Nachrichten
John reicht am Dienstag Demission ein
Der scheidende Vizepremier und Vorsitzende der Partei der öffentlichen Angelegenheiten, Radek John, will am kommenden Dienstag seine Demission einreichen. John informierte darüber nach der außerordentlichen Sitzung der Abgeordnetenfraktion seiner Partei am Freitag. Er will das Kabinett verlassen, da es ihm nicht gelungen ist, eine Einigung mit dem Regierungsvorsitzenden Petr Nečas in Bezug auf die personelle Besetzung seines mit dem Kampf gegen Korruption beauftragten Teams zu finden. Der erste Tag, an dem ein Treffen mit dem Premier möglich sei, sei Dienstag. An dem Tag werde er seinen Rücktritt einreichen, sagte John.
Gewerkschafter bereiten rasante Protestaktion gegen Reformen vor
Die Gewerkschafter bereiten eine rasante Protestaktion gegen die geplanten Reformen im Sozial- und Gesundheitsbereich vor. Diese soll nach einer Protestkundgebung im Zentrum Prags am 21. Mai gestartet werden. Darüber informierte die Dachorganisation der Gewerkschaftsverbände (ČMKOS) am Freitag. Genauere Informationen wurden mittlerweile nicht mitgeteilt.
Zwei tschechische Diplomaten aus der Ukraine ausgewiesen
Wegen Spionagevorwürfen hat die Ukraine zwei tschechische Diplomaten ausgewiesen. Es ist äußerst selten, dass die Ex-Sowjetrepublik einem Nato-Mitglied offen Agententätigkeit vorwirft. Die beiden Mitarbeiter des tschechischen Militärattachés in Kiew hätten unter dem Schutz ihrer Immunität Staatsgeheimnisse im Luftfahrtbereich ausgeforscht, teilte das ukrainische Außenministerium am Freitag nach Medienangaben mit. Aus Prag gab es zunächst keine Reaktion.
Tschechien fordert Ausschluss für nachlässige Schengen-Länder
Die Tschechische Republik hat sich für eine härtere Gangart gegenüber Staaten ausgesprochen, die die Außengrenze des Schengen-Raumes nicht ausreichend vor unkontrollierter Zuwanderung schützen. Nach einer Konferenz der europäischen Innenminister in Brüssel erklärte der stellvertretende tschechische Ressortchef Viktor Čech, Länder, die ihre Schengen-Pflichten nicht erfüllten, müssten vorübergehend aus dem Schengen-Raum ausgeschlossen werden. Das müsse auch für Griechenland gelten, wenn es seine Grenzen zur Türkei künftig nicht besser schütze, so Čech.
Der Streit um das Schengen-Abkommen war entfacht worden durch Flüchtlinge, die in den letzten Wochen und Monaten vor Unruhen und Bürgerkrieg aus Nordafrika nach Italien flohen. Zuletzt hat Dänemark angekündigt, die Grenzen wieder schärfer zu kontrollieren.
Ministerium sucht Verwalter für tschechische Liegenschaften im Hamburger Hafen
Nach einem Bericht der Wirtschaftszeitung E15 sucht das Verkehrsministerium einen neuen Verwalter für die tschechischen Besitzungen und angemieteten Liegenschaften im Hamburger Hafen. Die Auftraghöhe beläuft sich auf umgerechnet 206.000 Euro über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren, erklärte ein Ministeriumssprecher gegenüber der Zeitung. Die Tschechische Republik besitzt in Hamburg den Peutehafen in der Größe von 1,5 Hektar. Zusätzlich hat das Land auf 99 Jahre die Häfen Saalehafen und Moldauhafen gepachtet. Die Pacht läuft noch bis 2028.
Die Besitzungen und Liegenschaften wurden der soeben entstandenen Tschechoslowakei nach dem ersten Weltkrieg im Rahmen des Versailler Vertrags zugesprochen. Dem Land sollte damit ein Zugang zur See gesichert werden.
Die tschechische Wirtschaft wächst weiter
Die tschechische Wirtschaft ist im ersten Quartal im Vorjahresvergleich um 2,5 Prozent gewachsen. Das geht hervor aus den vorläufigen Angaben des tschechischen Statistikamtes. Im Vergleich zum vorangegangen vierten Quartal des Jahres 2010 ist das Bruttoinlandsprodukt um insgesamt 0,6 Prozent gestiegen. Eine Schlüsselrolle spielte beim Wachstum vor allem die verarbeitende Industrie, heißt es seitens des Statistikamtes.
Schäden durch Nachtfröste – hunderte Millionen Kronen
Die Nachtfröste in Tschechien in der vergangenen Woche haben den Obstbauern Schäden in der Höhe von mehreren hundert Millionen Kronen verursacht. Wie die Union der Obstbauern am Freitag mitteilte, stünden einige Obstbauern deswegen sogar vor Existenzproblemen. Man wolle nun mit dem Landwirtschaftsministerium über eine mögliche Hilfe verhandeln, hieß es. Durch die Fröste wurden 37 Prozent der Obstgärten hierzulande so stark getroffen, dass dort nur mit einer sehr geringen oder gar keiner Ernte zu rechnen ist. Weitere 24 Prozent der Obstgärten wurden zum Teil geschädigt.
Neuer Chef der Nationalgalerie soll am Montag bekannt sein
Kulturminister Jiří Besser hat sich am Freitag mit den beiden Kandidaten auf den neuen Direktor der tschechischen Nationalgalerie zu persönlichen Gesprächen getroffen. Die Entscheidung über die Nachfolge des langjährigen Leiters Milan Knížak soll am Montag fallen. Im Spiel sind der Wirtschaftsfachmann Vladimír Rösel und der Kunsthistoriker Jiří Fajt. Eine zehnköpfige Auswahlkommission hat Rösel für den Posten vorgeschlagen.
Gedenkflug von Pardubice nach Prag musste abgesagt werden
Wegen starken Winds musste am Freitagmorgen die Veranstaltung abgesagt werden, mit der man an den Flug des ersten tschechischen Aviatikers, Jan Kašpar vor genau hundert Jahren erinnern wollte. Eine Replik seiner Maschine sollte zwischen Pardubice und Prag fliegen. Kašpar hatte diese Strecke im Jahr 1911 in einem von ihm gebauten Flugzeug zurückgelegt und ist in Chuchle bei Prag erfolgreich gelandet. Der geplante Gedenkflug mit der Replik der historischen Flugmaschine soll in der kommenden Woche wiederholt werden.
Eishockey-WM: Tschechen sind im Halbfinale gescheitert
Die tschechische Nationalmannschaft ist bei der Eishockey-WM in Bratislava im Halbfinale gegen Schweden gescheitert. Ein Doppelpack von Patrik Eliáš (21./55.) reichte den Tschechen nicht und sie verloren das Spiel gegen Schweden mit 2:5. Tschechien, das zuvor alle WM-Matches klar gewonnen hatte, geriet zum ersten Mal in Rückstand. Am Sonntag trifft die Natinal-Auswahl im Kampf um die Bronze-Medaille auf Russland oder Finnland.
Wetter
Am Samstag ist es in Tschechien zunächst leicht bewölkt. Im Tagesverlauf nimmt die Bewölkung zu, mit Regenschauern muss – vor allem im Westen des Landes – gerechnet werden. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 19 bis 23 Grad Celsius, in Lagen über 1000 Metern bei 14 Grad Celsius.