toten. Ihre Trikotnummern – 4 Rachunek, 15 Marek, 63 Vasicek – werden für immer aussortiert und in der Nationalmannschaft an keinen anderen Spieler mehr vergeben, sagte Záruba. Der Verlust der drei jungen Männer sei unersetzbar, denn sie seien nicht nur ausgezeichnete Spieler, sondern auch tolle Kameraden und Menschen gewesen, sprach der Präsident des Eishockeyverbandes, Tomáš Král, den meisten Zuschauern vor Ort und vor den Bildschirmen aus der Seele. Auf dem Podium mit den aufgestellten Fotos der Toten sagten auch die Nationaltrainer Alois Hadamczik und Vladimír Růžička sowie namhafte Eishockeystars wie Jaromír Jágr, Dominik Hašek, Martin Ručinský, Martin Straka und Patrik Eliáš ihren ehemaligen Teamkollegen leise Servus.

In seiner Trauerrede verwies Erzbischof Dominik Duka unter anderem darauf, dass die Liebe zum Sport und vor allem die hohe Wertschätzung des Eishockeys in Tschechien nicht von ungefähr kommen. Es seien immer wieder auch Eishockeyspieler gewesen, die dem Volk in schweren Stunden wie 1948 und 1968 mit ihrem Engagement und ihren sportlichen Leistungen viel Kraft gegeben hätten, sagte Duka. Die Trauerfeier wurde mit dem Geläut der Glocken der Prager Teynkirche beendet.

Anti-Roma-Proteste in Nordböhmen: Sechs Verletzte, 41 Festnahmen

Bei den drei Anti-Roma-Protesten am Samstag im Schluckenauer Zipfel sind sechs Personen verletzt worden, davon drei Polizisten. Vorübergehend festgenommen wurden 41 Leute, von denen sechs im Verdacht stehen, eine Straftat begangen zu haben. Bei den Demonstrationen in den nordböhmischen Städten Nový Bor / Haida, Varnsdorf / Warnsdorf und Rumburk / Rumburg waren rund 600 Polizisten und drei Hubschrauber im Einsatz. Die Kosten für diese Einsätze gingen in die Millionen, sagte ein Polizeisprecher.

Die Protestaktionen hatte die rechtsextremistische Arbeiterpartei der sozialen Gerechtigkeit (DSSS) organisiert und angemeldet. Parallel dazu fanden überall Gegendemonstrationen statt, zu denen die Bürgerinitiative „Hass ist keine Lösung“ aufgerufen hatte. Während die Kundgebungen in Nový Bor und Rumburk ohne besondere Vorkommnisse blieben, kam es in Varnsdorf zu Ausschreitungen. Rechtsradikale und örtliche Einwohner wollten zu einem verbotenen Marsch in Richtung Roma-Siedlung aufbrechen, was die Polizei jedoch verhinderte. Es kam zu Krawallen, die Polizei setzte daraufhin Wasserwerfer und Böller ein, um die wilde Menge auseinander zu treiben.

Schon vor der Demo hatte die Polizei bei Personenkontrollen eine Reihe von Schlag- und Stichwaffen sichergestellt. Ein Rechtsradikaler wurde festgenommen, nachdem er mit einer Gaspistole auf Polizisten geschossen hatte. Vier weitere Extremisten wurden wegen des Tragens von Kleidung mit faschistischen Symbolen abgeführt. Die Lage in Varnsdorf beruhigte sich erst nach 21 Uhr.

Finanzminister Kalousek befürchtet Einnahmenausfall im Haushalt 2011

Die Lotteriesteuer in Tschechien könnte schon ab dem Jahr 2012 eingeführt werden und sieben bis acht Milliarden Kronen (ca. 300 bis 330 Millionen Euro) zusätzlich in die Staatskasse spülen. Das erklärte der tschechische Finanzminister Miroslav Kalousek am Sonntag in einer Fernsehdebatte des privaten TV-Kanals Prima. Demgegenüber befürchtete der Finanzminister, dass die Einnahmen für den diesjährigen Haushalt um 15 Milliarden Kronen (ca. 610 Millionen Euro) niedriger sein könnten als geplant. Als Begründung für seine Befürchtung führte Kalousek die Komplikationen in der nationalen Wirtschaft an, die bisher zu einem geringeren Wachstum geführt hätten, als es prognostiziert wurde.

Wie am Sonntag ebenfalls bekannt wurde, habe der Finanzminister in den zurückliegenden Tagen auch Morddrohungen erhalten. Prager Kriminalisten fahnden nach einem Internet-User, der das Attentat in einem Blog-Beitrag angekündigt hat. Der anonyme Schreiber versuche angeblich bereits Waffen zu ordern und habe die Diskussionsteilnehmer auf der Webseite dazu aufgerufen, ihm Kontakte zur Unterwelt mitzuteilen. Konkretere Angaben könnten derzeit jedoch nicht gemacht werden, sagte eine Polizeisprecherin.

Mährische Gemeinde Komňa ist „Tschechisches Dorf des Jahres 2011“

Zum tschechischen Dorf des Jahres 2011 ist am Samstag die ostmährische Gemeinde Komňa aus der Region Uherské Hradiště gekürt worden. Die Preisverleihung wurde im Rahmen eines internationalen Folklorefestivals in der Kurstadt Luhačovice vorgenommen. Am diesjährigen Wettbewerb um die ländliche Krone nahmen 305 Gemeinden aus 13 Kreisen teil, in der Endrunde setzte sich Komňa unter 13 Finalisten durch. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Aktivitäten von Dörfern zu fördern und zu belohnen, die dank des Fleißes ihrer Einwohner in sehenswertem Zustand sind und in denen ein geselliges Leben pulsiert. Der Wettbewerb wird seit 1995 durchgeführt.

Volleyball-EM: Tschechien nach zweitem Sieg sicher in den Play offs

Bei der Volleyball-EM der Männer hat Tschechien am Sonntag in Karlovy Vary / Karlsbad die Play offs erreicht. Nach dem sicheren 3:0-Sieg über Estland sind die Co-Gastgeber noch ungeschlagen und treffen in ihrem letzten Gruppenspiel am Montag nun auf Russland. In dieser Begegnung spielen beide Teams den ersten Platz in der Gruppe B unter sich aus.

Wie Tschechien sind am Sonntag auch Serbien, Russland, die Slowakei und Italien in die Play offs eingezogen. Serbien, Russland und die die Slowakei bezwangen ihre Kontrahenten Slowenien, Portugal und Deutschland jeweils mit 3:1, die Italiener schlugen Finnland mit 3:0. Die mit viel Vorschlusslorbeeren ins Turnier gegangenen Deutschen stehen nach ihrer zweiten 1:3-Niederlage bereits vor dem Aus. Um das zu verhindern, müssen sie am Montag ihren letzten Gegner in der Prager Gruppe D möglichst klar bezwingen.

Fußball-Liga: Budweis und Ostrau gewinnen nach 0:0 ersten Punkt

Im Kellerduell des 6. Spieltags der tschechischen Gambrinus Liga trennten sich am Sonntag Budweis und Ostrau torlos 0:0 und errangen damit ihren ersten Punkt. Neuer Tabellenletzter ist damit der Verein aus Olmütz, der wegen des Abzugs von neun Punkten noch null Zähler auf dem Konto hat. In den beiden anderen Begegnungen des Sonntags setzten sich die Gastgeber durch: Jablonec nad Nisou deklassierte Slavia Prag mit 4:0, Teplice besiegte Příbram mit 2:1.

Weitere spielten: Olmütz – Pilsen 2:3, Dukla Prag – Hradec Králové 4:0, Mladá Boleslav – Liberec 1:4, Bohemians 1905 – Slovácko 1:1.

Der 6. Spieltag wird am Montag mit dem Prager Derby zwischen Sparta und Viktoria Žižkov abgeschlossen. Sparta Prag steht mit 15 Punkten verlustpunktfrei an der Tabellenspitze.

In Tschechien purzelten reihenweise Temperaturrekorde für 11. September

In Tschechien sind am Sonntag gleich mehrfach die Rekordtemperaturen für den 11. September gefallen. Aufgrund warmer Südwestwinde bewegten sich die Tageshöchstwerte vielerorts zwischen 26 und 30 Grad Celsius, was für einen meteorologischen Herbsttag ungewöhnlich ist. Am Prager Klementinum, wo die Lufttemperatur am längsten in Tschechien gemessen wird, hat das Thermometer den bisherigen Rekordwert aus dem Jahr 1948 schon am Vormittag überschritten – damals wurden 28,3 Grad Celsius gemessen. Am Nachmittag zeigte die Quecksilbersäule dann sogar tropische 30 Grad Celsius an.

Auch an weiteren 14 Messstationen wurden am Sonntag neue Temperaturrekorde registriert. Die höchsten Werte wurden um 16 Uhr in Byňov und Javorník mit je 31,5 Grad Celsius gemessen.

Das Wetter am Montag: wolkig, regnerisch, bis 24 Grad

Am Montag ist es in Tschechien größtenteils bewölkt bis bedeckt, örtlich Schauer, vereinzelt auch Gewitter. Erst gegen Abend nachlassende Niederschläge und aufklarender Himmel. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 20 bis 24 Grad Celsius, in Lagen über 1000 Meter bei 16 Grad Celsius.