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Tschechien erkennt Übergangsrat als legitime Vertretung Libyens an

Die Tschechische Republik erkennt den Nationalen Übergangsrat (NTC) der Rebellen als einzige legitime Vertretung des libyschen Volkes an. Das geht aus einer Erklärung von Außenminister Karel Schwarzenberg hervor, die er am Montag über die Medien bekanntmachte. Die Entwicklung der aktuellen Situation bestätige das zunehmende Gewicht, das der Übergangsrat im Land erhalte. Somit stehe ihm die Rolle der einzigen legitimen politischen Vertretung in Libyen auch zu, heißt es in der Erklärung.

Laut Schwarzenberg gehöre Tschechien zu den ersten Ländern, die zum Übergangsrat Kontakt aufgenommen hätten. Tschechien wolle die Zusammenarbeit mit dem Gremium intensivieren, das Libyen zu freien Wahlen führen solle, und könne dabei auch eigene Erfahrungen aus der Transformation zur Demokratie nach dem Fall des Kommunismus anbieten. In Libyen müssten Ruhe und Sicherheit wiederhergestellt, Rache und Plünderungen verhindert und ein politischer Dialog aufgenommen werden, so Schwarzenberg. Der Außenminister bedauerte den Tod unzähliger Zivilisten während des Umsturzes in dem nordafrikanischen Land.

Premier Nečas: Chancen und Risiken eines Euro-Beitritts pragmatisch beurteilen

In Tschechien wächst die Sorge vor einer starken Krone. Ministerpräsident Petr Nečas rief nun dazu auf, die Chancen und Risiken eines Euro-Beitritts seines Landes pragmatisch zu beurteilen. Zudem müsse die exportabhängige tschechische Wirtschaft verstärkt außereuropäische Märkte erobern, sagte der Regierungschef am Montag vor den Botschaftern seines Landes in Prag.

Tschechische Medien spitzten die jüngste Aufwertung gegenüber dem Euro auf die These zu, die Krone könnte zu einem „zweiten Schweizer Franken“ werden. Ein Währungsinvestor aus London empfahl die Krone bereits öffentlich als Alternative zum harten Franken. Nach einer aktuellen Prognose der Nationalbank wird sich der Kurs des Euro in diesem Jahr bei 24,10 Kronen einpendeln und dürfte im kommenden Jahr sogar auf 23,10 Kronen fallen. Im vorigen Jahr hatte es zeitweilig noch 26 Kronen für einen Euro gegeben.

Präsident Klaus unterstützt EU-Beitritt Serbiens

Der tschechische Präsident Václav Klaus unterstützt die Ambitionen Serbiens, recht bald Mitglied der EU zu werden. Die Union sollte mit Serbien ebenso neutral und intensiv verhandeln, wie sie es auch mit allen anderen Kandidatenländern bei deren Beitrittsgesprächen getan habe, sagte Klaus am Montag im Anschluss an das Treffen mit seinem serbischen Amtskollegen Boris Tadić auf Schloss Lány bei Prag. Tadić weilt seit Montag zu einem Arbeitsbesuch in Tschechien.

Klaus hatte schon immer eine Lanze für Serbien gebrochen. Während des Kosovo-Kriegs kritisierte Klaus die Bombardierung Serbiens durch die Nato. Der tschechische Staatspräsident war auch gegen die Anerkennung des unabhängigen Kosovo. Vorige Woche erklärte Klaus wiederholt, er lehne es ab, einen tschechischen Botschafter im Kosovo zu ernennen. Die tschechische diplomatische Vertretung in Pristina wird daher von einem Chargé d´affaires geleitet.

Schwarzenberg: Lösung der Affäre Bátora grundlegend für Ausrichtung der tschechischen Politik

In der kontroversen Debatte um den umstrittenen Personalchef des tschechischen Bildungsministeriums, Ladislav Bátora, hat sich am Montag erneut Außenminister und Top 09-Parteichef Karel Schwarzenberg zu Wort gemeldet. Das Verhalten Bátoras, der gleichzeitig Vorsitzender der konservativen Initiative D.O.S.T. ist, trage faschistoide Züge, und dagegen müsse man rechtzeitig vorgehen. Und: In der tschechischen Politik müssten die grundlegenden Menschenrechte obsiegen, aber keineswegs die Vorstellungen, die an die Zeit der Zweiten Republik erinnerten, sagte Schwarzenberg. Die Minister seiner Partei TOP 09 lehnen es ab, an den Verhandlungen der Regierung teilzunehmen, solange Bátora noch im Amt ist. Bátora hatte sich in der Öffentlichkeit abfällig zu Parteichef Schwarzenberg geäußert. Die Partei Top 09 fordert daher jetzt die Abberufung Bátoras aus seinem Amt.

VV-Chef John: K9-Treffen wird am Dienstag über Reformen verhandeln

Eine weitere Verhandlungsrunde der Koalitionsspitzen, das so genannte „K9-Treffen“, zu dem die Partei der Öffentlichen Angelegenheiten (VV) aufgefordert hat, wird am Dienstag stattfinden. Das teilte am Montag der Parteichef der VV-Partei Radek John den Medien mit. Thema der Verhandlungen sind Änderungen im Sozialbereich, deren Erörterung vom Sozialausschuss des Abgeordnetenhauses vorige Woche abgebrochen wurde. Unklarheiten gibt es nach Meinung der VV-Partei zudem bei den geplanten Änderungen im Steuer- und Rentensystem.

Škoda Auto beginnt Produktion seiner ersten Elektroautos

Der tschechische Pkw-Hersteller Škoda Auto hat mit der Produktion der ersten Testreihe von Elektroautos vom Typ Octavia Green E Line begonnen. Insgesamt zehn Fahrzeuge dieser Testreihe werden ab Herbst auf den tschechischen Straßen ihren Probebetrieb aufnehmen. Die Elektrofahrzeuge sind mit einer Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet, die über einen Energievorrat von 26,5 KWh verfügt. Das Auto erzielt damit eine Reichweite von 150 Kilometern.

Flugzeugbauer aus Kunovice zeigen neue Maschine im Probeflug

Die mährische Firma Evektor Aerotechnik hat ihr neues Verkehrsflugzeug EV-55M am Montag zum ersten Mal der Öffentlichkeit im Probeflug gezeigt. Die neue Maschine, an deren Bau insgesamt 19 Firmen beteiligt sind, war zunächst im März vergangenen Jahres präsentiert worden, allerdings noch ohne Flugeinsatz. Den ersten Probeflug unter Ausschluss der Öffentlichkeit hat das Flugzeug im Juni dieses Jahres absolviert.

Das neue Verkehrsflugzeug kann 9 bis 14 Personen transportieren oder Güter mit einem Gesamtgewicht von etwas über 1800 Kilogramm. Es ist für die Binnenflugverkehr bestimmt, insbesondere für Flughäfen, die nur schwach ausgebaut oder schlecht anzufliegen sind. Daher rechnen die Flugzeugbauer aus dem mährischen Kunovice mit mehreren Aufträgen aus aller Welt. Die Maschine soll in weniger als zwei Jahren in Serie gebaut werden und für umgerechnet 1,5 Millionen Euro auf den Markt kommen.

Deutsche Polizei lieferte Tschechien zwei mutmaßliche Terroristen aus

Die deutsche Polizei hat zwei Männer, die der Unterstützung der islamischen Terrororganisation Dschamaat Schariat bezichtigt werden, an die Tschechische Republik ausgeliefert. Es handelt sich um zwei von fünf in Tschechien angeklagten Männern aus der Republik Dagestan und aus Moldawien. Die zwei Männer wurden in Haft gesteckt, sagte der Sprecher der Polizeiabteilung zur Enthüllung des organisierten Verbrechens am Montag. Nach Angaben der Polizei habe die Gruppe mehrere Straftaten begangen, indem sie für die Terrororganisation Ausweise gefälscht sowie Waffen, Sprengstoff und Geld organisiert habe.

Feuerwehr löscht Großbrand in Mähren und Feuer in Prager Kaufhaus

Die Feuerwehr in Tschechien hatte am Montag alle Hände voll zu tun, um zwei Brände zu löschen. Im mährischen Skaštice unweit von Kroměříž / Kremsier schaffte sie es erst nach 54-stündigem Dauereinsatz, das Feuer in einer Lager- und einer Produktionshalle für Heizpellets aus Stroh zu löschen. Der Großbrand war am Samstagmorgen ausgebrochen, der entstandene Schaden wird mit umgerechnet über 700.000 Euro beziffert. Ersten Ermittlungen zufolge habe sich das dampfende Stroh selbst entzündet oder ein Mitarbeiter der Firma habe nachlässig gehandelt.

In der Hauptstadt Prag wiederum ist am Montagmittag ein Brand im modernen Kaufhaus Palladium ausgebrochen. Feuerwehr und Rettungskräfte ließen das gesamte Objekt evakuieren, der Brand konnte nach rund einer Stunde gelöscht werden. Ursache für den Brand war ein Defekt in der Belüftungsanlage der Einrichtung. Das Feuer konnte schnell lokalisiert werden, der dicke Qualm hatte sich nur auf zwei der fünf Stockwerke des Kaufhauses ausgebreitet, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Der entstandene Sachschaden wird auf umgerechnet 12.500 Euro geschätzt, Personen wurden nicht verletzt.

Fußball-Liga: Sparta Prag gewinnt Spitzenduell bei Meister Pilsen mit 2:0

In der Spitzenpartie des fünften Spieltages in der tschechischen ersten Fußball-Liga (Gambrinus-Liga) gelang Tabellenführer Sparta Prag am Montagabend beim amtierenden Meister Viktoria Pilsen ein wertvoller 2:0-Erfolg. Dank dieses Auswärtssieges sind die Prager weiter verlustpunktfrei und haben jetzt schon acht Punkte Vorsprung auf den Titelverteidiger. Neben Sparta noch ungeschlagen ist einzig der FK Mladá Boleslav, der sich bereits am Freitag 1:1 von Slavia Prag trennte. Zwischen Sparta und Mladá Boleslav auf Platz zwei aber liegt der Prager Verein Bohemians 1905, der am Samstag mit einem 1:0-Auswärtssieg aus Ostrau heimkehrte.

Weiter spielten: Budweis – Jablonec n. N. 1:5, Liberec – Teplice 0:2, Hradec Králové – Příbram 0:1, Slovácko – Dukla Prag 1:0, Žižkov – Olmütz 2:2.

Das Wetter am Dienstag: heiter, vereinzelt Schauer, 19 bis 23 Grad

Am Dienstag ist es in Tschechien wolkenlos bis heiter, nur vorübergehend aufziehende Bewölkung mit örtlichen Schauern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 19 bis 23 Grad Celsius. In Lagen über 1000 Meter erreichen die Höchstwerte 14 Grad Celsius.